Gedenkseite von Bonnie meine Lieselotte

Lieber Amigo, hab' von Herzen Dank für die wunderschöne Rose die du mir mitgebracht hast. Du hast auch ein paar Blätter in deinem Fell mit zu mir getragen, und so bin ich gleich hinaus gegangen, und habe alle schon herabgefallenen Blätter zu einem Haufen aufgetürmt, damit wir darin wühlen, uns verstecken und wälzen können. Mein Körbchen steht dir immer zur Verfügung, und ich freue mich, wenn du dich darin mit mir einkuschelst und wir uns gegenseitig von unseren Erinnerungen erzählen, bis wir darüber einschlafen und wunderbar träumen. Ich gestehe, dass ich mich auf den Herbst freue. Es ist ja sozusagen mein erster hier im Regenbogenland den ich bewusst erlebe, weil ich mich inzwischen schon etwas mehr auskenne hier. Und vielleicht tut es schon nicht mehr ganz so doll weh, wenn ich mich in große Blätterberge schmeiße, gerade so, wie ich es Zuhause bei meinem Frauchen auch soo gerne gemacht habe. Ich höre es noch genau, das leicht entsetze und resignierte "oh nein, Bonnie" von Frauchen, wenn ich mich durch die gerade eben erst sorgfältig zusammengerechten Blätterberge wühlte, dass die Blätter nur so flogen und Frauchen von Neuem damit beginnen konnte, alles wieder zusammen zu kehren. Sie tat dann immer so, als würde sie mit mir schimpfen, aber ich habe genau gesehen und an ihrem Ton gehört, dass sie lächeln musste und Spaß daran hatte, zu beobachten, wie ich durch die Blätter fegte. Am besten war es schließlich, wenn sie lachend mitgemacht hat, indem sie den Arm voller Blätter lud und über uns in die Luft warf. Oh Amigo, dann gab es kein Halten mehr, und wir sind gemeinsam nur so durch den Garten getobt. Die Nachbarn haben sich an den Zaun gestellt, uns zugeguckt und uns kopfschüttelnd aber lachend zugerufen, dass das aber so nichts werden kann mit der Gartenarbeit. Hahaha...Die hatten uns nicht bei der Apfelernte gesehen... Irgendwie hatten wir beide andauern lauter Unsinn im Kopf. Vonwegen Menschen sind ja soo vernünftig... Und dann kamen die Abende vor dem Kamin. Kuschelige Wärme, leise Musik und in Frauchens Armen auf dem großen ganz doll gemütlichen Sofa einschlafen, während sie mir die Ohren oder das Bäuchlein kraulte. Später ersetze die Heizung komplett den Kamin und das große halbrunde alte Sofa hatte leider keinen Platz mehr in unserem neuen Zuhause, und wurde durch ein anderes ersetzt, aber "Herbstgetobe" wie Frauchen es nannte, gab es nachwievor, inclusive der davon erschöpften Kuschelzeit danach. Und im Herbst durch die Wälder zu spazieren... Sag' Amigo, gibt es etwas schöneres? Wie das überall geraschelt hat, und wie wunderbar gerochen... So ganz anders als sonst im Jahresverlauf. Was mochtest du denn am liebsten am Herbst? Warst du sehr traurig, dass es zum schwimmen gehen allmählich zu kalt wurde? Ich fand auch Herbststürme toll. Aber davon erzähle ich dir, wenn du magst, ein andermal. Jetzt grüße ich dich erstmal lieb, und schreib' dir auf ein dunkelrot gefärbtes Herbstblatt, dass ich deine Freundin bin. Deine Bonnie Liebe Jessica, ich danke dir von ganzem Herzen für deine Besuche und lieben Worte an Bonnie und an mich. Nicht nur für diesen, es wird auch Zeit endlich mal unendlich dankbar DANKE zu sagen, für deinen Beistand, deine Mühen und dein Mitgefühl am 1 Jahrestag der Sternenreise meiner Bonnie. Verzeih', dass das erst jetzt erfolgt. Ich hatte einfach keine Kraft und es fehlten mir so sehr die passenden Worte, dass ich einfach nur schweigen konnte. Es war ein tiefes, tiefes Tal das ich durchqueren musste, und so richtig bin ich immer noch nicht hindurch gekommen. Und so danke ich dir auch für deine Anteilnahme bezüglich des 02.10., dem offiziellen Geburstagstag meiner Bönie. Da das lediglich ein "angenommenes" Datum ist, der genaue Tag ihrer Geburt im Oktober blieb ja leider unbekannt, dachte ich nicht, dass er mich nochmal zusätzlich beschweren würde. Ich habe mich getäuscht, obwohl dieser Tag in unserem gemeinsamen Leben von untergeordneter Rolle war, Geburtstag wurde gefeiert an dem Tag, als sie zu mir kam, fühle ich mich jetzt, so unmittelbar davor und doch auch schon mittendrin, sehr, sehr traurig, und es macht mir wie nie zuvor zu schaffen, dass keiner weiß, wann genau im Oktober dieses wunderbare Wesen geboren wurde . Ich verstehe nicht, und es hat mich schon immer sehr traurig gestimmt, wie man so unachtsam mit einem so wertvollen neuen Leben umgehen konnte, dass einst eine ganze Welt ausfüllen würde... Erzähle mir, wie geht es dir? Bist du weiter vorangeschritten auf deinem Trauerweg, der hoffentlich inzwischen auch hin und wieder über dir sein Blätterdach aufmacht um dich Licht und Wärme spüren zu lassen? Wandelt sich manche Erinnerung auch immer mal in etwas sanftes warmes und weiches, welches du gerne und ohne Schmerz umarmen kannst? Ich wünsche es dir von Herzen. Mit lieben und dankbaren Grüßen an dich und gerade heute auch wieder jenem besonderen Gedenken an deinen Migochen Sue und Bonnie