Gedenkaktion zu Weihnachten
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Reginleif
Wir lassen dich ziehen, in Trauer und Fassunglosigkeit
Katze [Maine Coon]
Veröffentlicht am 13.10.2025 von Caroline
Betreut von: ROSENGARTEN-Tierbestattung Filiale Karlsruhe




Liebste Reginleif, vor 14 Jahren holten wir dich als kleines Kätzchen zu uns, damit Trüffel nicht mehr so alleine ist. Als wir bei uns zuhause angekommen deine Transportbox öffneten, hast du so garnicht auf eine der typischen Weisen reagiert. Du bist nicht erstmal eine Weile schüchtern in der Box geblieben oder hast dir schnell in der Wohnung ein Versteck gesucht, du bist aber auch nicht raugekommen und hast dich neugierig erstmal umgeschaut und alles beschnuppert. Du kamst direkt raus, hast die Nase in die Luft gereckt und ein paarmal zucken lassen, und sobald du geortet hattest wo das Futter steht, hast du dich direkt draufgestürzt und genüsslich zehn Minuten lang gefuttert bis die Schüssel leer war. Erst dann hast du dich dafür interessiert, wo du eigentlich gelandet bist und hast angefangen dich umzusehen. Du hast dich nach wenigen Tagen gut eingelebt und dich die anfänglichen Reibereien mit Trüffel waren auch nach dieser Zeit beigelegt und ihr habt hin und wieder zusammengekuschelt gedöst. Manchmal hast du ihn auch um Hilfe gebeten, wo du allein nicht weiter kamst. Eine sehr beeindruckende Szene war, als du versuchtest, die Balkontür aufzuhebeln, es aber nicht geschafft hast. Du bist raus aufs dem Zimmer, kamst mit Trüffel zurück der das ganze nicht beobachtet hatte, aber er ging dennoch zielstrebig zu der Tür, machte sie auf und ließ dich raus, und ging dann wieder in den Flur. Damit hattet ihr mich völlig verblüfft und bewiesen, dass Katzen sehr gut miteinander kommunizieren können auch wenn wir nicht genau wissen, wie. Als du zwei Jahre alt warst, gaben wir dich einmal zum Decken. Als wir dich wieder abholten, hast du im Auto so gejammert, dass ich dich aus der Box holte und auf meinem Schoß hielt und streichelte. Du hast mir gezeigt, was du von all dem gehalten hast, indem es in meinem Schoß auf einmal sehr warm und feucht wurde. Dass du mir verziehen hast, habe ich aber spätestens bei der Geburt deutlich merken können. Gegen vier Uhr morgens kamst du auf mein Bett gehüpft, hast mich geweckt und mir mit Treteln auf meinem Bauch und Maunzen gezeigt, dass etwas im Gange ist und mit meiner Hand an deiner Flanke konnte ich die wellenartigen Vorwehen spüren. Du legtest dich dann neben mich, liest dich von mir streicheln und dir sanft zureden. Etwa zwei Stunden später sprangst du auf, hast mich sehr auffordernd anmiaut und angeschaut. Ich verstand, und als ich aufstand um dir zu folgen und du das sahst, bist du in den Wohnungsflur in den Karton gestürmt, den wir schon liebevoll mit einem Einstiegsloch und einer kuscheligen Decke vorbereitet haben. Die Geburt ging los und du hast sie mich verfolgen lassen. In Abstand von jeweils ca. einer Stunde kamen deine wunderschönen Kitten zur Welt. Die Nachgeburten hast du nicht beachtet, aber du hast mit Vertrauen zu mir zugelassen, dass ich deine Kitten jeweils kurz an mich nahm, die Nabelschnur abband und die Nachgeburten abtrennte. Du bekamst drei wunderschöne Kitten, zwei Katerchen und eine Tochter. Du warst eine sehr sehr fürsorgliche und behütende Mama. Stellenweise sogar etwas zu sehr. In den ersten Tagen bist du so gut wie garnicht aus dem Babybett herausgegangen, was mir Sorgen bereitete. Einmal hast du mehrfach gejault, bis ich ganz nah zu euch gekommen war und dich fragte, was los sei. Du schautest dann mehrmals zwischen mir und deinen Babys hin und her, dann als du sahst, dass ich neben dem Bettchen sitzen blieb, bist du zur Futterstelle gegangen um zu essen. Wie habe ich gelacht als mir klar geworden war, dass mich meine Katze gerade als Babysitter eingestellt hatte. Deinen einen Sohn und deine Tochter haben wir behalten, und zusammen mit Trüffel wart ihr vier ein tolles Gespann, jeder einzigartig in Verhalten und Charakter, in Vorlieben und Marotten. Du warst die unabhängigste von allen, sogar etwas eigenbrödlerisch. Sobald deine Kinder ein gewisses Alter erreicht hatten, hast du ihnen -wie auch Trüffel- klargemacht, dass du nicht allzu sehr von anderen Katzen belästigt werden wolltest und grantig werden konntest, wenn sie dir dennoch auf die Pelle rückten, wenn es dir gerade nicht passte. Aber hin und wieder haben dich doch auch mit jedem der anderen mal beim Kuscheln oder Spielen erwischt. Du warst aber auch immer die energischste und verspielteste, sogar noch mehr als deine Tochter, und du bliebst auch wild verspielt bis ins hohe Alter. Du hast unseren Umzug und meine Schwangerschaften gut weggesteckt und uns als liebenswertes Familienmitglied zum Lachen gebracht, dich um uns gekümmert wenn es uns nicht gut ging und so oft bei uns mit im Bett geschlafen, an oder auf uns gekuschelt oder neben meinem Kopf auf einem eigenen Kissen. Von unseren Söhnen warst du leider nie sehr begeistert, du warst schon neun als der erste geboren wurde und hast dich nie so recht für ihre noch stürmische laute Art erwärmen können. Dafür kamst du spätestens abends wenn sie im Bett lagen zu uns ins Wohnzimmer und hast resolut deine dir zustehenden Streicheleinheiten eingefordert. Leider hast du schon lange vor unserem Umzug ein seltsames Hautleiden entwickelt, es juckte dich offensichtlich so sehr, dass du dich richtig blutig gekratzt hast. Oft waren wir mit dir deswegen beim Arzt, haben die Futtermittel zigmal gewechselt, zwischendurch auch gebarft und auch dabei die Fleischsorten durchgewechselt und jedesmal wochenlang getestet, verschiedene Textilsorten jeweils eine Weile weggeräumt- nichts hat wirklich geholfen. Wir konnten durch Tierärztliche Tests nur herausfinden, dass du eine Allergie hast, aber nicht welche, und dazu eine Autoimmunerkrankung. Letztlich haben wir entschieden, dass du eine gute Lebensqualität haben sollst und haben dir zu Zeiten der schlimmsten Ausbrüche Cortison gegeben. Daher hatten wir uns seit einigen Jahren darauf gefasst gemacht, dass du uns wahrscheinlich als Erste verlassen wirst. Doch so kam es nicht, tatsächlich warst du die, die am längsten bei uns blieb. Als uns nach und nach erst dein Sohn, dann deine Tochter und schließlich Trüffel verlassen haben, hast du deine Trauer gezeigt in dem du jedes Mal ein paar Tage lang auf den jeweiligen Lieblingsplätzen der frisch verstorbenen Katze gelegen hast. Als Trüffel durch mutmaßlich Herzinfarkt oder Schlaganfall starb, dachte ich „was machen wir jetzt nur mit Leif? Sollen wir zwei Kätzchen aufnehmen, damit sie andere Katzen als Gesellschaft hat, oder lieber nicht, weil der Altersunterschied zu groß wäre und Kitten ihr zu hektisch sind?“. Guter Rat war teuer, und schließlich entschied ich- auch meiner Trauer und meiner trauernden Kinder wegen- mich doch nach Kitten umzusehen. Gleichzeitig hatten die die Tode drei anderen drei innerhalb von nur 16 Monaten so traumatisiert zurückgelassen, dass ich riesige Angst vor deinem Tod hatte. Immer wenn ich dich eine Weile nicht gesehen oder gehört hatte, bin ich nach dir schauen gegangen, immer in der Angst, dich tot daliegend zu finden. Und doch hatte ich, wenn ich richtig drüber nachdachte, nicht damit gerechnet, dass du die neuen Kitten nicht schaffen würdest kennenzulernen. Dass du wirklich nur wenige Wochen nachdem Trüffel gestorben war, schwer krank werden würdest. Ein paar Tage nach seinem Tod fiel mir auf, dass dein Fell unsauber aussah. Erst dachte ich, du putzt dich vielleicht aus Trauer nicht richtig. Dann aber wurde es nach Tagen nicht besser. Ich badete dich und trotz Waschen mit Katzenshampoo und intensivem Kämmen hinterher war das Fell an Bauch und Beinen immernoch nicht richtig sauber, und das machte mich stutzig, und ich ging mit dir zum Arzt. Dort wurde festgestellt, dass deine Zunge an einer Seite wund und sogar etwas blutig war, unter der Zunge sogar eine Schwellung zu finden. Die Ärztin sagte mir, dass der Speichel der Blut und Bakterien der Entzündung enthält dein Fell so verklebte und sich hartnäckig darin hält. Sie war sehr ehrlich, machte mir klar, dass es wahrscheinlich ein Tumor unter der Zunge ist und in dem Fall weitere Untersuchungen wenig sinnvoll wären. Auf die geringere Chance hin, dass es nur eine entzündete Verletzung hin gab sie dir Antibiotika und Cortison und wollte dich zwei Wochen später wieder sehen. Nach einem Tage begannst du wieder, gut zu essen, und dein Fell wurde mit regelmäßigem Bürsten auch langsam besser. Doch sowohl Martin als auch mir fiel auf, dass du trotz kräftigerem Essen immer leichter wurdest. Dass das kein gutes Zeichen war, war uns klar. Eine Woche und zwei Tage nach der Behandlung beim Tierarzt hast du dann den ganzen Tag nichts gegessen, dein Fell war wieder klebrig und an ein paar Stellen wieder etwas Blut zusehen, vor dir eine Speichelpfütze. Entsetzt über diesen Anblick schaute ich dir ins Maul. Deine Zunge total geschwollen, wund und am Rand wieder etwas blutig. In Panik rief ich sofort den Tierarzt an. Einen Termin bekam ich zu der Abendzeit nicht mehr, erst für den nächsten Morgen. Martin und ich begleiteten dich zusammen zum Tierarzt, es war uns schon ziemlich klar, dass es sehr wahrscheinlich der Abschied werden würde. Leider war es auch so. Im Arm gehalten werden wolltest du nicht, das respektierten wir. Aber Streicheleinheiten von uns hast du offensichtlich angenommen. So bist du unter intensiven Streicheleinheiten von uns sanft eingeschlafen. Dein Tod trifft uns doppelt hart, da mit dir nicht nur eine großartige Katze und ein geliebtes Familienmitglied gestorben ist, sondern mit deinem Tod auch unsere gesamte, süße, so liebe Katzenfamilie nicht mehr ist. Vier kleine Leben unter so unendlich vielen für die Welt, doch für uns vier so bedeutende Leben und eine ganze Ära für uns. Ich werden euch alle niemals vergessen und immer lieben. Ich hoffe, deine Kinder und Trüffel haben dich liebevoll empfangen und dass ihr uns zusammen auf der anderen Seite willkommen heißt, wenn unsere Zeit auch gekommen ist. Bis dahin vielen vielen Dank für alles und lebe wohl, liebe, süße, wunderschöne, lustige, kraftvolle Reginleif. Mach es gut, kleine Walküre.
Kondolenzbuch
135 Aufrufe, 4 Kommentare und 10 Rosen
Kommentare
Dieter Jullien
Kommentar vom 15.10.2025

Unsere Tiere leben als Sterne im Himmel weiter, wo Sie über uns wachen. Darum sehe ich jeden Abend nach oben und freue mich, Sie alle irgendwann auf der Regenbogenbrücke wiederzusehen. Mein aufrichtiges Beileid....

Heike mit Olivia und Skywalker im Herzen
Kommentar vom 13.10.2025

Es wird Stille sein und Leere. Es wird Trauer sein und Schmerz. Es wird dankbare Erinnerung sein, die wie ein heller Stern die Nacht erleuchtet, bis weit hinein in den Morgen.
Anita
Kommentar vom 13.10.2025

Eine Rose für Reginleif Am Ende des Regenbogens werden sie ihren Liebling wieder sehen. Im tiefen Mitgefühl.
Rosen

Snoopy und Pünktchen
Am 13.10.2025

Marcel ❤️
Am 13.10.2025

R.I.P. ✨✨
Am 13.10.2025

Uta mit Balou
Am 13.10.2025