Gedenkseite von Kaja

Kaja 22.07.2008-15.08.2025 Wir hatten gedacht, das wir dir helfen können. Das du nur nicht fressen magst, weil du womöglich FORL hast. Daran konnten die Tierärzte aber alle nicht so glauben, auch nicht der Zahnspezialist, zu dem wir extra noch mit dir gefahren sind. Du hattest schon einen Termin zum Dentalröntgen. Man hat dich nicht für 17 Jahre gehalten. Mehrfach wurde ich gefragt, ob du wirklich schon 17 bist. Dein Blutbild war top, der zweite Tierarzt sagte, du hättest noch gar keine Niereninsuffuziens und trotzdem du schon abgebaut hattest, wirktest du nicht so als wenn du schon 17 warst. Und dann kam plötzlich deine Atemnot dazu. Beim Röntgen wurde ein Lungentumor gefunden. Ich erinnere mich noch genau wie die Tierärztin mir die Nachricht überbrachte. Nach zwei Tagen, in denen du so viel wie du wolltest, von deinem geliebten Sabbermatsch (Schleckies) und Knusperkissen naschen durftest, haben wir dich zuhause gehen lassen. Das Gefühl wie du in meinen Armen eingeschlafen bist, werde ich nie vergessen. Gerne hätten wir dich zumindest noch dieses Wochenende gehabt, aber du konntest nicht mehr. Du bist in deiner letzten Nacht, in der ich mich zu dir auf den Boden gelegt habe, mit Leckerlies an der Seite, zu mir gekommen und hast ganz von dir aus angefangen, Tricks zu zeigen die du körperlich noch machen konntest. 10 Minuten saßen wir fast wie früher da. Danach hast du dich unters Sofa zurückgezogen und kamst nur noch ganz kurz mal raus. Am 10.12.2011 haben wir dich aus dem Tierheim geholt in dem du schon einige Monate warst, nachdem du aus dem Labor entlassen wurdest. Als wir mit Fee in euren Raum gingen, kamen vier grau getigerte sofort zu uns und zwei tricolor blieben interessiert aber abseits sitzen. Eine davon warst du. Du mochtest dich auch nicht anfassen lassen. Als wir dich bei unserem nächsten Besuch mitnahmen und du ersteinmal nur in einem Raum bleiben solltest, hast du davon nichts gehalten. Du hast durch Kratzen und schreien an der Tür direkt klar gemacht, dass du jetzt mehr sehen willst. Von da an hast du die komplette Wohnung unsicher gemacht und was keiner erwartet hat, du bist sofort zum Kuscheln gekommen. Ab da warst du meine absolute Schmusekatze. Zuhause bist du da gewesen, wo ich war. Und wenn du doch mal in einem anderem Raum warst, bist du beim ersten Rufen plappernd gekommen. Du warst die erste, die gemerkt hat, wenn ich traurig oder wütend war. Selbst wenn du gerade im Raum neben an warst. Du bist direkt gekommen, hast Köpfchen gegeben und dich aufs Bein gelegt bis alles wieder gut war. Nur so habe ich auch die Prüfungsphase, mit meiner Prüfungsangst überstanden. Du hast dafür gesorgt, das ich Lernpausen mache. Einfach in dem du dich auf die Lernsachen draufgesetz oder gelegt hast. Dann war Kuschelzeit. Deine absolute Leidenschaft war das Clickern, du hast von Woche eins an mitgemacht und konntest über 100 Tricks. Alles was mit Balance zu tun hatte, hast du geliebt. Während meiner Ausbildung kam das Clickern häufig etwas zu kurz, das tut mir jetzt, wo ich mehr Zeit habe leid, kleine Maus. Ich hatte noch so viele Ideen, was wir machen könnten. Unser Ritual, dich jeden Morgen zu kämmen fehlt schon jetzt unglaublich. War der Morgen noch so stressig, diese 10-15 Minuten am Morgen hat uns keiner genommen. Darauf hast du auch bestanden. Es fehlt auch das du abends darauf wartest das ich endlich ins Bett gehe. Und das du morgens mit dem ersten Weckerklingeln von meinen Beinen oder meiner Brust aufstehst und dich direkt vor mein Gesicht legst und wir nochmal eine Runde kuscheln bevor der Tag beginnt. Wie gerne hätte ich es, das du mich nochmal an einem Sonntag morgen um fünf mit Kopfreiben weckst, damit wir kuscheln können. Deine leeren Plätze jetzt zu sehen, tut einfach weh. Ich kann mir keine Bilder von dir angucken. 😭 Du bist gerne mit uns zusammen in den Kleingarten. Das erste was du gemacht hast, war Gras knabbern. Eine Kontrollrunde zu drehen und dann hatte bitte auch schon dein Sessel in der Sonne zu stehen. Von da aus hast du es geliebt alles zu beobachten. Trotzdem du so ein Kuschelmonster warst, hast du fast jeden Tierarzt in Angst und Schrecken versetzt. Dein Fauchen und Knurren hat gereicht. Aber wenn wir dich gehalten haben, warst du während der Behandlung die artigste Katze die es gibt. Das hat man uns sooft gesagt. Nur als du zur Anfangszeit in die Klinik musstest und nach deiner Notoperation ein paar Tage da bleiben solltest, hast du entschieden, dass das nicht passieren wird. Direkt am nächsten Morgen kam der Anruf, das du jeden angreifen und nichts fressen möchtest. Meine Geburtstagsfeier, die an dem Tag sein sollte, wurde abgesagt. Wir sind los um dich abzuholen. Kaum hast du uns gesehen, warst du wieder die liebste Katze der Welt und hast direkt deinen Sabbermatsch geschlabbert. Du konntest richtig eifersüchtig werden, wenn Fee mal zu mir kam und gestreichelt werden wollte. Da kamst du sogar aus einem anderem Zimmer und hast deutlich zu verstehen gegeben, was du davon hältst. Du hast aber niemals die Krallen eingesetzt. Und wenn draußen fremde Hunde zu einer von euch unfreundlich wurden, dann habt ihr zusammengehalten. Wenn ihr Leckerlies wolltet konntet ihr auch prima zusammenarbeiten. Du hast dann einfach Dinge vom Schrank geschmissen, die Fee uns dann gebracht hat. Ihr wusstet das es fürs Aufräumen Leckerlies gibt. Bekam eine von euch etwas, dann die andere natürlich auch. Auf deine alten Tage hattest du sogar noch einen Verehrer. Du hast Arlo, diesem chaotischen Kaninchen nicht direkt getraut. Er hat sich gefreut als du es endlich zugelassen hattest, das er dich anstupsen durfte, woraufhin er quer durchs Zimmer gerannt ist, Freudensprünge gemacht, mich und seine Partnerin angestupst hat und wieder zu dir ist. Das war dir dann aber doch zu viel. Ihr hattet euch gerade immer mehr angenähert, als dann diese schreckliche Diagnose kam. Du hast liebend gerne dein Köpfchen in die Tasche gesteckt, wenn ich vom Wiesesammeln kam und hast dir ein paar Grashalme gesichert. Ein paar Mal haben ich dich mit den beiden Kaninchen zusammen beim Frischfutter erwischt. Du warst nicht nur die weltbeste Katze, sondern Familienmitglied, beste Freundin, Zuhörerin, Seelentrösterin und so vieles mehr. Du hattest gefühlt 1000 Namen. Flauschebirne, Klammeräffchen, Primadonna, Prinzessin, nur eine kleine Auswahl von deinen Namen. Du fehlst. Ich höre dich noch immer überall. Und erwarte, dass du gleich plappernd auf den Tisch springst, mir Köpfchen gibst und dich neben mich legst. Es tut weh zu wissen, dich nie mehr zu sehen, nicht mehr mit der Hand über dein weiches Fell zu streichen und deine Pfötchen nicht mehr auf mir zu spüren. Das kam alles so plötzlich. Über dich könnte man so viel mehr schreiben. Ich hätte dich gerne noch ein paar Jahre länger an meiner Seite gehabt. Ich hoffe es geht dir gut, da wo du jetzt bist. 🥺