Faustino

Hallo mein alter Bengel. Nachdem sich am Mittwoch Gretchen zu dir auf den Weg gemacht hat, ist es dann am Montag für Scott soweit. Es hört einfach nicht auf!!!!! Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll.Du hast dich ja mit Scott nicht so gut verstanden,aber ich hoffe trotzdem, daß du ihm am Mo entgegenkommst, damit er nicht so alleine ist. Er war doch nie alleine, weil er das nie gelernt hat. Meine Mutti wird so traurig sein, wie noch nie. Eigentlich wollte der Arzt Scott schon am Freitag erlösen, aber Mutti und Vati wollten sich von Scott noch verabschieden und mit ihm noch mal all die Wege gehen, die er so geliebt hat, so es eben geht. Er ist schon sehr langsam geworden. Der Krebs ist erbarmungslos. Als uns Mutti, Vati und Scott letzte Woche besucht haben ging es ihm schon nicht gut und wir waren auch beim Arzt. Alles hatte den Anschein, daß es "nur" eine Erkältung ist. Nun ist es bittere Warheit. Ich werde am Mo zu Mutti und Vati fahren, um sie zu unterstützen. Ich werde funktionieren und ich werde ganz doll an dich denken in der Hoffnung, daß du mir Kraft gibst, das alles zu schaffen und das ich Scott ganz beruhigt gehen lassen kann, über die Regenbogenbrücke, denn da bist ja du. Auf dich konnte ich mich ja immer verlassen....also mein allerbester Freund, ich verlass mich auf dich und ich denke jeden Tag an dich, in der Hoffnung, mir das irgend wann mal verzeihen kann, daß ich nicht für dich da war, als du über die Regenbogenbrücke gegangen bist. Vielleicht kann ich das ja für Scott tun.
Dein Herrchen kämpft weiter für uns. Ich bin ihm dafür sehr dankbar und ich wünschte, ich könnte mir von seiner positiven Lebenseinstellung eine Scheibe abschneiden. Ohne die wäre er sicher schon bei dir. Warscheinlich denkt er, ich bin noch nicht gewappnet für die Zeit danach. Ich freue mich über jeden Tag, den wir zusammen haben.
Ich danke dir für jeden einzelnen Tag, den wir gemeinsam hatten. Es gab in deinem Wurf nur 2 Jungs. Dein Bruder war schon vergeben. Er hatte langes Fell. So haben wir dich zu uns genommen. Wir haben schon bald gemerkt, was für ein Glück wir gehabt haben.