Gedenkaktion zu Weihnachten
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Susi
Rettungshund mit Herz
Hund [English-Setter-Münsterländer]
Veröffentlicht am 04.11.2019 von Anja
Betreut von: ROSENGARTEN-Tierbestattung Filiale Bremen




Liebe Susi, du warst eine wunderbare Gefährtin und die Zeit mit dir war unheimlich schön! Als ich dich und deine zehn Geschwister, im Alter von drei Wochen, zum ersten Mal gesehen hatte, haben Rüdiger und ich gleich gewusst, dass du es bist, die zu uns kommen sollte. Du sahst deiner Mutter, Lucy, am ähnlichsten und auch deine Züchterin, Inge, wollte am liebsten dich behalten. Wir wussten noch nicht, dass du ab dem Tag von ihr und ihrer Familie mit der Flasche aufgezogen wurdest, weil deine Mutter Lucy eine krank war.. Als ich dich am Samstag, bevor du acht Wochen alt warst, besucht hatte, gab mir Inge dich gleich mit, da du von der Flasche entwöhnt warst. Natürlich sehntest du dich einige Tage nach deiner Familie zurück, aber du hattest dich schnell daran gewöhnt, dass wir jetzt deine neue Familie waren. Unsere Wohnung, mit großem Garten, Pferden, Hühnern und umgeben von Wald, Weide und Äckern, hattest du schnell gern und wir mussten mit dir nur wenige Runden um das Grundstück gehen, bis du verstanden hattest, bis wohin du gehen durftest. Obwohl viele wilde Tiere vorbeiliefen, hoppelten oder flogen, warst du immer auf dem Grundstück geblieben, darauf konnten wir uns verlassen. Schon im Mai, bevor ich dich ausgewählt hatte, hatte ich mir das Training einer Gruppe von Rettungshundeführern angesehen. Als du elf Wochen alt warst, hatte ich dich das erste Mal mit zum Training genommen und die neun erfahrenen Hundeführer begannen, uns als Rettungshundeteam auszubilden. Wir machten alles durch! Ich führte dich an allen möglichen Stellen aus, damit du alles kennenlerntest, womit ein Hund in Kontakt kommen könnte: ich fuhr extra mit dir Bahn, ich ging mit dir in die Stadt, über Jahrmärkte und Messen, gewöhnte dich an Laute Geräusche (wenn wir Bäume fällten, wartetest du nur wenige Meter neben mir, im sicheren Bereich). Du warst bei der Heuernte auf dem Anhänger mitgefahren und hattest mir beim Stapeln geholfen, während es wackelte und rumpelte. Wir hatten wunderbare Versteckspiele in unserer Freizeit gespielt, mit denen du deine Erfahrungen vermehren konntest. Bei der Rettungshundegruppe warst du eines der ersten „Versuchskaninchen“, der erste Welpe, an dem alle neuen Trainingsmethoden getestet wurden. Mir und dir ging es manchmal viel zu langsam voran, weil wir die Themen in unserer Freizeit schon längst sicher konnten, aber die Erfahrenen waren mit uns übervorsichtig. In den kommenden neun Jahren konnten wir beide beobachten, wie die Ausbildung der Junghunde immer zügiger, aber trotzdem erfolgreich voranschritt, aber du bist trotzdem super geworden, Susi! Wir beide waren dann auch Gründungsmitglieder, als die RHOT-Lemwerder gegründet wurde. Wie gerne, hätte ich unser zehnjähriges Bestehen, nächstes Jahr, mit dir gefeiert! Drei-Minuten-Susi, Acht-Minuten-Susi, Streber-Susi, weißer Blitz: du hattest viele Spitznamen, die deiner Schnelligkeit und deinem Lerneifer Respekt zollten. Prüfungen hattest du, im Gegensatz zu mir, fast immer mit Leichtigkeit gemeistert. Du hattest viele RH2 Prüfungen in Fläche und Trümmer bestanden und auch einmal eine RH3 Trümmer und eine RH3 Fläche. Beim zweiten Versuch, die RH3-Trümmer zu erlangen, hattest du mich als Klotz am Bein und wir haben sie nicht bestanden, obwohl du mir so deutlich gesagt hattest, wo noch Menschen waren! Ich war nicht vertrauensvoll genug, ich hatte dir nicht zugehört, das tut mir leid, Susi. Egal, ob im Einsatz, oder in jeder anderen Situation, auf dich konnte man sich immer verlassen, Susi! Als du zwei Jahre alt warst, wurde ich schwanger und du wichst kaum noch von meiner Seite. Ich war enttäuscht, weil du in dieser Zeit nicht so gut, wie sonst, gearbeitet hattest, aber du wolltest auf mich aufpassen. Dann wurdest auch du trächtig und ich wollte deine Welpen abtreiben lassen, weil dein Geburtstermin fast auf meinen fiel und ich Angst hatte, mich nicht um alles kümmern zu können. Aber einige Welpen überlebten die Spritze. Drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin meines Kindes, solltest du werfen, aber es ging dir schlecht. Wir fuhren zur Tierklinik, denn deine übrigen Welpen waren in deinem Bauch gestorben und du musstest notoperiert werden. Ich versprach dir, bei dir zu sein, wenn du wieder aufwachst, aber ich musste selbst zu einem Kontrolltermin beim Arzt. Er sagte, dass ich sofort dableiben musste und mein Kind gleich am nächsten Morgen geholt werden müsste. Ich konnte nicht bei dir sein, als du aufwachtest. Nur siebzehn Stunden nach deinem Kaiserschnitt, bekam ich meinen. Du verbrachtest die nächsten Tage ohne mich bei Mönchen, die sich gut um dich kümmerte und deine Krankenpflege übernahm. Mir tut es so sehr leid, was ich dir angetan hatte! Da warst du das erste Mal dem Tod von der Schippe gesprungen. Danach hast du dich so lieb um meinen Sohn, Peter, gekümmert und nach einiger Zeit hattest du dir wieder zugetraut, dich weiter von mir zu entfernen, damit du deiner Suchleidenschaft nachgehen konntest. Wir waren wieder ein gutes Team und hatten viele Übungen und Prüfungen gemeistert. Als wir umzogen, akzeptiertest du die Grundstücksgrenzen wieder sofort, und wir wussten, dass du nicht wegläufst. Von unserer zweiten RH3, bei Paris, bei der wir trotzdem sehr viel Spaß hatten, hattest du, wegen mir, keine Plakette mitgebracht, aber leider einige Auwald-Zecken aufgesammelt, die Babesiose-Bakterien in sich trugen. Wenige Tage später ging es dir sehr schlecht. Du hattest hohes Fieber und warst sehr blass und schwach. Die Tierärzte konnten erst nichts finden, erst, nachdem ich sie bat, auch auf „Auslandskrankheiten“ zu testen, wurde die Babesiose diagnostiziert. Du warst der erste Babesiose-Fall in dieser Klinik. Du hattest fast keine roten Blutkörperchen mehr, nicht mal welche, die sich noch in der Bildung befanden. Ein Medikament musste von weit her herangeschafft werden, während du um dein Leben kämpftest. Da bist du das zweite Mal dem Tod von der Schippe gesprungen, aber du wirkest um Jahre gealtert. Ich war so froh, dass du noch bei mir warst! Du erholtest dich wieder und konntest irgendwann wieder so rennen wie immer. Bei Einsätzen hattest du manchmal eineinhalb Stunden am Stück gesucht und ich konnte dich in die Gärten hinter die Häuser schicken, ohne Angst haben zu müssen, Zwerg-Kaninchen oder Katzen würden dich ablenken. Egal ob Einsatz oder Spaziergang, wenn Tiere an dir vorbeigerannt waren, warst du auf einen Pfiff sofort an meiner Seite, ich konnte mich auf dich verlassen. Wie oft sprangen Kaninchen, Hasen oder Fasane neben dir auf und du spurtetest an meine Seite? Wie oft huschten Rehe dicht an dir vorbei, und du ignoriertest sie? Wie viele Stunden verbrachtest du regungslos vorstehend vor Vögeln, Käfern oder Kellerasseln? Das war dein Kick! Und das jagen nach Bällen und Spielzeugen. Du hattest konsequent akzeptiert, dass du Gegenstände, aber nicht Tiere jagen durftest. Du warst wunderbar! Ich kann die Momente gar nicht zählen, die ich wahnsinnig stolz auf dich war. Wenn ich nur so dahingesagt hatte, bring mir mal dies oder jenes und du genau mit dem Ding ankamst! Ich war so erstaunt. Oder wenn wir beim Gassi „Verloren“, gespielt haben. Wie deine Augen strahlten, als ich das Zeichen gab, du losgerannt warst und hunderte Meter den Weg zurückliefst, den wir gekommen waren. Du hattest den verlorenen Gegenstand immer gefunden. Du warst wunderbar! Wie oft du dich, mit mildem Lächeln, von dutzenden von Kindern hast streicheln lassen, wenn wir auf Vorführungen waren? Du warst wunderbar, Susi! Ich vermisse dich. Letztes Jahr, als dir beim Tierarzt gutartige Hautwucherungen entfernt wurden, hattest du einen Herzstillstand und musstest reanimiert werden. Da warst du dem Tod das dritte Mal von der Schippe gesprungen. Im Frühjahr, als die kleine Cira bei uns einzog, fandst du das erst blöd, doch dann hattest du dich sehr um sie gekümmert und ihr viel beigebracht, aber sie war dauernd krank, was auch dich einschränkte. Als du dich im Sommer häufiger übergeben musstest, stellte der Tierarzt viel zu hohe Leberwerte fest. Ich bemerkte, wie deine Fitness geringer wurde. Das Leberdiätfutter wolltest du partout nicht fressen. Wir fuhren mit dir in den Urlaub, den ich verkürzte, weil du nichts fressen wolltest. Kurz darauf wurdest du ganz gelb. Ich wusste, es würde kein viertes Entkommen geben. Dabei wollte ich noch so viel mit dir erleben, Susi und du mit uns. Wir vermissen dich alle, wunderbare Susi!
Kondolenzbuch
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Kommentare
Rosengarten-Sterne Team
Kommentar vom 28.01.2021

Lieber ROSENGARTEN-Stern, Ich bin nicht tot. Ich tausche nur die Räume. Ich bin in Euch. Ich geh durch eure Träume. Michelangelo Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Kraft in dieser schweren Zeit der Trauer. Herzliche Grüße, Ihr ROSENGARTEN-Team
Brigitte mit Nelly, Benny und Axel im Herzen
Kommentar vom 26.01.2021

In Gedenken an Ihre bildschöne und liebevolle Freundin Susi ins Regenbogenland Ich war der hübsche Schmetterling, der sich in deinem Haar verfing, ich war der Luftzug, sanft und warm, das Kribbeln, einst, auf deinem Arm. Ich war das Flackern deiner Kerzen, der kurze Stich in deinem Herzen, ich war der traurige Gesang, der im Radio erklang. Ich war der Stein, in deiner Hand, ein kleines Schimmern an der Wand, ich war das Netz, ganz fein gewebt, die Feder, die zur Erde schwebt. Ich war der Schatten, hier im Raum, fiel als Blatt so oft vom Baum, ich war der hellste aller Sterne, den du sahst in weiter Ferne. Ich war der Duft, den du gerochen, all die Worte, die gesprochen, all die Worte, tief im Inner'n, welche dich an mich erinnern. Ich war die Wolke, groß und weiß, war im Sand der kleine Kreis und dann möcht ich noch erwähnen, ich war jede deiner Tränen. Ich war und bleibe, stets und immer, nebenan, in diesem Zimmer, in deinem Herzen, ganz nah, bin ich allzeit für dich da. Ich bin die Zeilen, die du liest, bin der Moment, den du genießt, ich bin der Wind, der grade weht, ich bin die Liebe... die nie geht ♥… (D. Kirsche)

Claudia mit Axel im Herzen
Kommentar vom 26.01.2021

In stillem Gedenken an Ihre geliebte, wunderschöne, tapfere Fellnase Susi ins Regenbogenland Wenn ein Tier für immer fortgegangen ist, bleiben wir zurück mit dem Schmerz darüber, dass auch auf den schönsten Sommer ein Herbst folgt, dass auch der glücklichste Tag einen Abend hat, und selbst die bezauberndste Melodie irgendwann verklingt. Als Trost bleibt uns nur die Gewissheit, dass auch dieser Schmerz vergänglich ist, wie der Winter, die Nacht und die Stille. Nur unsere Erinnerung, unsere Sehnsucht und unsere Liebe sind unsterblich.

Rosen

Rosengarten-Sterne Team
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