Kiara

Auf der Suche nach Happy saßt Du plötzlich neben mir auf einer Couch bei völlig fremden Menschen. Denn diese Menschen dachten, sie hätten Happy gesehen. Dem war aber nicht so.

Nur wir beide, wir verstanden uns blind und es war Liebe auf den ersten Blick.

Diese Menschen sagten zu mir: "Sie sind die einzige Person, von der sich die Katze anfassen lässt. Wir wollten sie nächste Woche weggeben." Keine Sekunde habe ich gezögert und Dich sofort, nach deren Erlaubnis die Straße herunter in Dein neues zu Hause getragen. Du hast so wenig gewogen, dass Du unter meiner Jacke den Schutz gefunden hast, den Du brauchtest. Da die Menschen sich vorher nicht um Dich gekümmert haben, mussten wir alle Untersuchungen und Checkups nachholen, was Dich zwischenzeitlich sehr verärgert hat, aber wir haben es aus Liebe gemacht.

Jeden Tag hast Du mich oben an der Treppe empfangen und dann am Liebsten im Kratzbaum gelegen und die Welt beobachtet. Du hattest nie Bock rauszugehen, sondern wolltest einfach nur schauen und entspannen.
Leider bist Du unter anderem dadurch zwischendurch etwas zu dick geworden und Du hast uns ordentlich die Meinung gegeigt, wenn das Diätfutter richtig scheiße schmeckte. Sodass wir nach unzählbar vielen versuchen, endlich das Futter hatten, was essbar war und satt machte.

Mit uns hast Du zwei Umzüge mitmachen müssen, was mir unfassbar leid tut, aber auch die hast Du mit deiner unfassbaren Sturheit gemeistert und warst ganz klar unser Frauchen.
Denn Du hast uns gezeigt, wie es zu laufen, zu stehen, zu liegen hat und was, wann und wie viel in die Schüsseln kam und nicht umgekehrt.

Das Ende mit uns auf Erden kam leider unfassbar plötzlich. Dieser fiese Tumor hat Dich plötzlich gelähmt, sodass Du nicht mehr laufen konntest. Du warst zwar immer die, die am längsten rumgelegen hat, aber eins hast Du uns klar gemacht. Nämlich dass Du bestimmen willst, wann Du wohin gehst und sonst keiner. Und nicht mehr alleine Richtung Futter, Trinken und Katzenklo gehen zu können, war für Dich der Horror.
Wir sind direkt mit Dir zum Tierarzt gerast. Du hast uns auf dem Weg dahin Dein Missfallen deutlich gezeigt, aber dann auf der Behandlungsliege hat Dein kleiner Körper endgültig aufgeben müssen, obwohl Du stures Puffelchen das absolut nicht wolltest. Das haben wir gemerkt, aber die Tierärztin sagte: "Es ist ein Gehirntumor, denn sie spürt in keinem Beinchen mehr was und die Pupillen sind so unterschiedlich. Jede Behandlung würde auf den Tod hinauslaufen und würde sie nur unnötig quälen."
Da Dir deine Bewegungsfreiheit Dir immer wichtig war und Deine Eigenständigkeit ebenfalls und wir Dich zu sehr lieben, haben wir der Spritze zustimmen müssen.

Und als diese drin war, kam wieder Deine Sturheit raus. Denn Dein Herz wollte nicht aufhören zu schlagen, obwohl Dein Körper ganz klar nicht mehr konnte. Wir haben Dir dann gesagt, dass es ok ist und selbst dann hast Du nicht gehen wollen. Die Ärztin musste leider eine zweite Spritze setzen, wofür ich mich noch entschuldigen möchte, denn ich wünschte wir hätten einfach gar nichts machen müssen und Du wärst immer noch hier. Und ich hoffe, Du verzeihst uns das, denn es fühlt sich so falsch an, gerade weil Du nicht gehen wolltest. Daher entschuldige bitte, aber wir wollten nicht, dass Du leiden musst. Denn Du hast in den ersten 10 Jahren Deines Lebens - bei Deinen Vorbesitzern- so leiden müssen, da sollte Deine Rente einfach nur toll werden.

Ich wünsch mir so sehr für Dich, dass Du im Himmel frei und ohne Schmerzen weiterhin Dein Ding machen kannst. Denn das hast Du immer gemacht.

Und bitte verzeih uns das. Wir mussten es aus Liebe machen.

Wir lieben Dich für alles was Du bist. Denn Du bist immer noch da, auch wenn wir Dich nicht sehen können.
Und wir danken Dir für den Sherly. Denn ich bin davon überzeugt, dass Du uns den Anfang 2022 geschickt hast, auch wenn Du da noch physisch da warst. Denn Sherly ist genau wie Du, nur als Hund.

Puffelchen, wir lieben Dich!

Danke auch an das Team von Rosengarten. Ihr habt uns ganz toll zur Seite gestanden.