Jessy

Fatima colours of the Night
genannt Jessy

Jessy wurde am 22.01.2004 als Neunte eines Wurfes geboren und trat kurze Zeit später in unser Leben!

Wir hatten uns damals entschlossen, einen Hund zu uns zu holen.
Nach langen Überlegungen welche Rasse, sollte es ein Husky sein.
Uns war wichtig, dass der Hund keinerlei Schutzinstinkt hat, also freundlich zu allem und jedem. Naja, einem Husky sagt man ja nach, er geht schwanzwedelnd mit dem Einbrecher auf Suche!!
Wir lasen viel über den eigenwilligen und eigenständigen Charakter und waren uns klar, das passt zu uns!
Zuerst wandten wir uns an die Nothilfe. Obwohl wir ein Haus mit Garten hatten, sowie Zeit, waren die Gespräche seltsam. Man konnte denken, dass kein Hund vermittelt werden sollte.
Nun gut!
Eine Bekannte, selbst Besitzerin eines stolzen Huskyrüden, riet uns ab und sagte.....holen sie sich einen Welpen.
Gesagt, getan!
Wir suchten einen seriösen Züchter und wurden fündig. Es waren noch zwei kleine Hündinnen aus einem "Neunerwurf" abzugeben.
Beide waren rot und wir entschieden uns für die hellere von beiden, unsere Zaubermaus.
Wir fuhren zum ersten kennenlernen nach Ostfriesland.
Die kleine Maus war 5 Wochen alt und wuselte mit ihren 8 Geschwistern und ihrer Mutter in der Küche der Züchterin herum.
Wir redeten, lachten und erzählten von uns. Unsere Kleine kam zuerst bei mir auf dem Arm und sie wuselte weiter. Dann nahm mein Sohn sie auf den Arm, damals 16 Jahre alt, und sie schlief auf seinem Arm ein.
Tja, da war klar, wer sich da wen ausgesucht hatte.
Die Züchterin war begeistert und sagte, das ist ihr Hund!
Es wurde noch eine riesige Futterschüssel fertig gemacht und wir sind mit der Züchterin, den 9 Welpen und der Hündin in den großen Zwinger raus, in dem noch einige andere Huskys waren.
Wir waren völlig fremd, in dem Zwinger und die Hunde taten so, als wäre das alles normal.....so eine Ruhe und Ausgeglichenheit.
In dem Moment wusste ich, das war die richtige Wahl mit diesem Hund.
Ostern 2004 haben wir unseren Schatz dann abgeholt.
Alles war vorbereitet, es waren Osterferien und wir konnten uns rund um die Uhr kümmern.Nach zwei Wochen war unser schlaues Mädchen stubenrein!
Nie werde ich vergessen, als sie mit 3 Monaten versuchte, das erste mal zu heulen.
Ja, sie hatte ihren eigenen Kopf, ein Leithund, immer vorneweg und wir haben diesen Charakter geliebt!
Wer einen Hund möchte, der alles macht, was man ihm sagt.....derjenige ist ungeeignet für diese Hunderasse.
Sie war ein Schelm, grub uns frei unter Decken, machte Faxen, ein Wirbelwind,aber nie etwas kaputt....auch als Welpe nicht.
Wenn man traurig war, kam sie angelaufen, schubste einen mit der Nase an, heulte und sprang rum, dass man lachen musste.
Ich glaube, das versteht nur jemand, der genauso sein Herz an seinen Hund vergeben hat, wieviel Freude sie uns gemacht hat und wie unendlich die Trauer nach ihrem Tod ist, es hat uns das Herz zerrissen.

Auch das versteht sicher nur derjenige, für den ein Tier ein Familienmitglied ist, ein Lebewesen, keine Sache!

Sie ist mit meinem Sohn mitgegangen, der auszog, als sie 6 Jahre war. Sie war mit zum studieren in Zittau, dabei in Berlin während der Ausbildung und zuletzt in Köln, direkt am Rhein.
Nun, es gingen 17 Jahre mit ihr ins Land, mit tausend Erlebnissen und sie war Mittelpunkt, wurde sehr geliebt und hatte ein tolles ereignisreiches Leben.
Sie war etwas besonderes.
In dem Pflegeheim meiner Mutter stieg sie heulend aus dem Aufzug und die alten Herrschaften hatten Spaß. In die Grundschule von der Freundin meines Sohnes ging sie mit.
Ein schwieriger Junge war in der Klasse, der sofort anders wurde, wenn sie kam.....und sie ging auch immer direkt zu ihm.
Nie krank.....außer mal eine Bindehautentzündung oder im Alter eine Blasenentzündung.
Fix behandelt,weg!!
An meinem Geburtstag 12. Februar 2021, wanderten wir im Bergischen durch den Schnee, sie vorneweg, mit 17 Jahren und 3 Wochen.
Und plötzlich, kurze Zeit nach meinem Geburtstag wurde das Unvermeidbare zur Realität.
Sie wurde schwächer, wackelig auf den Beinen, nahm rapide ab.
Bei der Blutuntersuchung stimmte fast nichts mehr. Der Nierenwert im Endstadium! Laut Tierärztin ein Wunder, das der Hund noch lebt.
Es war eine Horrornachricht und egal wie oft man sich Gedanken gemacht hat, weil der Hund ja nunmal schon ein utopisches Alter erreicht hatte, man kann sich auf diesen Moment nicht vorbereiten!
Nun galt es, ihr die letzten Tage so angenehm wie möglich zu machen und eins war uns allen klar.....niemals darf sie sich quälen.
Mein Sohn holte mich ab und wir waren dann noch 4 Tage rund um die Uhr zu Dritt für sie da.
Immer konnte jemand sie rausbringen wenn sie musste und mein Sohn fuhr mit ihr ans Wasser, da ging es ihr etwas besser.
Sie hörte dann auf zu fressen, nahm noch nichtmal ihr leckerstes Leckerlie und wir nahmen Abschied. Es tat unendlich weh, am schlimmsten meinem Sohn, der über sein halbes Leben mit ihr verbracht hat! Und als es stündlich schlimmer wurde, riefen wir am 12.04.21 den Tierarzt.
Wir wandten uns an den Tiernotruf, bekannt aus " Hund Katze Maus".
Es sollte daheim passieren, in ihrem Heim und mit uns.
Es kam ein toller Tierarzt, der uns viel Raum lies, sehr respektvoll war und sie schlief friedlich ein und nahm unsere Herzen mit ins Regenbogenland!
Sie schlief für immer ein, wie sie uns vor über 17 Jahren kennengelernt hatte.....im Arm von meinem Sohn!
Sie blieb die Nacht noch bei uns, was gut war...wir konnten so auch noch Abschied nehmen und alles langsam begreifen.
Am nächsten Tag brachten wir sie zum Rosengarten zum einäschern und sie ist in einer wunderschönen, edlen Urne inzwischen wieder daheim.
Wir versuchen uns zu trösten, dankbar zu sein für diese lange, tolle Zeit....aber nach 4 Wochen klappt das noch nicht.
Die Erinnerungen tun noch weh!
Ja, es wird besser werden und wir werden lächelnd und auch zufrieden über sie und unsere Erlebnisse mit ihr reden.....es braucht Zeit!


An all die lieben Menschen, die uns Trost spenden mit lieben Worten und Blumen...DANKE!
Ich schaff es nicht, alles zu beantworten, seid aber sicher....ich fühle mit euch und schick euch herzliche Grüße und dieses hier drunter ist für euch....vielleicht hilft es!

Man kann weinen weil sie gegangen sind oder man kann lächeln weil sie gelebt haben.
Man kann seine Augen verschließen und beten, dass sie wiederkehren oder man kann all das sehen, was sie hinterlassen haben.
Das Herz kann leer sein, weil man sie nicht sehen kann oder man kann voll Liebe sein, die man mit ihnen geteilt hat.
Man kann sich vom Morgen abwenden und im Gestern leben oder man kann morgen glücklich sein, wegen dem Gestern.
Man kann sich erinnern, dass sie gegangen sind oder man kann ihr Andenken bewahren und weiterleben lassen.
Man kann weinen und sich verschließen, leer sein und sich abwenden oder man kann tun, was sie gewollt hätten:
lächeln, Augen öffnen, lieben und weitermachen.