Ben Ben vom Einödhof

Leben, Licht, Hoffnung, Gute Laune und unendlich viel Freude brachte Ben in den über 14 Jahren, in denen er bei uns war, in unser Leben.
Gemocht wurde er von allen Menschen, die ihn kennenlernen durften und auch von allen Hunden, denen er in seinem langen Leben begegnet ist.
Da war sein bester Freund, ein stattlicher weißer Schäferhund, der jedem Rüden erstmal zeigen musste, wer der Chef ist, außer bei Ben.
Da war seine große Liebe, eine beige Labrador Hündin, die keinen Rüden an sich schnüffeln ließ, außer Ben.
Aber unser Ben hat durch seine Besuchshund- und Therapiehundausbildung auch mehrere Jahre unzähligen Menschen in Pflegeheimen Freude und schöne Erinnerungen in ihr tristes Leben gebracht.
Da gab es Heimbewohner, die sich monatelang nicht mehr bewegt haben und die, um Bens unglaublich weiches, seidiges Fell zu streicheln, sich derart angestrengt haben, dass sie fast aus dem Rollstuhl gefallen sind. Andere Heimbewohner, die in ihrer Demenz tagaus tagein nur unruhig duch die Einrichtung wanderten, konnten in Bens Anwesenheit eine Stunde ruhig sitzen, ihn streicheln und meinem Vorlesen lauschen.
Als Therapiehund hat er ADhS Kindern geholfen, sich durch das Spiel mit ihm wieder besser konzentrieren zu lernen, eine Aufgabe mit Hingabe zu erledigen, weil Ben so offen, spontan, direkt und ehrlich war, wie es Menschen oft nicht können.
Das Schönste, was wir mit Ben erleben durften, war ein kleines Mädchen, das in wenigen Wochen ohne medizinische Erklärung nicht mehr gehen konnte und im Rollstuhl saß. Als ich mit Ben zur ersten Therapiestunde zu ihr kam, kam sie an der Hand ihrer Mutter auf uns zu. Sie sagte der Mutter am Morgen, dass sie, wenn Ben kommt, keinen Rollstuhl mehr bräuchte. In den darauffolgenden Wochen haben wir Spaziergänge durch den tiefverschneiten Wald gemacht und bis zum Sommer ist das Mädchen wieder völlig geheilt gewesen. Kein Arzt hatte dafür eine Erklärung, aber alle waren glücklich.
Als Welpe hat er eine reizende Berner Sennenhündin kennengelernt, mit der er in den ersten zwei Jahren fast täglich zusammen war, und die er durch den Umzug nach Hamburg bis zu ihrem Tod mit 8 Jahren nur noch selten sehen konnte, aber als wir kurz vor seinem Sterbebett ihren Namen nannten, schaute er hoch und suchte nach ihr. Und das nach vielen Jahren, in denen er sie nicht mehr gesehen hat. Wir wünschen uns, dass ganz viele Menschen das auch erleben.
Wir sind sicher, dass Ben auf der Hundewiese im Hundehimmel wieder mit seiner Kindheitsfreundin spielen kann, und dass er dort ganz viele Hunde um sich hat, mit denen er ganz viele schöne, unbeschwerte Erlebnisse haben wird.

Lieber Ben, du bist ein großartiger Hund und warst ein über die Maßen gutmütiger, verlässlicher, aufmerksamer und irrsinnig tapferer Hund. Wir werden die vielen glücklichen Augenblicke und die vielen Kuschelstunden mit dir immer in Erinnerung behalten.
Du warst ein großartiger Hund und ein großer Held.