Mel Holmes

Geliebter Quaki, leider war uns keine lange gemeinsame Zeit vergönnt, aber ich hoffe, Du hast die letzten zweieinhalb Jahre Deines Lebens bei uns genossen. Was Du vor den zwei Jahren im Tierheim in Caldes de Montbui bei Barcelona erlebt hast und wie alt Du wirklich warst, wird wohl leider für immer im Dunkeln bleiben. Als ich im Januar 2019 Dein Foto auf Shelta sah, war es Liebe auf den ersten Blick. Dass man Dich vor dem Tierheim in einem kleinen Karton mit Luftlöchern drin im Dezember 2017 abgestellt hat und Du mich aus Deinen schüchternen, sehnsüchtig-traurigen Augen ansahst, hat mein Herz sofort berührt. Da warst Du schon ein älterer Herr mit großem Kuschelbauch, der nicht zu wissen schien, wie ihm das nur passieren konnte. Du hast Dich bei meinem Besuch vor Ort im August 2019 auch sofort von mir mit Leckerlis bestechen lassen und hast die Streicheleinheiten genossen, die ich Dir geben konnte. Im November bist Du dann den weiten Weg zu mir nach Bremen gereist und hast Dich nach Ankunft erst mal 5 Tage hinter der Standuhr versteckt, bis Du vorsichtig angefangen hast, Deine neue Umgebung zu erkunden. Aber nach und nach wurdest Du immer zutraulicher und hast gerne auf der Fensterbank auf den Kuschelplätzchen gesessen und nach draußen gesehen. Zudem hast Du Streicheleinheiten immer sehr offensiv eingefordert, indem Du Dich einfach vor mir auf den Boden geworfen hast und mir Dein großes Kuschelbäuchlein präsentiert hast. Aufgrund Deiner stattlichen Größe war leider auf meinem Schoß nicht ausreichend Platz für Dich, aber die 3 mal, die Du vor Tierarztbesuchen bei mir im Schlafzimmer sein durftest, hast Du gerne in meinem Bett und sogar auf meinem Bauch in meinem Arm verbracht. Bei unbekanntem Besuch hast Du Dich gerne hinter dem Fernseher versteckt und bist dann nach einer Weile wieder herausgekommen, wenn Du es für sicher erachtet hast. Meine kleine Tochter Miriam hat Dich kaum gestört, da Du zum Glück annähernd taub warst und Du hast Dich sogar von ihr streicheln lassen, auch wenn Du dabei immer etwas skeptisch geguckt hast. Leider musstest Du gleich zwei Zahn-OPs über Dich ergehen lassen und hattest danach nur noch 4 Schneidezähnchen übrig. Gerne hast Du Leckerlis gefressen, aber auch sonst warst Du dem Essen sehr zugetan, so dass Du am Ende stolze 7 kg auf die Waage brachtest. Die haben vermutlich auch dazu beigetragen, dass Du dann den Blasentumor entwickelt hast, der Dich mir viel zu früh wieder geraubt hat. Durch das Übergewicht hattest Du auch Arthrose, weshalb Du nicht mehr so gut springen konntest und nicht sehr bewegungsfreudig warst, auch wenn Du noch sehr schnell laufen konntest, wenn Du schüchtern davon gelaufen bist... Bei schönem Wetter hast Du auch gerne im Garten in der Sonne gelegen. Davon gab es hier leider nicht soviel wie in Spanien. Auch lagst Du gerne auf meinem DVD-Player und hast mit Deinem dicken langen Schwanz dann gerne den Sensor für die Fernbedienung versperrt. Da Du (größtenteils) taub warst (auch durch genetisch bedingt, verengte Gehörgänge), hast Du sehr laute Geräusche von Dir gegeben, die mehr wie ein Quaken als ein Miauen klangen, weswegen Du den Spitznamen Quaki erhalten hattest. Diese Quakgeräusche hast Du auch vornehmlich von Dir gegeben, wenn Dir irgendetwas missfallen hat, so dass das doppelt passte. Du warst ein freundlicher Kater, der Streit mit anderen Katzen nach Möglichkeit aus dem Weg gegangen ist. Als ich Dich einschläfern lassen habe, bist Du in meinen Armen gestorben. Auch wenn ich immer noch nicht weiß, ob ich nicht noch ein, zwei Monate hätte warten sollen und Dir und mir mehr Zeit hätte geben sollen. Da Du Schmerzen sehr gut versteckt hast, konnte man leider nicht sagen, wie schlecht es Dir schon ging. Jetzt habe ich die Urne mit Deiner Asche in unserem Garten vergraben und Du bis neben meinen beiden vorherigen Katzen Mikesch und Luna gebettet worden. Du wirst mir immer fehlen und ich hoffe, Du verzeihst mir, dass ich Dich habe einschläfern lassen. Auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke ist es hoffentlich schön und ich hoffe, wir werden uns da in möglichst ferner Zukunft einmal wieder sehen und dann für immer zusammenbleiben.