Gedenkseite von Homer

Mein lieber Homer, vollig unvorbereitet und unerwartet musste ich am 01.12.2018 Abschied von Dir nehmen. Im Alter von stolzen 18 Jahren habe ich Dich in der Tierklinik von Deinem Leiden erlösen lassen. Du hattest bereits über einen längeren Zeitraum immer wieder kurze Krampfanfälle, für welche die Tierärzte aber keine Ursache fanden. Nichts deutete auf eine schwerer Krankheit hin. Dann passierte in meiner Abwesenheit dass, wovor ich mich immer gefürchtet hatte - ein Status epilepticus - Dein Anfall hörte nicht mehr auf. Ich war nur kurz weg und als ich wieder heimkehrte zerbrach es mir das Herz. Meine Nachbarn fuhren uns in die Notaufnahme der Tierklinik. Es war ein sehr schlimmer Tag. Ich kann es immer noch nicht fassen, das unsere gemeinsame Zeit so schnell zu Ende ist. Wir haben fast 5 gemeinsame schöne Jahre miteinander verbracht. Du bist am 21.12.2013 als „Notfellchen“ bei mir eingezogen. Da warst Du bereits 13 Jahre alt und traumatisiert. Eigentlich fühlte ich mich nach dem Tod von Jasmin noch nicht bereit für eine neue Katze. Gemeinsam mit dem Katzenverein, in welchem ich aktiv bin, versuchten wir Dich deshalb zunächst in ein liebevolles neues Zuhause zu vermitteln. Ein anderes Vereinsmitglied übernahm Dich während dieser Zeit, damit Du zur Ruhe kommen konntest. Doch niemand wollte Dich, da Du scheu, traumatisiert und wahrscheinlich zu alt warst. Die wenigen Interessenten, die Dich kennenlernen wollten, lehntest Du ab. Und dann passierte etwas, was mich sehr nachdenklich machte. Als Du zu mir gebracht wurdest, um Dich kennenzulernen, warst Du zwar scheu aber nicht aggressiv. Zum Schluss ließt Du Dich sogar schnurrend streicheln und pfötelteste zufrieden vor Dich hin. Wieder in der Transportbox, schautest Du mich dann mit einem Blick an, den ich nie vergessen werde – so als wolltest Du sagen – „Ich möchte hier bleiben“. Dieser Gesichtsausdruck ließ mir keine Ruhe und so beschloss ich, Dir ein neues Zuhause zu geben. Als Du bei mir einzogst wirkte es wie ein Wunder: Du suchtest bereits am ersten Abend meine Nähe und lagst total vertraut bei mir. Du hast mir in den folgenden Jahren gezeigt, dass selbst ein traumatisiertes Tier in einer liebevollen Umgebung wieder Vertrauen fassen lernt. Du hast mir auch gezeigt, was wirklich wichtig im Leben ist und dafür bin ich Dir sehr dankbar. Mit Deinem sensiblen aber humorvollen Wesen hast Du auch die Herzen all derer erobert, die Dich kennen lernen durften. Ich wollte Dir noch soviel sagen, aber es blieb nur der kurze Abschied in der Tierklinik. „Es sind die ohne Schuhe, die jeden Weg mit uns gehen. Es sind die ohne Geld, die uns all das geben, was unbezahlbar ist.“ Wenn ich mich wieder für eine Katze entscheiden würde, dann erneut für eine Seniorin/einen Senior aus dem Tierheim/dem Tierschutz. Ich glaube, dass Du mir auf Deine Art Deine Dankbarkeit zeigen wolltest. Ich danke Dir für unsere gemeinsame Zeit. Du wirst immer im meinem Herzen bleiben. Jetzt durchlebe ich aber erst einmal die schwere Zeit der Trauer. Irgendwann werden aber die Erinnerungen an die schönen Stunden mit Dir überwiegen. Ich danke meinen Nachbarn für die Begleitung auf Deinen letzten Weg, den Tierärzten, die Dich jahrelang gut betreuten, den Mitarbeiterinnen in der Tierklinik und all jenen, die mir in dieser schweren Zeit Trost und Anteilnahme schenken. Wir werden Dich nicht vergessen und denken an Dich: Deine Katzenmama, Deine Catsitter, die Dich bei meiner Abwesenheit liebevoll betreuten sowie liebe Freunde und das Bestattungsinstitut, die mir bei der Trauerbewältigung helfen.