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Maya

unser Mädchen 

* im Jahr 2001
An mein Mädchen,

ich gab Dir viele Namen. Doch mein Mädchen, wirst Du immer in meinem Herzen bleiben. Maya, meine Honigkuchenschneckenprinzessin und manchmal auch mein Fräulein Rottenmeier besonders wenn Du mal wieder eine Zippe warst. Am Ende warst Du einfach meine Omi Maus.

Vor vielen Jahren sah ich Dich zum ersten Mal und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mein Gott was für eine lange Nase und diese langen Beine. So sieht ein Galgo wohl aus. Ich war mir damals gar nicht so sicher warum wir einen Hund brauchten. Aber in dem Moment als Du deinen Kopf auf meinen Oberschenkel gelegt hattest, war es um mich geschehen.

So lange ist dieser Moment schon vergangen und doch kommt es mir vor als wäre es eben erst geschehen. Jetzt sitze ich hier, schreibe und Du bist schon vier Tage fort.

Weißt Du noch wie Du uns mit deiner Leinendreherei wahnsinnig gemacht hast. Ich habe nie wieder einen Hund kennen gelernt der sich auf einer Stelle so schnell drehen konnte.

Ich erinnere mich auch an den Tag an dem wir Urano gesucht haben und du völlig unvermittelt los gerannt bist. Von Null auf Hundert… Tja, Du hattest bestimmt vergessen dass ich am anderen Ende der Leine hing. Ich drehte mich auch, aber nicht ganz so schnell wie die Zippe.

Ich nannte Dich aber auch einen Labralgo. Aussehen wie ein Galgo, Fressen wie ein Labrador. Auch wenn Du es manchmal etwas übertrieben hast. Besonders als Du den Sack mit den 20 Kilo Trockenfutter aufgerissen hattest. Musste es denn im Wohnzimmer sein? Böse konnte ich Dir nie sein. Auch nicht als Du mich nach einem Drehwurm volle Kanne angesprungen hast.

Du hattest immer deinen eigenen Kopf. Weißt Du auch noch im Urlaub, als wir einen längeren Spaziergang machten und Du entschieden hast, >Hinlegen< wäre auch eine gute Idee. So standen wir halt eine halbe Stunde in der Botanik und warteten auf die Prinzessin.

Ich werde auf Dich warten.

Autofahren hast Du geliebt. Der lauffaulste Galgo der Welt habe ich Dich oft genannt. Eigentlich warst Du schon immer clever. Warum laufen wenn es doch so viel bequemer geht. Gut, etwas peinlich war es schon als Du auf einem Spaziergang in ein fremdes Auto gesprungen bist. Schließlich warst Du dabei angeleint und ich stand daneben.

Schränke öffnen war auch keine große Sache für Dich. Besonders in der Küche. Das war der Labrador in Dir. Ich konnte es Dir nicht verübeln, auch nicht wenn Du dabei den Mülleimer gefunden hast. Was so ein echter Straßenhund aus Madrid ist, weiß wo die guten Sachen sind. Die muss man halt auch im Wohnzimmer verteilen.

Meine kleine U-Boot Nase. Ich weiß das mochtest Du nicht aber Du hattest eine kleine süße schwarze Nase. Eine kleine Kuhle oben drauf. Ich spüre immer noch wie ich Dich streichle. Du hattest eine kleine spitze Stelle am Rippenbogen. Und an deinen Ohrmuscheln kleine feine weiche Härchen. Deine Rute hatte einen Pinsel mit Knick. Und unter deinem rechten Auge eine kleine Narbe von Setis Krallen. Sie sah aus wie eine Träne. Du warst durch und durch ein Rauhaar.

Könnte ich Dich noch mal berühren.

Den Schnappi konntest Du auch gut. Hast mich angesehen und mit den Zähnen geschnattert. Bellen war nicht Dein Talent. Auch wenn Du bei Schäferhunden gerne die Laute gemacht hast.

Krank warst Du auch nie. Aber eine Unfallversicherung hätte sich gelohnt. Besonders wenn Du durch das Unterholz gejagt bist. Wie oft hast Du dir das Fell dabei aufgerissen. Mein kleiner Flickenteppich. Und ich war immer wie gelähmt wenn Dir was passiert war. Besonders an dem Tag als Du beim Rennen einen Baum übersehen hattest. Okay, es war im Wald. Du hattest gute Chancen ihn zu treffen. Aufprall, umfallen und nach einer gefühlten Ewigkeit bist du aufgestanden, hast dich geschüttelt und bist zu uns gekommen. Nichts passiert. Du bist immer wieder aufgestanden.

Steh doch bitte wieder auf.

Alt bist Du mit uns geworden. Bald wärst du 15 Jahre auf dieser Welt. Da darf man schon mal schwächeln. Du bist nicht mehr die Schnellste, so wie früher. Du bist ganz schön außer Atem aber die Freude steht Dir dabei immer im Gesicht. Es heißt, die Seele eines Windhundes will laufen. Was spielt es für eine Rolle wie man dabei aussieht. Wacklig bist Du geworden und Treppe ging schon lange nicht mehr gut. Wir haben dich getragen.

Und ich trage Dich noch immer.

Vor drei Wochen ging es Dir plötzlich ganz schlecht. Du konntest nicht aufstehen und laufen ging kaum. Für mich war es ein Schock, denn der Gedanke Dich jemals zu verlieren war unerträglich. Ich ignorierte immer Dein Alter. Wir fuhren zum Tierarzt. Es war ein Bandscheibenvorfall. Ich war erleichtert. So was kann man ja mal bekommen in deinem Alter. Nach ein paar Tagen ging es Dir besser und wir passten gut auf Dich auf. Wie Dein ganzes Leben schon. Aber die Zippe hat schon immer gemacht was sie wollte, nicht wahr? Man kann auch mit einem Bandscheibenvorfall springen und rennen.

Unbreakable Maya war mein letzter Name für dich.

Mir wurde bewusst, das warst Du nicht. Und Du wusstest es auch. Anfang Dezember denkt man unweigerlich an die Festtage. Vielleicht das letzte Mal Weihnachten. Wer weiß das schon. Ein Galgo kann auch 17 werden. Aber das letzte Mal Weihnachten war da schon vorbei.

An einem Mittwochmorgen, den 2. Dezember hast Du entschieden dass es Zeit wird. Ich habe mich von Dir verabschiedet wie jeden Morgen an dem ich zur Arbeit fuhr.

Seit dem Bandscheibenvorfall habe ich mit Dir auf der Couch geschlafen. Das war unsere Zeit. Es ging Dir gut. Doch an diesem Morgen nicht.

Meine Frau rief mich auf der Arbeit an und wollte dass ich nach Hause komme. Ich wusste was das bedeutete. Aber nicht mit mir. Ich fuhr so schnell ich konnte Heim. Maya, heute nicht, klar. So nicht.

Wir fuhren kurz danach zum Tierarzt. Ich musste Dich ins Auto tragen und in die Praxis. Du warst zu schwach. Der Bauch war dick und Dein Kreislauf ganz flach. Ein Röntgenbild kann deine Welt erschüttern und aus der Bahn werfen, das weiß ich jetzt. Milztumor, Blut und Lungenmetastasen und wer weiß was noch. Wir konnten nicht mehr warten, Du konntest nicht mehr warten.

Es tut mir so unendlich leid.

Wir hätten alles getan wenn es Dir geholfen hätte. Wir konnten aber nur noch für Dich da sein auf Deine letzte Reise. Ich kniete vor Dir, ganz dicht und wir schauten uns in die Augen. Du warst ganz ruhig. Auf Dich wartete das Land hinter der Regenbogenbrücke. Das weiß ich, denn daran glauben wir fest. Doch kann ich es dennoch nicht begreifen. Du bist jetzt bei Urano. So lange hast du auf ihn gewartet. Können Hunde trauern? Wer Dich kannte wusste es. Wir nahmen Dich ein letztes Mal mit nach Hause.

Am nächsten Tag trug dich hinaus, ein letztes Mal.

Ich sehe dich noch immer wie du um die Ecke schaust, weil Du in den Garten möchtest. Ich sehen Dich auf der Couch liegen, die Deine war. Du sprintest durch den Garten und frisst die Näpfe der anderen leer. Ich sehe Dich unter meiner Bettdecke atmen, wie jede Nacht.

Aber Du bist schon längst fort.

Du hinterlässt eine große Leere, aber wenn ich eine Sache weiß, dann dass wir jeden Tag mit Dir reich waren. Und wir bereuen keinen einzigen Moment.

Ich bin nicht besonders religiös aber mein Glaube an einen Ort, an dem ich Dich wiedersehe, gibt mir Kraft. Egal wie lange es dauern wird, für Dich wird es nur ein kurzes Wedeln sein.

Bis dahin werde ich dich in meinem Herzen tragen.

Mein Mädchen.

Für meine Frau, Sabine, ohne die es Maya in meinem Leben nicht gegeben hätte. Ich danke Dir dass ich ein Teil in Mayas Leben sein durfte und das Du mein Leben erst zu dem gemacht hast was es heute ist.

Ich liebe Dich.

Maya

Hund [Galgo]
Sabine & Daniel
eingetragen am 03.03.2016
betreut von: ROSENGARTEN-Tierbestattung - Bochum
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Kommentar vom: 12.11.2017
von: Esther mit Linu
Baccara - Francis Meilland
Für die Welt warst du irgendjemand, für mich warst du die Welt.

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