Minka

Liebe Gela,

ich bedanke mich ganz herzlich für die offenen Worte. Donnerstag ist es dann ein Monat her, dass meine geliebte Katze gestorben ist und die Zeit ist wie im Fug vergangen.
Ich freue mich hier eine Plattform gefunden zu haben, wo man mich versteht.

Es ist so traurig die vielen Beiträge zu lesen, zeigt mir aber, ich bin nicht allein.
Aber der Schmerz sitzt tief und meine Selbstvorwürfe auch.

Ich danke dir nochmals für die tröstenden Worte und wünsche auch dir weiterhin viel Kraft.

Verena

Liebe Verena,

die Traurigkeit wird früher oder später sich verwandeln. Manchmal in Dankbarkeit, diesem Tier in seinem Leben einen Platz gegeben zu haben oder auch in Glück, aus den Erinnerungen der gemeinsamen Zeit ein Lächeln innerlich zu spüren.

Sie fragen wie ich das gemacht habe. Ich habe meinen Tieren (sie haben mich 18 und 17 Jahre begleitet) einen Platz - bewusst - in meinem Herzen für immer gegeben. Und ich erlaube mir auch traurig zu sein, genauso wie ich es mir erlaube, ein Glücksgefühl in der Erinnerung zu finden.

Dann habe ich ein Foto aufgestellt umd immer wenn ich spürte, dass Sie Traurigkeit gerade kommt, habe ich eine Kerze angezündet und in Gedanken einen Augenblick mit meinen \"Dicken\" gesprochen.

Und am hilfreichsten war für mich, dass mir bewusst ist, dass die Erinerung mir niemand mehr nehmen kann und das es am Ende für meine Tiere auch Erlösung ist. Es kann auch ein Geschenk sein, sein Tier loszulassen, damit es gehen kann.

Ich wünsche Ihnen, dass sie das Vertrauen in sich finden, dass Minka sich Ihrer Liebe bewusst war. Ihre Zeilen zeigen das absolut. Und wenn Sie das Bedürfnis haben es ihr nochmals zu sagen, dann schreiben Sie es vielleicht einfach in einem Brief auf und geben ihr den in Gedanken. :) Das kann sehr reinigend wirken. Und wer weiß, vielleicht ist es sogar für Minka sehr tröstend zu wissen, dass es da noch einen Bobby gibt.

Manchmal glauben wir, dass wir den Schmerz nicht mehr aushalten können. Wenn wir dann aber nach einiger Zeit zurückblicken, wundern wir uns manchmal über uns selber und sehen die Veränderung. Wie oft haben wir das in unserem Leben doch schon erlebt. Wir denken wir schaffen das nicht und haben uns selber überrascht, weil da aufeinmal Kräfte sind, von denen wir nicht geahnt haben das wir diese besitzen. :)

Und vielleicht ist es Ihnen möglich, gnädig mit Ihren Freunden zu sein. Sie haben anscheinend nicht diese tiefe Erfahrung mit einem Tier bisher machen dürfen und können es daher nicht nachvollziehen. Möglicherweise können Sie sich vorstellen, Ihnen einfach zu sagen, das Sie das verstehen, aber es für Sie hilfreich wäre, wenn Ihnen jetzt einfach jemand zuhört. Und fragen Sie dann Ihren Freund, ob er bereit ist, das für Sie zu tun. Sollte das nicht der Fall sein, würde ich mir einfach jemand professionellen suchen. Auch der Weg ist hilfreich und gehbar.

Ich wünsche Ihnen ganz viel Kraft auf diesem ganz persönlichen Weg. Auch Sie werden das schaffen!

Gela

Liebe Petra, liebe Gela,

ich danke euch für die mitfühlenden Worte. Wie lange tut es so weh? Mich kann keiner verstehen, auch die nicht, die selber Tiere haben. Die halten mich für überspannt. Ich mache mir auch so viele Vorwürfe, in den letzten Minuten nicht richtig gehandelt zu haben. Aber ich hatte auch Angst und wusste nicht, was auf mich zukam. Jetzt tut es mir unendlich Leid, nicht richtig gehandelt zu haben.
Danke nochmal.

Liebe Grüße
Verena

Liebe Verena,
niemand kann Ihnen den Schmerz nehmen, den sie fühlen aber alle hier können ihn sehr gut nachfühlen. Als meine Penny vor 2 Jahren nach einem Krebsleiden gegangen ist, habe ich auch mir lange Vorwürfe gemacht. Auch heute noch frage ich mich oft, ob ich es hätte eher bemerken und damit vielleicht leichter/erträglicher oder sogar hätte behandeln lassen könnnen oder ob ich Sie eher erlösen hätte können. Die Antwort ist nein!
Wie Gela schon geschrieben hat, wir können nicht immer erahnen oder verhindern und wenn die Zeit gekommen ist an dem unserer Lieben entschieden haben zu gehen, tun sie das, ob wir es nun verstehen oder akzeptieren wollen oder nicht. Seien Sie nicht mehr wütend auf Bobby. Nehmen Sie seine Hilfe an, denn er kann helfen, wenn Sie ihn lassen. Meine zweite kleine Stubsnase hat mir nach vielen Tagen der Tränen das Lächeln zurück gegeben auf ihre Art. Und genau das wird Bobby auch für Sie tun. Nehmen Sie seine Liebe an. Gemeinsam werden Sie wieder einen Tag erleben, an dem der Schmerz nicht gänzlich verschwunden ist, aber dem Sie trotz allem mit einem Lächeln und einem dankbaren Gefühl an die gemeinsame Zeit mit Minka begegnen werden.

Mel mit Penny im Herzen

Verena, natürlich sollst und darfst Du weinen. Minka spürt Deine innige Verbundenheit, deshalb ist sie ja so intensiv in Deinen Gedanken und in Deinem Herzen. Sie lebt in Deinem Herzen weiter und sie denkt nur GUTES über Dich.

Liebe Petra, liebe Gela,

es tut gut, dass mir jemand so nett geantwortet hat. Wie habt ihr denn die schwere Zeit überstanden? Ich habe das Gefühl, ein Stück von mir ist weg, ich habe mein drittes Kind verloren. Ja, Gela wir hatten ein sehr inniges 16-jähriges Zusammenleben gehabt. Gerne würde ich mit jemanden in Verbindung treten, der mich versteht.
Selbst Bekannte die selber Tiere haben, können meinen Schmerz nicht nachvollziehen.
Ich danke euch für die Anteilnahme.

Liebe Grüße
Verena

Liebe Besitzerin von Minka, ich habe gerade Ihre Zeilen gelesen und es hat mich berührt wahrzuenhmen, wie traurig Sie noch sind. Ich kannte Minka nicht und auch Sie nicht, aber die Zeilen verraten mir, wie eng Sie beide miteinander verbunden waren. Es liegt nicht in unserer Entscheidung, wann und wie ein Tier geht. Alles was wir tun können, ist mit unseren Möglichkeiten da zu sein. Manchmal nur in Gedanken. Und das tun Sie und Minka wird das wissen und gespürt haben. Egal wie der Sterbeprozess gelaufen ist. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Minka möchte, dass Bobby diese Traurigkeit aufnimmt. Vielleicht ist es Ihnen eines Tages möglich, Bobby zu umarmen und ihm zu sagen, dass Minka in Ihnen beiden irgendwie weiterlebt.
Aber das benötigt Zeit. Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich diese Zeit schenken. In Anteilnahme, Gela

Liebe Verena.
Ich kann dir nur sagen, das was du gerade durch machst, das habe ich und alle anderen auch schon durchlebt. Es ist sehr schwer sein geliebtes Tier zu verlieren. Ich habe meine Mandy am 8.12.2011 sehr plötzlich verloren. Beim spazieren gehen ist sie mir zusammen gebrochen. Und eine Stunde später ist sie beim Tierarzt über die Regenbogenbrücke gegangen.
Sie fehlt mir noch heute so sehr und auch heute habe ich noch Tage dabei, wo ich immer noch an diesen schrecklichen Tag denken muss. Der Schmerz wird erträglicher werden nur es braucht seine Zeit.
Aber fehlen wird sie dir immer. So ist es auch bei mir. Mandy fehlt mir noch immer wie am ersten Tag.
Ich wünsche dir sehr, dass es bald erträglicher für dich wird.

Stille Grüße von
Petra mit Mandy tief im Herzen