Karlchen

Liebes kleines Karlchen

Nun ist es schon fast ein dreiviertel Jahr her, dass ich Dich in einer Nacht- und Nebalaktion erlösen lassen musste.

Du bist so plötzlich so schwer krank geworden, praktisch binnen weniger Stunden. Du hast keine Luft mehr bekommen, auf einmal war dein ganzes liebes Gesichtchen aufgedunsen und klebrig. Auch die Tage in der Klinik haben keinerlei Linderung gebracht. Als ich Dich heimgeholt habe, musstest Du zwangsernährt werden, hast geröchelt und nach Krankheit und Tod gerochen. Deine Freunde haben das nicht verstanden, Dich nur angefaucht.

Ich konnte Dein Leiden nicht mehr ertragen, Deine Prognose war soooo schlecht und so hab ich nachts unseren TA gebeten, dem ganzen ein Ende zu setzen.

Du hattest EG und ein Deinem Rachen und Deiner Nase sind Geschwüre entstanden, die Dir das atmen unmöglich gemacht haben.

Am 22. Oktober, mitten in der Nacht hast Du ein letzes Mal geseufzt. Ich denke, Du wusstest, dass es zu Ende ist. Aber oft denke ich auch, dass ich Dir und dem TA vielleicht doch noch eine Chance auf Heilung hätte geben sollen. Obwohl auch der TA gesagt hat, dass das für Dich alles eine Qual ist.

Dein treuer Freund Nobby hat Dich noch tagelang gesucht. Er war noch so klein, wir haben ihm einen neuen Spielkamerad besorgt, aber das ist nicht dasselbe.

Kein Karlchen mehr, dass lauthals einen großen Haufen im Katzenklo verkündet, kein Karlchen mehr, dass mich nachts mit schlechtem Atem abknuscht, kein Karlchen, das den ganzen Tag Geschichten erzählt und auch kein Karlchen mehr, dass als Wohnungstiger auch mal draußen auf der Wiese rumhüpft, wenn Frauchen dabei ist.

Du wurdest nicht mal 1,5 Jahre alt.

So einen Kater wie Dich wird es wohl kein zweites Mal geben.

Spiel schön im Regenbogenland mit all Deinen neuen Freunden und grüß mir Jojo und Pepe die Dir vorangehen mussten.