Gedenkseite von Milou

Ich denke an dich...

Dem Auge fern, dem Herzen ewig nah… Ich habe heute vor genau 2 Monaten meinen Seelenhund verloren. Willst du wissen, wie es ist, einen Hund zu verlieren? Zuerst stand ich unter Schock und ich wollte es nicht wahrhaben. Ich habe soooo viel verloren als sie gestorben ist, aber das Erste was ich verlor war mein Lächeln. Die Trauer die ich dabei fühlte war nur der Anfang von allem was noch kam. Für andere ist meine Trauer unverständlich und schnell soll alles wieder „ok“ sein. Ich soll mich zusammenreißen und so tun, als wäre alles wie immer. Ja, ich bemühe mich, aber in mir drin sieht es anders aus und nur ganz wenige bemerken es bzw. wollen es sehen. Ich halte mich an jede Erinnerung fest. Ihre Bild-Urne und ihre Hundedecke, die noch nach ihr duftet, sind jetzt das Wichtigste was ich habe. Alles was ich von ihr habe ist jetzt von enormer Bedeutung, selbst ihr letzter Haufen im Garten. Es fiel mir unsagbar schwer, diesen zu entsorgen. Man mag es kaum aussprechen bzw. niederschreiben, aber so war es. Milou und ich waren so gut wie nie getrennt und wir hatten für die Zukunft noch so viel geplant. Gemeinsam wollten wir wieder an die Nordsee. Gemeinsam wollten wir noch so viele glückliche Augenblicke genießen und zusammen aufwachen. Nun sind diese Pläne weg und ich muss mich damit abfinden, dass mein Leben nie wieder dasselbe sein wird. Oft tue ich so als wäre alles okay und ich verstecke meinen Schmerz. Manchmal fühlt es sich an als würde ich verrückt und ich habe Angst durchzudrehen. Ich fühle mich allein, auch wenn ich es nicht immer bin. Andere können von ihren Hunden erzählen, auf die sie stolz sind, so wie ich all die Jahre unsagbar stolz auf meine kleine Prinzessin war. Aber immer wieder von einem toten Hund zu erzählen schickt sich wohl nicht, also versuche ich meinen Mund zu halten. Die Erinnerungen an meine Milou verbergen sich unter einer dicken Trauerwolke. Ich will nach dir rufen, aber mein Rufen nach dir verpufft ins Nichts. Unser Zuhause weckt 24 Stunden Erinnerungen an sie, noch immer kann ich mich von nichts trennen. Ständig schwebt von nun an der Satz in der Luft: „Wie wäre es in diesem Moment mit ihr an meiner Seite“. Der Verlust meines Engels ist soooo viel mehr als nur Trauer. Ich verlor meine Hoffnungen, meine Zukunft, meine Fröhlichkeit und meinen Lebensmut im Kampf um die ständigen Schmerzen. Ich weine jeden Tag still und leise, aber eigentlich will ich schreien: „Meine Milou war für mich nicht nur ein Hund. Sie war meine Seelenverwandte, meine Kraftspenderin, meine Lebensgefährtin, mein Leben. Letzteres hätte ich gerne für sie gegeben. Wieso meinen einige Menschen über mich urteilen zu können? Kennen sie meine Lebensgeschichte? Gibt es Vorgaben wie und wie lange man zu trauern hat? Es tut mir leid, aber ich kann meine Gefühle nicht abschalten und meine Tränen kommen ungefragt. Ja, vielleicht bin ich reif für die Klapse, denn ich bete jeden Abend mit ihrer Decke im Arm, dass diese eine Hündin mich in meinen Träumen besuchen kommt, damit ich für ein paar Stunden inneren Frieden finde und ich ihr wieder nah sein kann. Ich höre sie immer noch schnarchen und spreche oft mit ihr, ganz so, als wäre sie noch immer an meiner Seite. Auch wenn ich mich inzwischen entschlossen habe, einem neuen Welpen all meine Liebe zu geben und ich mich wirklich sehr darauf freue, so kämpfe ich doch immer wieder mit meinem schlechten Gewissen und bin mit meinem Gefühlen in Zwietracht. Aber ich weiß auch, dass ich wieder eine Fellnase um mich herum brauche, damit ich an der Trauer nicht zerbreche. Ich versuche nicht Milou zu ersetzen, denn das wäre aussichtslos. Sie ist nicht zu ersetzen. Ich habe noch Platz in meinem Herzen, neben meiner geliebten Prinzessin. Genauso schnell wie damals Milou hat sich Maylis darin einen Platz für immer gesichert. Am 17.09.2020 um 16.30 Uhr hat meine über Alles geliebte Milou ihre Flügel bekommen. Sie wird für immer 10 Jahre bleiben. In ewiger Liebe, deine Mama

...ich stelle mir das Sterben vor so wie ein großes helles Tor, durch das wir einmal gehen werden. Jenseits der Grenzen unserer Zeit, ein Raum der Schwerelosigkeit. Fernab von Zwietracht, Angst und Leid, in Frieden und Gelassenheit, und es ist tröstlich, wie ich find`, die uns vorangegangen sind, und die wir lieben, dort zu wissen. (Reinhard May)