Gedenkseite von Hachiko

Der Höhepunkt eines jeden Tages war für Hachiko der Gang zum Bahnhof Shibuya. Jeden Tag holte er sein Herrchen, einen Universitätsprofessor aus Tokio, pünktlich nach der Arbeit vom Bahnhof ab. Schwanzwedelnd saß er vor dem Eingangsbereich und wartete darauf, dass sein Herrchen ihn begrüßte. Die meisten anderen Fahrgäste empfanden Hachiko eher als störend, aber für den Akita Rüden zählte nur sein Herrchen. Eines Tages wartete Hachiko allerdings vergeblich auf sein Herrchen. Er verließ das Bahnhofsgelände nach einigen Stunden und kehrte am nächsten Tag pünktlich wieder zurück, doch auch an diesem Tag kam sein Herrchen nicht nach Hause. Zehn Jahre lang, bis zu seinem Tod, lief der treue Hund jeden Tag wieder zum Bahnhof in der Hoffnung sein Herrchen wiederzusehen. Was Hachiko nicht wusste: Sein Herrchen verstarb während einer Vorlesung an einer Hirnblutung. Für die Menschen aus Shibuya war Hachiko der Inbegriff der Treue und so richtete ihm 1928 ein neuer Bahnhofsvorsteher sogar einen kleinen Schlafplatz ein. Die Achtung vor Hachiko fand ihren Höhepunkt in der Errichtung einer Bronzestatue an der Westseite des Bahnhofs, deren Einweihungszeremonie auch Hachiko beiwohnte. Die Statue gilt heute noch als eine der Sehenswürdigkeiten in der Region. Als Hachiko am 8. März 1935, mit 12 Jahren, tot in einer Straße in Shibuya gefunden wurde, meldeten die Medien landesweit seinen Tod. Sein Körper befindet sich heute präpariert im Nationalmuseum der Naturwissenschaften im Tokioter Bezirk Ueno. Diese Geschichte ist der Beweis für grenzenlose Treue und die starke Bindung, welche Mensch und Tier eingehen können. Für uns ist Hachiko ein wahrer Held! Diese bewegende Geschichte wurde 2009 auch unter dem Titel "Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft" verfilmt.