Toni Anton von Wittmoor

LIEBER TONI,

würden wir Dich beschreiben wie Du als Mensch einmal warst, dann würden wir Dich wohl so in Erinnerung behalten.
Du wurdest geboren in Norderstedt, zusammen mit drei Schwestern und einem Bruder.
Deine Eltern waren Schönheitskönige, auch Deine Geschwister gingen in diese Richtung, nur Du nicht.
Als Du bereit warst Dein Elternhaus zu verlassen, da lernten wir uns kennen und es war sofort Liebe auf den ersten Blick.
Für Dich war sofort klar das Du Dein Leben mit uns verbringen wolltest! Uns war es egal das Du als nicht sonderlich attraktiv gehalten wurdest, wir fanden Dich wunderschön.
Nach vielen Arztbesuchen stellte sich heraus das Du leider inkontinent sein würdest, Dein Leben lang, es war Dir sehr unangenehm, aber wir standen Dir bei.
Obwohl Du niemals eigene Kinder haben solltest, so liebtest Du dafür die Kinder der Anderen.
Zu Lebzeiten bist Du dem Tod bereits 5 mal von der Schippe gesprungen, Dein Lebenswille war stets stark.
Was wir an Dir geliebt haben war Deine gesellige und lustige Art, Du hast es stets geschafft uns zum Lachen zu bringen!
Sport war ebenfalls Deine große Leidenschaft, leider musstest Du hier auch bereits vor 6 Jahren feststellen das Dein Körper nicht mehr so kann wie Du wolltest, nach mehreren Hexenschüssen war Schluss damit!
Die letzten Jahre baute Dein Körper dann rapide ab, es war anfangs sehr schwer für Dich das zu akzeptieren, aber auch hier standen wir Dir bei.
Vor 2 Jahren fing es an das Du an Alzheimer erkranktest, Du hast Dich eingenässt und es nicht bemerkt, Du wurdest schwerhörig und so langsam zogst Du Dich zurück.
Nach Deinem zweiten Schlaganfall bist Du dann erblindet und Du hast sehr darunter gelitten das Dich Deine Sinne so langsam verabschiedet haben, aber auch hier standen wir Dir bei und versuchten Dir Dein Leben noch so schön wie möglich zu gestalten.
Dein Alzheimer wurde dann leider auch immer schlimmer, Du hast uns zeitweise schon nicht mehr erkannt, warst nicht mehr gut gelaunt und unser gemeinsames Leben fing an sich immer schwieriger zu gestalten, aber auch hier versuchten wir Dein Leben noch so schön wie möglich zu machen.
Als Du dann jeden Tag weinen musstest weil Du Schmerzen hattest und Dich nicht mehr daran erinnern konntest was Freude bedeutet, da sprachen wir das erste Mal über Sterbehilfe, denn Du warst unser Freund und so ein Leben hattest Du nicht verdient! Zum Schluss versagten Deine Beine, Du hattest Momente wo Du nicht mehr wusstest wie Du trinken sollst, Dein Körper fing an zu versagen, nein das hattest Du nicht verdient lieber Freund!
Deine engste Bezugsperson, Dein bester Freund ging nun schweren Herzens diesen letzten Weg mit Dir, er hielt Dich bis zum letzten Atemzug in seinen Armen, es war der schwerste Schritt den ein guter Freund gehen kann, aber so konntest Du uns in Würde verlassen.
Wir werden Dich niemals vergessen, in unserem Herzen wirst Du für immer weiter leben!
Wir Lieben und Vermissen Dich so sehr.

Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren!
(Goethe)

Deine Freunde Herrchen Jörn, Frauchen Nicole und Fabienne