Gedenkaktion zu Weihnachten
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Trüffel
Lebe wohl, unser lieber, fürsorglicher Rudelführer und "Daddy"
Katze [Mischlingskatze]
Veröffentlicht am 13.10.2025 von Caroline
Betreut von: ROSENGARTEN-Tierbestattung Filiale Karlsruhe




Geliebter Trüffel, du warst sowohl für Martin als auch für mich bei weitem nicht die erste Katze, aber die erste Katze, die wir zusammen hatten statt mit unseren Ursprungsfamilien, die erste Katze mit Partner, die erste Katze im eigenen Zuhause statt im Elternhaus. Wir lernten dich kennen und entschieden uns für dich, und als du drei Monate alt warst, hab wir dich zu uns geholt. Du warst ein süßer, verspielter Wirbelwind. Als wir mit einer Katzenpeitsche mit Lederstreifen mit dir zum ersten Mal spielten, hast du dich in dem Spielzeug festgebissen, deine Augen traten bedrohlich heraus und du knurrtest so tief, wie es für ein so winziges, süßes Ding kaum zu glauben war, während du versuchtest, mir das Spielzeug aus der Hand zu reißen. Ich weiß noch gut, wie herzlich wir dabei lachen mussten. Mit den Händen mit dir spielen war in der ersten Zeit allerdings nicht einfach. Deine Geschwister wurden schon ein paar Wochen vor dir abgegeben. Wir wussten, dass das vor der 12. Woche nicht richtig ist, da Kätzchen ihre Mutter und Geschwister so lange brauchen, doch leider sahen deine Vorbesitzer das anders. Du hattest so nicht genug Zeit mit deinen Geschwistern gehabt, um beim Spielen die Grenzen zu lernen und hast uns einige Wochen lang beim Spielen stark gekratzt und gebissen. Es tat zwar weh, aber wir nahmen es dir nie wirklich übel, konntest ja nichts dafür. Wenige Wochen nachdem du zu uns kamst, feierte ich meinen Geburtstag mit einigen Freunden, und zu unserer Überraschung mussten wir feststellen, dass nur einer davon keine Allergie hatte. Seitdem erinnerten wir vor jedem Treffen bei uns unsere Freunde daran, Allergiemittel einzunehmen. Aber Allergie hin oder her, süß fanden sie dich alle. Nach den ersten paar Abenden bei uns fingst du an, nachts viel zu jammern und zu toben. Natürlich verstanden wir dein anfängliches Heimweh abgewechselt von Spieltrieb, doch so konnten wir kaum schlafen. Also stellten wir dein Katzenbettchen in für die Nacht in das Gästebad unserer damaligen Wohnung und ließen dich dort schlafen. Als ich am nächsten Tag von der Uni heimkam, fand ich dein Bettchen wieder in unserem Schlafzimmer und dachte, Martin hätte es dahingetan. Dann tat ich es für die Nacht wieder in die Abstellkammer, und fand es dann wieder am nächsten Tag nach der Uni zurück in unserem Schlafzimmer. Als ich Martin darauf ansprach, war er erstaunt und erklärte mir, er habe es nicht angefasst. Am nächsten Morgen beobachteten wir auf einmal zusammen verblüfft, wie du, winziges Kerlchen das du warst das Katzenbettchen, das viermal so groß war wie du, mühselig selbst zurück in unser Schlafzimmer geschleift hast. Diese Anstrengung konnten wir nicht anders als honorieren und du durftest wieder in unserem Schlafzimmer schlafen. Du hattest deinerseits daraus gelernt und dich deutlich ruhiger verhalten sodass wir schlafen konnten, mit dir an uns gekuschelt. Nach einem Jahr brachten wir es nicht länger übers Herz dich allein zu lassen, und holten Reginleif dazu. Als ihr euch das erste Mal begegnet seid, musste sie nach kurzer Zeit auf Toilette. Du setztest dich direkt vor die Toilette und starrtest sie mit grimmiger Miene solange an, bis sie offensichtlich der Harndrang verließ und sie die Toilette erstmal unverrichteter Dinge wieder verließ. Nach ein paar Tagen der Gewöhnung habt ihr dann gut zusammengefunden und wir konnten euch auch immer mal wieder zusammengekuschelt im Kratzbaum, auf dem Sofa oder in unserem Bett finden. Zwei Jahre später gaben wir Reginleif zum Decken, sie bekam drei Babys. Wir wussten nie warum, doch mit zweien der drei hast du dich von Anfang an gut verstanden, mit dem Dritten nicht. Und gleichzeitig war auch er selbst irgendwie immer etwas zurückgezogen und nicht so sehr vom Trubel seiner Geschwister angetan. Wir gaben ihn an eine sehr nette Familie ab, wo er tatsächlich in Einzelhaltung aufblühte. Seinen Bruder und seine Schwester behielten wir. Beide Kitten kuschelten gerne mit dir und umgekehrt, aber vor allem Jade hatte sich in den ersten Monaten ihres Lebens extrem an dich herangehängt. Dich überall hin verfolgt, intensiv beobachtet, nachgeahmt. Es war richtig, als sähe sie sich als deine Schülerin. Du liebtest es, Quatsch zu machen und Streiche zu spielen und stecktest sie damit an. Bevor es die beiden Kitten gab, kam ich einmal von der Uni heim, und fand im Wohnungsflur direkt vor meiner Nase eine meiner Socken- und entdeckte schnell noch eine, und noch eine, und noch eine und immer so weiter. Im Schlafzimmer fand ich meine Sockenschublade weit offen und komplett leer. Die Socken: überall verteil, einfach überall, sogar auf dem hohen Schlafzimmerschrank, unter und hinter dem Bett. Von Zimmer zu Zimmer arbeitete ich mich vor und kroch, kletterte und sammelte. Du verfolgtest mich von Zimmer zu Zimmer mit einem süffisant belustigten Grinsen im Gesicht. Als Jade dann da war und sich einiges von dir abgeschaut hat, war es manchmal für uns, wenn wir Blödsinn entdeckten, nur noch die Frage: warst du es diesmal oder sie? Oder ihr beide gemeinsam? Wie sehr ihr immer zusammen das Thermometer an der Wohnzimmerwand gemeinsam lange angestarrt und euch überlegt habt, wie ihr es wohl erreichen könnt. Und eines Tages lag es dann wenig überraschend auf dem Boden. Oder als wir einmal am Ende einer Geburtstagfeier mit unseren Freunden noch eine Weile im Wohnungsflur standen und redeten und du von Menschen zu Mensch gingst und bei jedem versucht hast, Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber wir waren zu vertieft in unsere Gespräche. Was tatest du? Du gingst ins Schlafzimmer, holtest einen meiner BHs heraus, und schlepptest ihn schön auffällig einmal hoch in deinem Maul erhoben im Kreis an uns allen vorbei- meine Peinlichkeit und die ungeteilte Aufmerksamkeit aller war dir sicher. Aber du hattest nicht nur eine Ader für Schabernack, sondern warst wie alle Katzen auch sehr fürsorglich deinen Menschen gegenüber. Als ich einmal eine OP hinter mir hatte und drei Tage lang fast nur liegen konnte, weil sonst Blut und Wundflüssigkeit aus meiner Nase strömten, bliebst du fast die ganze Zeit bei mir auf der Matratze liegen, an meinen Kopf, meinen Leib oder meine Beine gekuschelt, mein persönlicher Vollzeitkrankenpfleger. Aber du konntest auch sehr bestimmend werden, wenn du wusstest, was du wolltest. Wolltest du schlafen gehen und wir waren noch auf, hast du uns solange gejault, bis wir aufgaben und selbst ins Bett gegangen sind. Manchmal fühlten wir uns fast wie Kinder, die von ihrem Vater zeitig und genauso vehement ins Bett geschickt werden. Im Bett dann hast du Martin genau instruiert, wie er zu liegen hatte- auch dem Rücken oder Bauch und einen Arm angewinkelt- bis du zufrieden warst und dich in seinen angewinkelten Arm und gleichzeitig an seinen Leib schmiegen konntest. Wenn einer von uns ein Bad nahm, lagst du gerne auf einem Stuhldirekt neben der Wanne und hast uns Gesellschaft geleistet. Bei Martin bist du manchmal sogar auf den Bauch geklettert, sofern der aus dem Wasser herausragte. Immer wenn wir in Urlaub waren, hat dir das garnicht gepasst. Wo die anderen Katzen auf die Sitter zukamen und sich sogar mal streicheln ließen, hast du den Sittern die kalte Schulter gezeigt oder sie sogar angefaucht. Kamen wir zurück hast du uns jedesmal ein paar Tage lange nicht nur auf Schritt und Tritt verfolgt, du klebtest regelrecht an oder zwischen unseren Füßen und wolltest besonders viel Aufmerksamkeit als Wiedergutmachung. Nach unserem Umzug hast du gerne sich bietende Gelegenheiten genutzt, dich in den Garten zu schleichen. Manchmal musste ich dich dann bei den Nachbarn einsammeln gehen, da der Garten nicht einzäunbar ist. Aber manchmal hast du auch einfach nur auf der Terrasse gelegen, dich an unsere Beine gekuschelt, während wir draußen zu Abend gegessen haben. Eine Weile lange hast du im neuen Zuhause vor dem Schlafengehen nochmal ordentlich Energie rausgelassen mit einem lustigen Spiel, dass du dir ausgedacht hast. Du hast dich uns in den Weg gekauert in Bereitschaftshaltung, je näher wir zu dir kamen, umso „ängstlicher“ wurde deine Haltung und dann bist du aufgesprungen und weggerannt. Erst haben wir nicht gewusst was gerade los ist, doch als wir nur verdattert stehen blieben, hast du das wiederholt bis wir verstanden und dir nachgerannt sind- hoch und runter, hin und her einige Runden durchs dreistöckige Haus bis wir alle- inklusive dir- erschöpft waren, erschöpft aber amüsiert. In unserem neuen Zuhause hattest du auch irgendwie von jetzt auf gleich gelernt, Türen zu öffnen. Ich weiß noch, sehr lebhaft, wie ich das gemerkt habe. Ich hatte ein Blech Lebkuchen gebacken und zum Abkühlen auf der Küchentheke stehenlassen. Ich ging dann ins Wohnzimmer und schaute einen Film, bis ich irgendwann merkte, dass es so ruhig im Zimmer ist. Ich sah mich um und entdeckte niemanden von euch vieren- dafür aber die offene Tür zum Flur. Als ich nachsah, war auch die Tür zur Küche offen und ihr alle vier standet entweder direkt neben- oder sogar auf dem Lebkuchen und schlecktet und knabbertet fröhlich daran rum. Ich war perplex, war ich doch sicher, dass ich die Türen zugemacht hatte- oder doch nicht? Doch in den Tagen darauf kamen ähnlich Vorfälle öfter vor, bis ich dich einmal live dabei erwischte, wie du an eine Klinke sprangst und eine Tür aufgemacht hast. Nach den Geburten unserer Söhne bist du beide Male einer der Ersten gewesen, die nach meiner Heimkehr mit Baby zu uns kamen und hast das Baby ausgiebig beschnuppert. Aber du warst keine kleinen Kinder gewohnt und schon immerhin zehn Jahre alt als das Erste ins Haus kam. Sobald unser älterer Sohn immer mehr seiner Umgebung erreichen konnte, hast du dich immer weniger in der Nähe der Kinder blicken lassen. Abends und nachts hast du umso mehr deine wohlverdiente Aufmerksamkeit und Liebe eingefordert. Und irgendwann wurde Farnpelz schwerkrank. Du, seine Schwester und seine Mutter habt mehr Zeit mit ihm verbracht als sonst. Es war offensichtlich, dass du fühltest, was los war. Nach seinem Tod wie auch dem von Jade ein dreiviertel Jahr später hast du beide Male sehr getrauert- natürlich. Du warst der Älteste des Rudels, und deine Acht auf dein Rudel war immer groß gewesen. Und dann kam auf einmal die Zeit, in der du dich nicht mehr von den Kindern fernhieltest. Du warst im Wohnzimmer, auch wenn sie da waren, hast dich von ihnen anfassen, umarmen und sogar herumtragen lassen. In mir machte sich ein ungutes Gefühl breit, war es doch bei Farni und Jade ähnlich gewesen, bevor sie jeweils starben. Du wirktest fit, aber das war bei Jade auch so gewesen. Beim Tierarzttermin mit Impfen und Untersuchung wurde mir gesagt, dass du einen sehr guten Eindruck machst und alles ok ist. Zwei Wochen und zwei Tage später liefst du in einem Moment noch ganz normal im Wohnzimmer rum, und von jetzt auf gleich machtest du vor meinen Augen mit einem seltsamen Quieken zwei merkwürdige Luftsprünge direkt nacheinander, bei denen du seltsam zucktest. Nach dem Zweiten kamst du nicht mehr normal auf, sondern fielst direkt schlaff auf eine Seite und jaultest einige Male auf eine Art, wie ich sie noch niemals zuvor gehört habe. Ich wusste sofort an diesem Ton, dass es wirklich um alles geht. Panisch suchte ich das Visitenkärtchen des Tiernotrufs am Pinboard, fand es aber nicht. Ich versuchte den Tierarzt zu erreichen und schaffte es nicht, während in mir das Bewusstsein reifte, dass diese Bemühungen wahrscheinlich sinnlos sind. Du jaultest bereits nicht mehr, nahmst ein viermal sehr tief und etwas keuchend Luft während sich dein Rücken gleichzeitig überdehnte. Nach jedem dieser Atemzüge warst du einige Sekunden komplett still und jedes Mal dachte ich schon, es sei bereits vorbei. Meine Hand auf deiner Flanke ließ mich merken, wie deine Flanke irrsinnig schnell vibrierte, doch so oberflächlich, dass ich es mit dem Auge nicht sehen konnte. Und schließlich war es unverkennbar vorbei. Wenige Minuten. Alles schien ok und wie immer und auf einmal bist du nach nur wenigen Minuten tot. Ich saß wie paralysiert vor dir, starrte ohne richtig denken und ohne mich selbst richtig zu spüren auf dich. Ein paar Minuten? Eine halbe Stunde? Ich weiß es nicht genau, irgendwas dazwischen. Es war nichts mehr zu machen, trotzdem rief ich als ich mich aus der Schockstarre einigermaßen befreit hatte den Tierarzt an. Ich musste es sagen. Ich musste jemanden hören. Ich musste fragen. Ich musste wissen. Die Tierarzthelferin hörte mir empathisch zu und spendete mir tröstende Worte. Sie bestätigte, dass sich meine Schilderung des Ablaufs nach dem Herz oder einem Schlaganfall anhört. Zunächst hatte ich den Gedanken, dass ich dann wohl nichts hätte tun können. Doch stimmte das? Hätte wirklich nichts mehr geholfen? Was ist mit Herzmassage? Wieso habe ich nicht einmal die Idee dazu gehabt? Vielleicht hätte das nichts geändert, aber wie oft habe schon Berichte gelesen, nach denen sogar Laien es geschafft haben, damit Tiere zurück ins Leben zu holen. Und ich habe überhaupt nicht daran gedacht, so sehr sich meine Gedanken auch nur gerade um die Frage drehten, was ich tun kann. Und nun sind da Trauer um dich, Wut auf mich selbst, weil ich nicht geschafft habe, klar genug zu denken, um eine Herzmassage vorzunehmen und auch ganz stark: Bedauern. Ich war so sehr darauf konzentriert zu überlegen, wie ich dich retten könnte, dass ich das in diesen Momenten Wichtigste nicht getan habe: dich an die Arme zu schließen, dir zu sagen, dass ich für dich da bin, dir für alles zu danken und dir zu sagen, dass wir alle dich lieben und vermissen werden. Aber es gibt zum Glück nicht nur negative Gefühle. Da sind all die schönen, lustigen, warmen Erinnerungen an die Zeit mit dir. Vielen Dank für alles, unser liebster „Daddy“. Lebe wohl. Warte zusammen und Farnpelz und Jade und inzwischen leider auch Reginleif auf uns. Ich freue mich auf unser Wiedersehen.
Kondolenzbuch
138 Aufrufe, 5 Kommentare und 12 Rosen
Kommentare
Dieter Jullien
Kommentar vom 15.10.2025

Unsere Tiere leben als Sterne im Himmel weiter, wo Sie über uns wachen. Darum sehe ich jeden Abend nach oben und freue mich, Sie alle irgendwann auf der Regenbogenbrücke wiederzusehen. Mein aufrichtiges Beileid....

Heike mit Olivia und Skywalker im Herzen
Kommentar vom 13.10.2025

Alles hat seine Zeit. Die Zeit der Liebe, der Freude, des Glücks, die Zeit der Sorge und des Leids. Es ist vorbei! Die Liebe bleibt.
Anita
Kommentar vom 13.10.2025

Eine Rose für Trüffel Am Ende des Regenbogens werden sie ihren Liebling wieder sehen. Im tiefen Mitgefühl.
Rosen

Nicole mit Roxy u. Nell
Am 16.10.2025

Tamara Schneider
Am 15.10.2025

Manuela mit Fiby im ❤️
Am 13.10.2025

Irene mit Jimmy im Herzen
Am 13.10.2025