Gedenkseite von Leon

Leon war unser Alltag. Nicht irgendein „Begleiter“, sondern der kleine Typ, der wusste, wann wir heimkommen, der unseren Rhythmus kannte, der sich in jede Lücke unseres Lebens ganz selbstverständlich gelegt hat. Er war der, der mitten in der Nacht leise auf das Bett gesprungen ist, als wollte er sagen: „Alles gut, ich bin da.“ Er war der, der uns mit einem Blick komplett entwaffnen konnte. Der unsere Stimmung kannte, manchmal besser als wir selbst. Und ja – jetzt ist es verdammt leer. Still auf eine Art, die wehtut. Weil man merkt, wie viel Raum so ein kleines Wesen füllen konnte. Aber Leon war kein Abschied. Er war ein Kapitel, das sich eingeprägt hat. Ein warmes Gewicht auf unserem Schoß, ein vertrautes Geräusch auf dem Boden, ein Stück Zuhause, das nicht einfach verschwinden kann. Er bleibt – in der Art, wie wir die Wohnung betreten, in jedem Moment, in dem wir kurz glauben, sein Schatten huscht vorbei, in jedem Reflex, der sagt: „Ich muss noch nach Leon schauen.“ Das ist keine Einbildung. Das ist Liebe, die sich weigert zu gehen. Leon war nicht „nur“ unsere Katze. Er war Familie. Und solche Liebe hört nicht auf – sie verändert nur ihre Form.