Gedenkseite von Betty Boo

Betty Boo
Diabetikerwarnhund, bester Freund, Schwester und Seelentröster
Hund [Shar Pei]
Veröffentlicht am 05.06.2019 von Katrin
Betreut von: ROSENGARTEN-Tierbestattung Filiale Köln




Nach der Erstmanifestation Diabetes Typ 1 bei unserer Tochter Tita Anfang Februar 2013 war recht schnell klar – wir bekommen einen Hund. Und diesen bilden wir in der Familie selbst zum Diabetikerwarnhund für unsere Tochter aus. Eigentlich wollte die Hundetrainerin uns die Rasse Shar Pei ausreden, aber wir hatten uns bereits so sehr in die dicken Fellnasen der Shar Peis verliebt. Der Entschluss Stand fest. Wir haben unsere Trainerin über das Diabetikerwarnhund-Netzwerk kennengelernt. Die Suche nach einer passenden Hundetrainerin hatte viel Zeit und einiges an Recherche in Anspruch genommen. Es gibt, wie überall, auch in diesem Bereich schwarze Schafe. Die Shar Pei Züchterin aus der Nähe von Augsburg besuchten wir bereits das 1. Mal kurz nach der Diagnose unserer Tochter. Aus dem aktuellen Wurf war zwar eine Hündin noch „frei“, aber Annabel sollte zur Zucht beim Züchter bleiben. Wir mussten also warten. Fast ein ganzes Jahr. Irgendwann erhielten wir die Nachricht von Bettina, dass Wicky Nachwuchs erwartet. Wir waren total aus dem Häuschen und unsere Tochter Tita konnte es nicht abwarten, bis die Welpen endlich das Licht der Welt erblickten. Es waren 3 Hündinnen und 2 Rüden. Alle bildhübsch. Der Kontakt zum Diabetikerwarnhund-Netzwerk war schon da und darüber lernten wir Solveig, unsere zukünftige Trainerin kennen. Nachdem klar war, dass wir uns auf die Rasse und auch die Züchterin bereits festgelegt hatten, musste die Hundetrainerin die Welpen noch auf ihre Tauglichkeit hin testen. Als die 5 Welpen 6 Wochen alt waren, fuhr sie mit dem Zug nach Augsburg. Am Nachmittag dieses Tages rief sie völlig euphorisch an und berichtete, dass nach ihren Tests EINE Hündin unter den Welpen sei, die hundertprozentig geeignet für den Job wäre. Hinzu kam noch, dass wir uns eigentlich eine Hündin gewünscht hatten, das aber nicht als Prämisse erwähnt haben, um sie nicht zu beeinflussen. Wir hatten uns insgeheim eine Hündin mit dem Namen Betty gewünscht, da es der B-Wurf war. Das hatten wir der Züchterin auch irgendwann einmal gesagt. Da diese Bettina hieß, war sie so gerührt und nannte eine der Hündinnen Betty Boo. Wie klar war, dass es die Betty aus dem Wurf sei, wir waren überglücklich. Die Trainerin berichtete voller Begeisterung von den Tests und auch von Betty’s Mutter, Wicky. Sie hatte noch nie so wundervolle Shar Peis getroffen und ihre Meinung zu dieser Rasse musste wohl überdacht werden. Eine Woche später saß unsere kleine Familie im Zug nach Augsburg. Da Stefan erst am Tag vorher von einer langen Geschäftsreise aus dem Ausland zurückgekommen war, erschien uns der ICE als bestes Reisemittel. Bei der Züchterin angekommen, begegneten wir ganz behutsam den 5 Welpen. Zurückhaltend, abwartend, aufgeregt. Ein Welpe ging zu Stefan, ein anderer zu mir und wohin lief die kleine Betty Boo? Genau, zu unserer Tochter Tita. Eine wundervolle Freundschaft begann!!! Mit gut 10 Wochen holten wir Betty Mitte April 2014 aus Bayern nach Köln. Was für ein aufregender Tag! Betty fühlte sich bei uns sofort zu Hause. Sie erkundete am ersten Tag alles ganz aufgeregt und recht schnell war ihr Platz bei uns gefunden. Direkt am nächsten Wochenende ging es mit Betty in die Welpenschule – es gab viel zu lernen. Nicht nur für Betty, auch für uns. Mit 14 Wochen hatten wir den ersten Diabetikerwarnhund Termin bei uns zu Hause. Wir waren gespannt und aufgeregt. Schaffen wir das wirklich? Im Vorfeld hatten wir fleißig Unterhemden gesammelt, zerschnitten, vakuumisiert und dann eingefroren. Immer dann, wenn Tita stark unterzuckert hat. Das Unterhemd musste dann her halten und wurde dem Training geopfert. Irgendwie mussten wir Betty ja mit diesem „Geruch“ vertraut machen. Mit den zerschnittenen Geruchsproben wurde trainiert. Und genau wie vermutet, Betty schien ein sehr großes Talent für ihre Aufgabe zu haben. Sie lernte schnell und machte uns allen Freude dabei. Ein großer Schritt für einen kleinen Hund. Tagsüber, während Tita in der Schule war, durfte Betty mit ins Büro. Dort gab es viele Streicheleinheiten und lange, ausgedehnte Ruhe- und Schlafzeiten. Trainiert wurde nur zu Hause. Nachdem Betty den „Unterzuckerungsgeruch“ mehr als gut kannte, mussten wir uns überlegen wie Betty bei Tita anzeigen sollte. Da sie sehr auf ihre Pfoten fixiert war und auch bei Spielzeugen viel mit der Pfote arbeitete, lag es eigentlich auf der Hand. Betty zeigte mit der Pfote an. Sie „kratzte“ mit der Pfote an Tita’s Bein oder woran sie am besten kam. Die nächste Hürde war das Apportieren. Und wer glaubt, dass das bei einem Shar Pei einfach ist, der sollte es selber ausprobieren. Zum Glück bekamen wir Unterstützung von unserer Trainerin und innerhalb weniger Monate apportierte Betty den Notfallbeutel ganz sicher. Darin waren nicht nur Notfall-Dinge für Tita (Dextro, Messstreifen usw.), sondern auch Leckerlies für Betty. Der nächste Schritt war ein Schalter für nachts. Ein auf einer Platte montierter Lichtschalter. Diese Platte lag bei Tita im Schlafzimmer auf dem Fußboden und somit erreichbar für Betty. Jetzt hieß es also wieder üben, üben, üben. Wie betätigt man einen Schalter? Mit der Pfote?!? Ganz einfach für Betty. Hier kam ihr zugute, dass sie gerne mit der Pfote arbeitete und einige Wochen später, funktionierte auch das. Hatte ich eigentlich erwähnt, dass der Lichtschalter an einen Funk-Gong gekoppelt war? Dieser lag in unserem Schlafzimmer. Wozu das? Wenn Tita nachts unterzuckerte, konnte Betty, die bei Tita im Zimmer schlief, den Schalter mit der Pfote betätigen und im Schlafzimmer ertönte der Gong. Alarm!!! Das zu erreichende Endziel war also, tagsüber die Unterzuckerungen bei Tita mit der Pfote anzuzeigen, “Hey, Tita. Da stimmt was nicht mit dir!“ Und danach den Notfallbeutel zu Tita zu bringen. Dieser lag bei uns immer vorne im Flur auf einem kleinen Schränkchen und tagsüber immer erreichbar für Betty. Im Schlafzimmer von Tita lag natürlich noch ein zweiter Notfallbeutel – und der Schalter auf dem Fußboden. Nachts mussten Mama und Papa im Notfall geweckt werden. Die Königsdisziplin für Betty war nun, auch draußen eine Unterzuckerung bei Tita zu erkennen. Und das erschwert durch so viele unendliche Gerüche. Die Nachbarn grillen, da war doch ein anderer Hund vorhin hier gewesen??? Ein Kaninchen??? Das war wirklich schwer für Betty, wo sie doch so gerne mit ihrer dicken Fellnase überall herumschnüffelte. Es funktionierte, bedingt, aber am Ende war uns das irgendwie egal. Zu Hause, nachts, wenn Betty und Tita alleine im Zimmer waren, das hatte Priorität. Natürlich besteht ein Diabetikerwarnhund-Leben nicht nur aus Arbeit. Betty begleitete uns fast überall hin und war immer ein besonders gern gesehener Gast. Aufgeschlossen und freundlich allen Menschen und Hunden gegenüber. Ob im Rautenstrauch-Joest-Museum hier in Köln oder in Brühl im Max-Ernst-Museum, im Zoo in Krefeld oder in der Straßenbahn. Betty fand es überall spannend. Für sie immer das Beste, mit ihrem Rudel zusammen. Zu Hause wurde täglich mit ihrer menschlichen Schwester Tita gekuschelt und bei Trauer oder Sorgen, hörte Betty immer zu. Wenn eine Freundin von Tita hier übernachtete, schlief Betty natürlich auch mit im Zimmer. Mit dem Autozug durch den Tunnel nach England, im Schloss Neuschwanstein, mit beim Skifahren in der Schweiz und Südtirol, beim Autorennen, in Warnemünde und Scheveningen am Strand und sogar schon in der Kirche. Betty durfte auch fast überall mit hin, wo normalerweise kein Hund mitdarf. Nicht zuletzt dank ihrem Status als Diabetikerwarnhund. Ihr war es aber glaube ich egal, wo wir genau waren. Hauptsache war, sie war mit dabei und mit bei uns. Das Lustigste, war mir da noch in den Kopf kommt, war ein Spaziergang im Rheinauhafen hier in Köln. Wir waren auf der Suche nach einem Lokal für den Geburtstag von Tita gewesen. Betty war mit. Da der Rheinauhafen nicht nur für Mensch, sondern auch für Hund, wie wir feststellen mussten, eine totale Fehlplanung ist, fanden wir kein geeignetes Pipi-Plätzchen für Betty. Sie machte nämlich NIE auf den Asphalt, es musste immer etwas Erde oder am besten noch Gras da sein. Da machte sie dann Pipi. Okay, der Rheinauhafen in Köln hat viel zu viel Beton und Stein. Kein Fleckchen Grün weit und breit. Aber Betty musste ganz nötig, das merkten wir irgendwann. Sie suchte links und rechts, nichts. Dann lief Tita mit Betty zu einem überdimensionalen Blumentopf in dem ein Baum eingepflanzt war. Tita nahm Betty auf den Arm und setzte sie in den riesigen Topf. Und dann, endlich Pipi. Toll!!! Ganz wichtig waren auch die täglichen langen Spaziergänge im Wald und im Park. Hier durfte Betty nach Herzenslust mit Hunde-Freunden herumtoben und ihrer Nase fast überall hin folgen. Ihr liebster Freund war der Beagle Kalle. Wir lernten uns durch Zufall im Welpenalter beim täglichen Spaziergang kennen und dann waren die Menschen-Kinder auf der weiterführenden Schule auch noch in derselben Klasse. Was für ein wunderschöner Zufall. Die Hunde-Mamas verabredeten sich mehrfach in der Woche und Kalle und Betty erlebten zusammen die ein oder andere wilde Geschichte. Am schlimmsten für die Hunde-Mamas war vielleicht der Heilig Abend 2017. Wir trafen uns wie so oft früh morgens im Park. Dort gibt es einen schönen Rundweg über die Wiese, ein Wald schließt direkt daran an. Kalle und Betty liefen mit den Nasen auf dem Boden geklebt die Runde hinter oder vor uns her. Auf einmal schmiss Betty sich auf den Boden und wälzte sich ausgiebig. Das tat sie sowieso sehr gerne und oft, also kein besonderer Grund zur Panik. Plötzlich wälzte sich Kalle direkt neben Betty genauso ausgiebig und wir wussten, da muss etwas ganz besonders Aufregendes sein. Der Fuchs war anscheinend dort gewesen und hatte seine Spuren hinterlassen. Hundeparfum vom Feinsten! Kalle und Betty stanken fürchterlich. Ich bin mit allen 4 Fenstern offen bei Eiseskälte nach Hause gefahren. Ansonsten hätte ich mich im Auto übergeben müssen. Erst nach dem 3. Mal Hundebad bei uns auf der Terrasse verschwand der Geruch langsam und Betty roch wieder „normal“. Was bei Betty und Kalle besonders süß war, war dass Betty immer am Wegrand auf Kalle gewartet hat, wenn er nach Beagle-Manie mal wieder mit der Nase auf dem Boden einer Spur folgte und für einige Minuten im Wald verschwunden war. Wenn er dann wieder zurück auf die Wiese kam, ging es im Eiltempo hintereinander her. Einfach herrlich die beiden - eine sehr schöne Freundschaft. Kalle war auch der einzige Hund mit dem Betty, genau wie Shar Peis es gerne tun, gespielt hat. Rempeln, Rüpeln, Bodycheck! Wahrscheinlich, weil sie sich schon seit dem Welpenalter kannten und wir so oft zusammen spazieren gingen. Betty hatte noch mehr tolle Hundefreunde. Alfi, den Labradoodle - Vito, den schwarze Mops - Pelle, den Dackel - Bruno, den Retriever - Ben, den Bernersennenhund - Tinka, die gestromte Mischlingshündin - Kisu, den blauen Shar Pei – Fritzi, Schoko, Candy, Marla, Felie. Alles wundervolle Hundebegegnungen für Hund und Mensch. Eine weitere sehr schöne Freundschaft hatte Betty aber mit Joy, der Collie-Hündin unserer Trainerin. Immer wenn wir weit weg im Urlaub waren, durfte Betty Ferien bei Solveig machen. Dort lernte sie die angehenden Blindenführhunde Baldo und Chello kennen. Wundervolle Momente im Leben von Betty. Aber bei Joy war es viel inniger. Da Betty jeden Morgen recht verklebte Augen hatte, wurde das Säubern ganz selbstverständlich von Joy übernommen. Sie leckte ihr die Augen sauber. Ein liebevolles Morgen-Ritual. Danke Joy, dass Betty dich als gute Freundin haben durfte. Mit gut 2 Jahren hat Betty dann die Diabetikerwarnhund-Prüfung im Hundezentrum Siegerland absolviert. Für uns war dieser Termin, auf den wir doch so lange hingearbeitet hatten, von großer Bedeutung. Die Monate davor hatten wir zusätzlich ein sehr umfangreiches Intensivtraining absolviert. Jedes Wochenende und manchmal auch unter der Woche wurde unter Anleitung mit anderen angehenden Diabetikerwarnhunden trainiert. Von nichts, kommt nichts. Am Prüfungstag fuhren wir früh morgens schon los, so dass wir bereits um 10 Uhr dort waren. Nach einem kurzen Zurechtfinden lernten wir die anderen Teilnehmer und auch unsere Prüfer kennen. Es waren gleich drei! Den Kommentar einer Prüferin – sie kam aus Düsseldorf – habe ich noch in den Ohren. „Wie, ein Shar Pei?!? Dann bin ich ja mal gespannt…“ Erschwerend kam wohl noch dazu, dass wir aus Köln kamen. Zumindest für die Prüferin aus Düsseldorf. Haha! Aber ihr ahnt es sicher schon. Betty meisterte die Prüfung mit Bravour und hat sogar während der Prüfung einer anderen Diabetikerin bei dieser Frau eine Unterzuckerung angezeigt. Wir waren zufällig im Raum und die Diabetikerin vor lauter Aufregung genau in diesem Moment am unterzuckern. Ungeplant. Und das zeigte zum einen allen Anwesenden, wie gut Betty trainiert war und zum anderen, dass dieser nicht aufgeschlüsselte Unterzuckerungs-Geruch bei allen Diabetikern wirklich gleich war. Betty, wir sind stolz auf Dich!!!!! Überglücklich nahmen wir die Papiere entgegen und Betty ihre Warnhund-Weste. Der erste Shar Pei, der in Deutschland wohl je diesen Status erreicht hat. Leider sind bislang nur Blindenführhunde im Hilfsmittelkatalog aufgeführt und Diabetes-Warnhunde, sowie deren Ausbildung und Haltungskosten werden von den Krankenkassen nicht übernommen. Über genau dieses Thema berichtete der Kölner Stadtanzeiger im Mai 2015. Da gab es eine ganze Seite nur für Betty und Tita. „Betty, die Blutzuckerhündin“ Über das Diabeteswarnhund Netzwerk war man auf uns aufmerksam geworden. Im Vorfeld des Artikels gab es ein Telefoninterview mit dem Redakteur und dann kam er mit einem Fotografen hier bei uns zu Hause vorbei. Tita erklärte mit ihren gut 10 Jahren den Diabetes und ihre Insulinpumpe völlig souverän und wie das mit dem Anzeigen und Betty funktioniert und wie wir trainieren. Damals waren wir in der Vorbereitungsphase auf die Prüfung. Beim Termin mit der Zeitung hätte es nicht vorbildlicher laufen können. Tita saß in ihrem Zimmer und machte Hausaufgaben und dann zeigte Betty an. Betty war wie fast immer mit bei Tita im Zimmer und bemerkte einen rasch fallenden Blutzuckerwert bei ihr. Der Redakteur und der Fotograf mussten schnell werden, damit direkt für den Bericht ein Foto gemacht werden konnte. Nach Erscheinen des Berichts stand für 2-3 Wochen bei uns das Telefon nicht still. RTL, VOX, Radiosender der Region und andere Magazine wollten über uns berichten. Wir entschieden uns aber komplett dagegen, da wir weder um unsere 10-jährige Tochter noch um Betty einen reißerischen Trubel haben wollten. Es ist sicher schon 2 Jahre her, da hatte ich den super Streß im Büro und vor lauter Arbeit völlig das Essen und Trinken vergessen. Nur noch fix alles fertig machen und dann ab nach Hause. Tita ist gleich da. Jeder kennt das sicher von sich selber, wenn man sich total ausgelaugt fühlt und ganz genau weiß, dass man schleunigst etwas essen sollte, der Kreislauf kurz dem Abrutschen ist. Und dann hat Betty bei mir angezeigt, mit der Pfote an meinem Bein gekratzt. Das war wirklich außergewöhnlich. „Hey, Mama, pass auf. Da stimmt was nicht.“ Danke Betty, dass du nicht nur auf Tita, sondern immer auf uns alle aufgepasst hast. Wie Betty ein gutes Jahr alt war, durfte sie mit mir zusammen Tita’s Grundschulklasse auf die Klassenfahrt in die Eifel begleiten. Was für eine Aufregung!!! So viele Kinder, es waren fast 90 aus Tita’s Jahrgang in der Jugendherberge. Betty war ganz überdreht, ich total aufgeregt. Tita stolz, dass ihr Hund mit dabei war. Betty und ich hatten unser Zimmer auf dem Flur mit Tita’s Klasse. Am ersten Abend hielt die Klassenlehrerin „Nachtwache“ auf dem Flur. Betty und ich leisteten ihr Gesellschaft. Da ging plötzlich eine Tür bei den Jungs auf, die hatten wohl Blödsinn im Kopf. Ein Wort von der Klassenlehrerin und dann schaute Betty hoch und fing an, ganz tief zu knurren. Die Tür ging sofort wieder zu. Das war also geklärt. Die nächsten Nächte waren ruhig und die Jungs hatten nun auch entsprechend Respekt vor Betty. Es gibt noch unzählige Geschichten mit Betty, die allesamt ganz wundervoll sind und jede für sich, ein Quäntchen für uns alle bereithalten. Die letzten Wochen mit Betty waren wundervoll gewesen. Der Skiurlaub in Sulden am Ortler war, wie auch im letzten Jahr, für Betty eine tolle Abwechslung. Mit der ganzen Familie auf Reisen. Herumtoben im Schnee war toll. Und alle waren dabei. Ein besonderes Rudel. Wir hatten dieses Mal extra ein Hotel direkt an der Gondel ausgewählt. So konnte immer jemand von uns spontan oder zwischendurch während des Skifahrens zu Betty. Oft erwischten wir sie, wie sie im Hotelzimmer entweder in Tita’s Bett oder sogar im Bett von Papa und Mama lag. Tita’s Bett war generell immer „Betty-Zone“, aber der Rest war eigentlich Tabu…eigentlich. Du Schlingel, du durftest das. Wie Betty das erste Mal Schnee erlebt hat, war er ihr erst nicht ganz geheuer. Aber dann, es gab kein Halten. Im Schnee zu toben ist wunderbar und besonders darin wälzen ist einfach herrlich. Eine überglückliche Betty! Nach dem Skiurlaub überschlugen sich leider die Ereignisse. Ein erneuter Fieberschub. Stefan fuhr an diesem Morgen auf Geschäftsreise nach China und verabschiedete sich wie immer von Betty. Aber sie war anders als sonst, ihr Abschied war anders. Sonst schaute sie Stefan immer aus ihrem Körbchen heraus hinterher. Dieses Mal schaute sie nach seinen Worten und einem letzten Streicheln weg. Vielleicht wusste sie, dass es ein Abschied für immer war. Leider war das Fieber dieses Mal mit den gewohnten Mitteln nicht in den Griff zu bekommen. Betty musste in der Tierklinik bleiben. Ein Multi-Organversagen folgte. Wir ließen Betty gehen. Es war 17:01 Uhr, am 11.05.2019. Die Zeit blieb für einen kurzen Moment stehen. Tita und ich waren bis zum letzten Atemzug bei ihr. Danke Betty, dass du ein Teil unseres Lebens warst. Du hast es über die Maße bereichert und uns alle mit deinem ganz besonderen Wesen verzaubert.
Kondolenzbuch
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Kommentare
Anja mit Emma, Shar Pei, gest.2.3.2022
Kommentar vom 15.12.2024

Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit davon. Jean de La Fontaine
Kati
Kommentar vom 04.07.2022

So ein schöner Text. So viel Mühe gegeben.
Betty Boo unvergessen ⭐
Kommentar vom 13.02.2021

Mein größten Respekt für Ihre tolle Hündin Betty die Ihrer Familie viel Freude und Hilfe gegeben hat! Viele Grüße Katharina mit Püppi im ♥️ Immer, wenn wir von dir erzählen, fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen. Unsere Herzen halten dich gefangen, so, als wärst du nie gegangen. Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.

Rosen

Rosengarten-Sterne Team
Am 11.05.2025

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Am 11.05.2024

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Am 11.05.2022