Gedenkseite von Mex

Du kamst als unvermittelbar zu uns, kurz vor Deinem sechsten Geburtstag. Du warst wild und ungestüm; die ersten Wochen konnte ich Dich kaum alleine draußen halten. Ein Zusatzgeschirr half Dir zu lernen, dass wir die Führung hatten. Von Anfang an brauchtest Du viel Nähe, folgtest uns überall hin. Du warst ein kleiner Wanderpokal, ursprünglich aus Spanien, der hier endlich ankommen durfte. Das Alleinsein klappte erst viel später. Wichtig war, dass Du an fahrenden Fahrzeugen ruhig vorbeigehen konntest. Parallel arbeiteten wir an weiteren Baustellen, vor allem daran, bei anderen Hunden ruhig zu bleiben. Wir fuhren mit Dir Bus und Straßenbahn, was Du sehr geliebt hast. Im Sommer warst Du oft am Wasser, bist in jedem Gewässer baden gegangen, ins Planschbecken im Garten oder bei höheren Temperaturen einfach zuhause in die gefüllte Duschwanne. Bei Schnee ranntest Du überglücklich wie ein Pony herum, auch im Laub wälztest Du Dich gerne. Du spieltest gerne mit anderen Tieren (außer Hunden) und wickeltest jeden Menschen um die Pfote. Eine ältere Dame aus der Nachbarschaft ging immer extra auf ihren Balkon, um Dir einen guten Morgen zu wünschen. Und Du schautest hoch und gabst süß Laut, um sie zurück zu grüßen. Seit August warst Du nicht mehr so mobil. Die Runden wurden kürzer. Du liebtest den Kleingarten und warst Stammgast eines Supermarkts. Am 27. Oktober hast Du das allererste Mal mit der Hündin Deiner besten Menschen-Freundin spielen wollen und ich dachte, vielleicht ist das ein Zeichen. Eine 180-Grad-Wendung kommt nicht von ungefähr... Nur zwei Tage später ging's los. Du wachtest nachts auf, hecheltest stark, hattest extremen Durst. Ein Tumor an der Schulter zeigte sich, es ging rasend schnell bergab. Dein Bein und die Brust füllten sich mit Wasser. Wir wollten Dich erlösen lassen, doch am langen Wochenende warst Du nicht mehr transportfähig. Bevor Du am 4. November 2025 (nach genau 6,5 Jahren bei uns) erlöst werden solltest, schliefst Du am 3. November 2025 um kurz nach 1 Uhr nachts in unseren Armen ein. Du hast lange gekämpft. Jetzt bist Du schmerzfrei, unser größter Trost. Liebevoll begleitet von Rosengarten sind wir den letzten Weg mit Dir zum Wagen gegangen. Du kommst nicht mehr nach Hause, aber wir halten uns an die Worte: "Suchet mich nicht hier am Grabe, suchet mich in Euren Herzen!" Dort hast Du für immer einen festen Platz. Run free, unser süßer Schatz. In Liebe, Deine Familie