Gedenkseite von Henri

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Henri

15.07.201622.04.2018

Hund [Labrador]

Veröffentlicht am 11.06.2018 von Christoph

Betreut von: Rosengarten Zentrale

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Henri, mein für immer unvergessener Lebensretter Schon lange, bevor du in mein Leben getreten bist, fängt unsere Geschichte an: Im Dezember 2010 wurde bei mir eine chronische Erkrankung diagnostiziert. Nachdem man mich medikamentös gut einstellte, sodass ich insgesamt gut fünf Jahre lang, abgesehen von wenigen sogenannten akuten „Schubphasen“, sehr gut mit der Krankheit leben konnte, änderte sich dies umgehend im Oktober 2015, als es mir plötzlich körperlich so schlecht wie nie zuvor ging. Es stellte sich heraus, dass die bisher erfolgreich eingesetzten Medikamente nicht mehr anschlugen und plötzlich völlig wirkungslos blieben. Was danach folgte war eine Tortur: Mehrere neue Medikamente zeigten ebenfalls keine Wirkung, sie benötigten allesamt eine lange Eingewöhnungszeit, die Ärzte und ich konnten sie nicht zu früh wieder für ein alternatives Produkt absetzen, verschiedene Versuche der Ernährungsumstellung oder Nahrungsergänzung blieben ohne langfristigen Erfolg. Ich verlor nach und nach an Gewicht, insgesamt über 25 Kilogramm innerhalb weniger Monate, und war regelmäßig in diversen Arztpraxen, rannte von Spezialisten zu Spezialisten. Die Zeit spielte gegen mich. Weitere Nebenwirkungen stellten sich ein. Begleiterkrankungen schienen plötzlich möglich, einige wurden untersucht und generell unterzog ich mich mehreren spezifischen Tests und Studien. Hinzu kam, dass ich durch all diese Einschränkungen nicht mehr am sozialen Leben teilnehmen konnte, ich verlor den Anschluss in meinem Studium und zudem zunehmend den Kontakt zur Außenwelt, zu Freunden und Bekannten. Meiner Familie, insbesondere meinen Eltern, bereitete ich große Sorgen. Letztlich hielt ich all dem nicht mehr stand und es entwickelte sich eine schwere Depression, aus der ich keinen Ausweg mehr sah. Ich fing an mir konkrete Gedanken über einen Suizid zu machen, plante meine Beerdigung, überlegte mir, auf welchem Weg mein Tod am „besten“ oder „einfachsten“ für alle sei und begann damit, Abschiedsbriefe zu schreiben. Ich hatte das Gefühl, dass mir nichts mehr helfen konnte, dass dieses Leben nicht mehr lebenswert ist und dass ich meinen Liebsten nur noch zur Last falle, anstatt ihnen irgendeine Freude zu bereiten. Keiner lachte mehr für mich, doch viele weinten um mich. Schon als Kind war ich mit verschiedenen Hunden, von Dackeln über Golden Retriever bis hin zum Rottweiler, aufgewachsen. Ich schätzte sie immer sehr und hatte im Leben immer das Ziel, eines Tages selbst einen solchen zu halten. Es war wie ein Geschenk vom Himmel, als Henri am 9. September 2016 in mein Leben trat. Ich hatte gehofft, dass er mir als letzte Möglichkeit eine neue Perspektive geben könnte, doch niemals hätte ich in meinen kühnsten Träumen erwartet, wie sehr er mich und mein ganzes Leben fortan verändern würde. Henri wurde wie das eigene Kind für mich, er zeigte mir auf einmalige Art und Weise, wofür es sich lohnt zu leben und zu kämpfen. Er zeigte mir bis zu seinem letzten Tag selbstlose, bedingungslose Liebe und lehrte mich, wieder ich selbst zu sein, in dem gegenwärtigen Moment zu leben und das Leben so sehr zu genießen, stets mit ihm an meiner Seite. Er begleitete mich an vielerlei Plätze und Orte, er schenkte mir jeden Tag Kraft und mehr als ein Lächeln, egal wie schwer die Zeiten manchmal waren. Er zeigte mir so eindrucksvoll, dass es sich im Leben vor allem um Harmonie und Liebe dreht: Alle um ihn herum liebten ihn, er hörte nahezu perfekt und wich niemals von meiner Seite. Wir konnten uns blind vertrauen, immer aufeinander verlassen und sein Blick gab mir mehr als tausend Worte. Er merkte jedes Mal, wenn es mir nicht gut ging oder mich irgendetwas belastete. Er schaute immer nach mir, freute sich unermesslich, wenn ich nach Hause zurückkam und sein Wohl war für mich immer am Wichtigsten. Ich musste lernen, Verantwortung zu übernehmen, stellte mich jedem Wetter und kam durch ihn zu frischer Luft, zu Bewegung und zu vielen neuen Kontakten, die mir vorher so gefehlt hatten. Ich wachte jeden Morgen mit ihm auf und schlief jeden Abend mit ihm ein – für mich gab es nichts Wertvolleres auf dieser Welt. Er wurde zu meinem Lebensretter, was ich in einem Buch zu seinen Ehren demnächst verewigen werde. Ohne ihn könnte ich diese Zeilen hier nicht mehr schreiben – ein echter Held und ein wahrer Lebensretter! Henris so plötzlicher, völlig unerwarteter und tragischer Tod mit nicht einmal zwei Jahren warf mich zurück in ein tiefes, dunkles Loch. Es traf mich wie nichts zuvor. Der Abschied im Rosengarten Badbergen war der schwerste Gang meines Lebens. Schnell wurde mir allerdings bewusst, für welche Werte er immer stand, warum er hier bei mir war: Niemals aufzugeben, jeden Tag bewusst glücklich zu sein, zu genießen und vor allem anderen zu helfen. Sein Ableben gab mir die unbändige Motivation, nicht darin zu verfallen, woraus er mich einst befreite, sondern all das, was er mich lehrte, weiterzugeben. Ich entschloss mich, demnächst eine Hundetrainerausbildung zu beginnen und künftig vor allem denen beizustehen, die mittels eines Hundes wieder die Liebe erfahren sollen, die sie aus den schwersten Tagen holen können. So werde ich sein Erbe so lange ich es kann weitertragen, so weit es geht in die Welt hinaus. Und so wird er immer alle Zeiten überdauern können und seine Hilfe in ewiger Ehre gehalten. In meinen Erinnerungen und so auch in meinen Taten wird er immer weiterleben. Er wird immer mein Ein und Alles, mein ganzes Leben bleiben. Für immer und ewig trage ich ihn in meinem Herzen und jeder dieser Helden stirbt erst, wenn keiner mehr an sie denkt, doch genau das wird niemals geschehen, denn ihr Vermächtnis wird bis in die Ewigkeit hier verbleiben. Und eines macht ihn des Weiteren zu einem Helden: Zwei Wochen vor seinem Abschied von dieser Welt deckte er erfolgreich eine Hündin – zwei seiner Nachkommen, in denen ein Stück von ihm weiterleben kann und wieder zurück bei mir ist, werde ich als Therapiehunde ausbilden. Legenden sterben sprichwörtlich jung und ich bin stolz, dass du, mein Großer, in den Kreis dieser tollen Helden aufgenommen wurdest! Du hast dir deinen Platz hier verdient und ich verspreche dir, dass all die Liebe, die du für immer auf dieser Welt hinterlassen hast, noch vielen weiteren Hunden und auch genauso Menschen helfen wird – so wie du mir damals geholfen hast. Wir sehen uns eines Tages auf der anderen Seite, hab niemals Angst und warte dort auf deinen Papa – bis dahin trage ich dich immer bei mir, bis zu meinem letzten Atemzug! Dein Papa, Christoph

Kondolenzbuch

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Kommentare

Jutta mit Purzel tief im Herzen

Kommentar vom 11.06.2018

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Liebr Christoph, mein aufrichtiges Beileid zum viel zu frühen Verlust ihres geliebten Henri. Ein wunderhübscher Hundemann mit so liebevollen und warmherzigen Augen. Ihre Geschichte hat mich zu Tränen gerührt. Was Henri ihnen in seinem kurzen Hundeleben gegeben hat, ist unbeschreiblich. So lieben können nur Tiere. Bei den Menschen ist es eher selten. Henri hat all die Liebe, die er von ihnen bekommen hat, mit auf seine letzte Reise genommen. Alle Tiere haben ihren Liebling liebevoll an der Regenbogenbrücke in Empfang genommen. Ein neuer Stern ist geboren. Ich wünsche ihnen ganz viel Kraft in dieser jetzt sehr schweren Zeit der Trauer. Jutta mit Purzel tief im Herzen Mein Leben ist nicht mehr so wie es war, seit ich Dir zuletzt in Deine wundervollen Augen sah. Viel zu früh – so scheint es mir - musstest Du mich verlassen, ich kann es bis heute noch immer nicht fassen. Wie lange ist es schon her, als ich zuletzt Deinen Namen rief, doch der Schmerz ist unendlich, der Kummer sitzt tief. Du hast mein Herz mit Sonne und Wärme erfüllt, hast mit mir Freude und Kummer gefühlt. Und wirst Du mir doch für immer und ewig fehlen, die Erinnerung kann mir nichts und niemand mehr nehmen. Deine Seele war voll Vertrauen und unendlicher Liebe, nun ist davon nur die Erinnerung geblieben. Und werde ich eines Tages auf meine letzte Reise gehen, dann weiß ich, es gibt ein Wiederzusehen. Es ist ein Stück Himmel, dass es Dich gibt, so wie Du hat mich wohl kaum jemand geliebt. Ich danke Dir für die schöne Zeit hier auf Erden, und denke daran, dass wir uns eines Tages wiedersehen werden.

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Claudia mit Axel im Herzen

Kommentar vom 11.06.2018

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1 Rose in stillem Gedenken für den wunderbaren Henri Tiere sind … unsere Haltestelle im Gedankenkarussell, unser Anker im Gefühlschaos.... unser Fluchtpunkt in einer viel zu hektischen Welt... die niemals stillsteht und anonym an uns vorbeizurasen scheint... Sie holen uns ab, wenn wir uns verlaufen haben... um uns selbst wiederzufinden. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute für die Zukunft und ganz viel Kraft in der schweren Zeit der Trauer.

Andachtsbild von Claudia mit Axel im Herzen

Martina

Kommentar vom 11.06.2018

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Lieber Christoph, Deine Worte bewegen sehr. Mein Labbi hat mir gezeigt, wie viel wert das Leben ist. Er hat immer gekämpft, um sich selbst und um mich. Auch beim Verlust seines Herrchens war er immer für mich da, obwohl auch er trauerte. Unsere Bindung wurde noch enger. Er freute sich für mich mit, als ich einen neuen Partner gefunden habe. Wir waren eine Familie und eigentlich war das Glück komplett. Dann kam meine Krebserkrankung und ich wünschte mir, dass Max an meiner Seite blieb. Leider kam es anders. Er konnte nicht mehr richtig laufen, weil er in den Hinterläufen Lähmungserscheinungen hatte. Dadurch wurde seine Arthrose in den Vorderbeinen wieder schmerzhafter. Er sah mich an und bat mich um Hilfe. Am letzten Tag seines Lebens stand er gar nicht mehr auf. Es tat sehr weh ihn gehen zu lassen, in Erinnerung an ihn kämpfe ich weiter. Du bist nicht mehr da, wo du warst - aber du bist überall, wo wir sind. Viktor Hugo Wenn es Nacht wird, treffen wir uns in unseren Träumen und wenn ich aufwache, bin ich mir sicher, dass du noch da bist und dass sich unsere Seelen wiederfinden werden. Irgendwo da draußen im Universum, im Land der Regenbogenbrücke. Sylvia Raßloff Ich wünsche dir Christoph viel Kraft.

Andachtsbild von Martina

Rosen

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Ruth

Am 27.07.2018

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Marlene

Am 16.07.2018

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Doris

Am 10.07.2018

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Sibylle

Am 29.06.2018