Gedenkseite von Maunzerle

Mein geliebtes Maunzerle... heute ist der 18.11.2025. Vor genau einem Monat haben wir den Kampf verloren und du bist über den Regenbogen gegangen. Es kommt mir vor wie ewig lang her und doch wie gestern. Du warst so tapfer, mutig und brav. Bis zum Schluss… Obwohl der Schmerz über deinen Verlust so unfassbar groß ist versuche ich dennoch unter Tränen einen Nachruf zu schreiben. Für all jene, die dich gekannt haben und für alle, die dich hiermit kennenlernen möchten. Am 25.05.2009 bist du geschlüpft. Und ich durfte dabei sein. Was für ein aufregender und früher Morgen und ein einmaliges Erlebnis! Als dritte und letzte deiner Schwestern bist du auf die Welt gekommen und warst schon von Beginn an einfach anders. Wo deine Schwestern ganz wild waren, endlich Nassfutter zu bekommen, bist du beim Trockenfutter geblieben. Wo deine Schwestern neugierig die Welt erkundet haben bist du am liebsten bei mir geblieben, hast an mir geschnuppert und mir kleine Baby-Miaus geschickt. Und die Milch! Die war über all die vielen Jahre immer ganz wichtig! Du konntest ja auch als einzige bei deiner Mama bleiben (deine beiden Schwestern haben gemeinsam bei Freunden ein neues zu Hause gefunden) und durftest ganz lang ihre Milch trinken. Und seit deiner Geburt bist du nicht mehr von meiner Seite gewichen. Und ich nicht von deiner. Was wir alles erlebt haben! Wo wir überall waren! Oberösterreich, Wien, Stuttgart, Essen, Bayern! Und die vielen Urlaube, als dein Stiefbruder Mikesch Anfang 2020 über den Regenbogen ging und wir dich natürlich nicht zu Hause allein lassen wollten! Du warst eine richtige „Travel-Cat“ und hast alles so brav mitgemacht! Hauptsache, du warst bei uns! Wir - am 05.02.2013 hast du nämlich auch einen Papa bekommen, den Andy. Der hat dich auch gleich ganz tief in sein Herz geschlossen und war so oft dein Ruhepol und Kuschelort. Und er hat dich jedes Mal zum Tierarzt gebracht, wenn es notwendig war. Und es war leider oft notwendig. Im Herbst 2010 hattest du nämlich einen ganz schlimmen Autounfall, direkt vor der Haustüre wurdest du angefahren und der Fahrer hat es wahrscheinlich nicht mal bemerkt. Du wurdest notoperiert und die Röntgenbilder waren dramatisch! Ein Zwerchfellriss und all deine Organe waren total durcheinander in den Brustkorb gerutscht! Dein ganzer Bauch musste aufgeschnitten werden! Aber wie durch ein Wunder hast du das alles überlebt! Mit einer so langen Narbe und einem riesengroßen dunkelblauem Fleck über deinen gesamten Bauch… Leider hast du dich danach mit deinem geschwächten Immunsystem bei einem chronischen Schnupfen-Kater angesteckt, was dir fünfzehn lange Jahre sehr viel Ärger und mir viele Sorgen und schlaflose Nächte bereiten sollte… Durch diese schlimme Operation warst du dann auch viele Jahre so verschreckt und wolltest dich sogar nicht mehr hochheben lassen. Erst mit deinem neuen Papa und dem sicheren Ort in Bayern konntest du zur Ruhe kommen und hast wieder neuen Mut gefasst. Du hast sogar jeden Besuch neugierig begrüßt und sie durften dich sogar streicheln! So vergingen die Jahre mit ganz viel spielen, Stoffmäuschen apportieren, naschen, Pasten schlecken, kuscheln, schnurren, Fensterbrett sitzen, unter Decken schlüpfen, Geschenke bringen und - was du am allerbesten konntest - miauen, gurren, rufen, meckern und schnattern. Und das seit du ein Baby warst und oft ohne Pause, Punkt und Komma! Deswegen habe ich schon ganz früh den passendsten aller Namen für dich ausgesucht: MAUNZERLE! Die Jahre brachten aber auch viel Sorgen und Kummer mit sich. Aufgrund deines chronischen Schnupfens, zu dem in den letzten Jahren dann auch noch dieser doofe Husten kam, musstest du so viele und unterschiedlichste Behandlungen und Medikamente über dich ergehen lassen. Das jahrelange oft mehrmals tägliche Inhalieren oder Nase spülen war da nur das Standard-Programm. Aber durch all diese tapferen und fleißigen Bemühungen bist du wirklich bis in den September 2025 hinein ganz schön fit geblieben und hast viele Jahre gut über 5 Kilo auf die Waage gebracht! Jeder, der dich die letzten Jahre gesehen hat, konnte dein stolzes Alter kaum glauben, so jung und agil warst du. Doch ab Oktober 2024 sollte sich alles ändern. Wie schon hunderte Male zuvor bist du auf deinen Kratzbaum gesprungen, bis ganz oben und wolltest in zwei Metern Höhe an dem Sisalstamm kratzen. Doch irgendwie hast du dich mit dem Platz verschätzt und bist mit den Hinterbeinen abgerutscht, konntest dich nicht mehr halten und bist mit dem Rücken auf deinen darunter stehenden Katzentransporter gefallen. Er hat dich zwar etwas abgefedert und du bist irgendwie am Boden wieder auf deine Beine gekommen, aber der Schock war unfassbar groß! Natürlich waren wir sofort beim Tierarzt und Gottseidank ist dir nichts schlimmes passiert! Aber seitdem war etwas anders. Irgendwie waren deine Beine schwach geworden und du hast immer wieder leicht gehinkt oder konntest nicht mehr so gut springen. Und dein Appetit wurde auch immer weniger, so wie dein Gewicht. Da haben wir dann auch eine Tierheilpraktikerin mit ins Boot geholt, die uns immer mit Rat & Tat zur Seite stand. Die Tierärzte haben das alles naturgemäß dem Alter zugeordnet, aber wir wollten das irgendwie nicht so richtig glauben. Bis wir im Mai 2025 wieder wegen Hinken, Erbrechen und Durchfall (!) den Tierarzt aufsuchen mussten. Die Diagnose war niederschmetternd. Du hast nicht nur in sieben Monaten 700 Gramm an Gewicht verloren, sondern das Ultraschall zeigte jetzt die wahre Ursache. KREBS. Die kommenden knapp fünf Monate waren wie eine nicht enden wollende Fahrt in einer Achterbahn im Winter. Bei Nacht. Im Regen. Wegen deinem Alter und den Risiken haben wir uns gegen eine Operation entschieden und ich habe alles was nur irgendwie möglich war versucht, um dir noch eine schöne und vor allem schmerzfreie Zeit zu ermöglichen. Unsere Wohnung wurde immer mehr zu einer Pflegestation und die Nächte immer kürzer, aber das war mir alles egal. Das war ich dir schuldig. Ohne es auch nur eine Sekunde in Frage zu stellen. Unsere Tierheilpraktikerin hatte immer Ideen & Tipps parat und unsere monatlichen Kontrollen beim Tierarzt verliefen ganz OK und der Arzt war jedes Mal mehr verwundert, wie gut es dir den Umständen entsprechend noch ging. Bis zur letzten Kontrolle im September 2025. Der Tumor hatte sich plötzlich extrem vergrößert und wir mussten jetzt endgültig die letzten Vorkehrungen treffen und die letzten Schritte mit dir gehen. In der Nacht vom 17. zum 18.10.2025 waren dann deine letzten Stunden angebrochen. Weiter als in den Flur hast du es nicht mehr geschafft und dort bin ich mit dir geblieben. Gemeinsam in eine große, kuschelige Decke gehüllt. Bis zu deinem letzten Atemzug. Ich habe es dir bei deiner Geburt versprochen und trotz all der Qual und Kummer war ich so dankbar, dass du zu Hause gehen durftest. So wie du gekommen warst, am frühen Morgen... Mein geliebtes Maunzerle, du warst wie mein Kind für mich und keine Worte können beschreiben, was du mir bedeutest und wie sehr ich dich Liebe. Für immer. Ich hoffe, da oben überm Regenbogen geht es dir jetzt wieder gut und du kannst mit Mikesch spielen und naschen und schlafen und vor allem - maunzerlen! Bis wir uns wiedersehen…. Deine Mama und dein Papa, Sonja & Andy