Gedenkseite von Tammy - Mell

Tammy - Mell
Melle, eine Katze mit Meinung und Haltung – meine Seelengefährtin.
Katze [Mischlingskatze]
Veröffentlicht am 16.10.2025 von Claudia
Betreut von: ROSENGARTEN-Tierbestattung Filiale Bonn




Unerschrocken und selbstbewusst. Eine große Jägerin und Kletterspezialistin. Unerbittliche Revierchefin und pflichtbewusste Kontrolleurin. Tabulose Schmuserin und albernes Spielkind. Menschenfreundin und Nemesis so mancher Nachbarskatze. Vorbildliche Bürokatze und begabte Helfekatze. Auch als Madame Flausch bekannt. 18 Jahre wurde unsere Melle alt. Ein stolzes Alter und bis auf die letzten Monate waren es schöne Jahre. Kennengelernt haben wir sie im Sommer 2007, als plötzlich „das Glöckchen-Tier“ bei uns auf der Terrasse auftauchte: ein süßes Tigerkätzchen mit rotkariertem Halstuch und Glöckchen, immer zum Spielen bereit, quirlig und süß. Sie war das neue Kätzchen der Nachbarn. Eigentlich sollte sie so jung noch gar nicht raus, aber eine Schwarzfußkatze kann man nicht aufhalten, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat! Im zarten Alter von gerade einem Jahr ließ sie sich von einem stattlichen schwarzen Kater schwängern und brachte bald darauf vier wunderbare pechschwarze Kätzchen zur Welt, denen sie eine aufmerksame, liebevolle Mutter war. Den „Kindsvater“ hat sie Zeit seines Lebens geliebt. Selbst als der unkastrierte Kater schon alt und ziemlich räudig war, durfte er ihren Stuhl auf der Terrasse zum Schlafen nutzen, ohne dass es Ärger gab. Die Nachbarn ließen Tammy, so war Melles ursprünglicher Name, nach diesem ersten Wurf sterilisieren und behielten eines der Kätzchen: die sanfte Fine. Eine ganze Zeit lang war es wunderschön mitanzusehen, wie Tammy mit Fine im Schlepptau durch die Gärten zog und dem Katzen-Teenie alles Katzen-Notwendige beibrachte. Aber irgendwann kam der Moment, wo die Jungkatze das Nest hätte verlassen sollen! Fine blieb, Tammy entschied sich, den Wohnsitz zu wechseln. Im Nachhinein war das Ganze von ihr minutiös geplant! Erst kam sie nur gelegentlich bei uns vorbei, um ein wenig Ruhe auf unserem Sofa zu finden. Die Wohnzimmertür blieb konsequent geschlossen. Sie begann immer regelmäßiger zu kommen und tagsüber Zeit mit mir zu verbringen. Dann die Abende auf meinem Schoß zu kuscheln. Nur zum Essen und zur Nacht ging sie widerwillig „nach Hause“. In dieser ganzen Zeit hat sie niemals von uns auch nur ein Leckerli bekommen, aber das war nicht wichtig. Und dann entdeckte sie, dass man über unseren Balkon zu unserem Schlefzimmer kommen kann. In einer Gewitternacht schließlich bin ich eingeknickt und habe das „arme“ Tier eingelassen. Sie kam in unser Bett und hat es zeitlebens nicht mehr verlassen. Danach überschlugen sich die Ereignisse. Und alles führte schließlich zu dem Moment, wo unsere Nachbarn sagten: „Entweder ihr lasst sie nie wieder bei euch rein oder ihr übernehmt sie mit allen Pflichten!“ – Eine Wahl, die schon lange keine Wahl mehr war. Also zog Melle, geb. Tammy, 2017 offiziell bei uns ein. Mit Impfbuch, Katzennest, Katzenklo und einem Napf. In ihr altes Zuhause ist sie ab diesem Tag nur noch zurückgekehrt, um Fines Näpfe zu leeren oder sich zu beschweren, wenn wir unterwegs waren. Ihre alten Besitzer wurden nämlich ihre neuen Katzensitter. Kaum war sie bei uns eingezogen, begann konsequent damit, Norbert um ihre flauschige Pfote zu wickeln. Er stand zu der Nachbarskatze bis dahin eher neutral. Aber bald war er „bekehrt“! Das Leben mit Melle war meistens schön, außer wenn einer von uns Mädels mal schlechte Laune hatte. Sie hatte bald ihr eigenes Mitarbeiter-Nest in meinem Büro und verbrachte dort sehr viel Zeit als Emotinal-Support-Katze. Ihr Außenrevier regsierte sie immer mit harter Pfote – außer dem Kindsvater und ihrer Tochter Fine, durfte kaum jemnd je ihre Sphäre betreten. Ihre dunkelen, bösen Kampfschreie konnte ich leicht von allen anderen Katzen unterscheiden. Meistens was ihr extrem böser, strenger Blick aber völlig ausreichend, um Eindringlinge zu vertreiben. Auch Hunde … Sie war eine furchtlose Katze, die bei Gewitter erst im Treppenhaus Schutz suchte, wenn auch wir Menschen langsam leicht nervös wurden. Silvesterknaller? Nicht schön, aber eine halbe Stunde danach war Madame bereits wieder tiefenentspannt. Und schmusig!!! An dieser Katze gab es keine Tabuzonen. Sanft hat sie einen mit den Pfoten dahin dirigiert, wo es gearde am genehmsten war. Und ihr superflauschiges, Mikrofaser-Plüsch-Fell war wie gemacht dafür. Bis ins hohe Alter war sie fitte, lebhafte Katze. In letzten Jahren merkte man, dass sie keine Mäuse mehr jagt. Und irgendwann wurde es auch schwerer, das Haus den Balkon zu betreten. Aber alle haben sich arrangiert und so blieb das Zusammenleben harmonisch. In ihrem vorletzten Sommer wurden bei ihr auf einmal ein erhöhter Leberwert festgestellt, ansonsten alles okay. Der Tierarzt hat das nicht weiter hinterfragt und nur Leberdiätfutter verordnet. Im Nachhinein war das der erste Hinweis, dass ein Tumor wuchs. Unbemerkt. Ihr Appetit ließ etwas nach, aber sie war immer eine wählerische Katze gewesen. Und als Seniorin haben wir ihr sowieso fast jeden Wunsch erfüllt. Manchmal schmerzten die Gelenke, die Dame wurde zusehends schwerhöriger und schließlich auch immer dünner. Irgendwann war klar: Da muss ein Tierarzt drüber schauen! Wir machten einen Termin mit einem Online-Tierarzt, da wir mit unserem bisherigen instinktiv nicht zufrieden waren. Eigentlich wollten wir nur einen Check-Up und vielleicht einen neuen Bluttest. Aber in den anderthalb Wochen bis zum Termin verschlimmerte sich alles! Melle wurde sichtbar schwächer, fand kaum mehr Ruh,e länger irgendwo zu liegen, rührte irgendwann gar kein Essen mehr an! Und wir haben wirklich alles erdenkliche ausprobiert. In der letzten Nacht vor dem Tierarzt-Termin wollte sie nicht mit uns im Bett schlafen, sondern verkroch sich im Keller unter einem Regal … In dieser Nacht konnte ich kaum schlafen – ich habe ernsthaft damit gerechnet, sie am nächsten Morgen tot zu finden … Aber es war nichts passiert. Wir verbrachten einen bewusst „normalen“ Tag: Frühstück mit Katze zwischen den Beinen, dann wollte sie raus – ich habe sie zum Teich begleitet zum Trinken und sie dann wieder mit rein genommen. Tagsüber war sie in meiner Nähe. Nachmittags kam der Tierarzt und stellt fest, dass sie einen tischtennnisballgroßen Tumor im Bauchraum hat… … In meinen Armen ist sie entschlafen. Ganz ruhig und vertrauensvoll. Geliebte Melle … Später haben wir sie in ihrem Lieblings-A4-Karton über den Rhein zum Bestatter gebracht. Als wir an der Fähre warteten, ich mit ihrem Karton zwischen den Füßen, den Blick über den Rhein gerichtet, kam mir der Gedanke: „Wie eine kleine Wikingerprinzessin! Unsere Kämpferin!“
Kondolenzbuch
108 Aufrufe, 5 Kommentare und 16 Rosen
Kommentare
Heike mit Olivia und Skywalker im Herzen
Kommentar vom 16.10.2025

Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.
Beate mit Elvis im Herzen ❤
Kommentar vom 16.10.2025

Es wird Stille sein und Leere. Es wird Trauer sein und Schmerz. Es wird dankbare Erinnerung sein, die wie ein heller Stern die Nacht erleuchtet, bis weit hinein in den Morgen.

Rosen

Die Liebe bleibt…❤️
Am 16.10.2025

Uta mit Balou
Am 16.10.2025

Viel Kraft‼️❤️
Am 16.10.2025

Für Mell ❤️✨
Am 16.10.2025