Quinnie vom Affenberg zu Kaohsiung
Deine Pfotenabdrücke verblassen, aber dein Schnurren bleibt für immer
* am 1. Mai 2008
am 17. Juli 2024
Memoiren einer Glückskatze
Mein Name ist Quinny (manchmal mit I und E) und ich bin ein ehemaliger Straßenkater und Japanese Bobtail aus Taiwan. Ich bin 16 Jahre alt geworden und habe die längste Zeit meines Lebens in Deutschland bei meiner Oma verbracht. Eigentlich komme ich aber aus Taiwan, wo ich 2008 am Affenberg in der großen Hafenstadt Kaohsiung geboren wurde. Keiner weiß genau wann, weil ich einer von vielen Streunern war, die am Affenberg gehaust haben. Ich hatte einen schweren Start im Leben, aber dafür war es hinterher um so schöner. Wir Japanese Bobtails sind ganz besondere Katzen! Die wohl bekanntesten Vertreter meiner Rasse sind Hello Kitty und die Winke-Katze, die selbst bei meinem Tierarzt am Empfang auf der Theke steht (als wenn wir länger als nötig beim Tierarzt bleiben würden!). Unsere Markenzeichen sind viel zu lange Beine (meine Familie hat die immer „Latschen“ genannt), ein Stummelschwanz („Bongo“ haben sie den getauft) und ein seidenweiches Fell (Vielleicht war das der Grund, warum ich mehr Zeit in den Armen meiner Familie, als auf dem Boden verbracht habe – wenn meine Menschen mal traurig waren, haben sie sogar in mein Fell geweint, so weich war das). Wir sehen also nicht aus wie andere Katzen, aber das ist nicht schlimm, wir sind halt besonders. Jemand hat mal gesagt „Das ist eine Katze mit Hase drin“, was aber nicht stimmen kann, weil ich ja 95% Bobtail bin und 5% Königstiger.
Der Affenberg ist ein riesiger Hügel, der zwischen dem Meer und der Stadt gefangen ist. Die Affen, die dort wohnen, können also nicht wirklich weg und deshalb haben sie kurzerhand den ganzen Hügel für sich beansprucht. Und mittendrin kam ich 2008 zur Welt. Ich habe nicht viele Erinnerungen an meine Katzenmama oder das Leben als Straßenkatze zwischen Bambuswäldern und Affenbanden, denn schon nach ein paar Monaten wurde ich vom Tierfänger aufgegriffen und in ein Tierheim verschleppt. Hier bin ich dem Tod knapp von der Schippe gesprungen. Damals wurden gefangene Straßenkatzen nach sechs Tagen im Käfig eingeschläfert, wenn niemand uns in dieser Zeit abholen oder aufnehmen würde. Es gab einfach zu viele von uns, damals.
Am fünften Tag kam Rain ins Tierheim. Rain ist eine junge Taiwanerin, die Katzen aus dem Heim rettet, sie pflegt, füttert und an Menschen vermittelt, die uns ein Zuhause geben möchten. Ich kannte Rain natürlich noch nicht und sie hatte auch schon so viele Kätzchen wie sie nur eben tragen konnte auf dem Arm (sie nimmt immer so viele es nur geht mit!), aber ich habe mich in ihrem Hosenbein festgebissen und so hat sie mich mehr oder weniger freiwillig mitgenommen. Von jetzt an ging es für mich bergauf! Ich wurde gewaschen, gechippt und habe ein Halsband mit Glöckchen bekommen und einen Pass. In dem Pass steht mein richtiger Name: „Quinn“, aber natürlich auf Chinesisch: „Xiao Kun“. Im Laufe meines Lebens haben mir meine Menschen noch ganz andere Namen gegeben: A-Kun oder Lin Kun-Shan (das ist Taiwanisch), Katten, Bert (kommt von Bart, wegen meinen extralangen Schnurrhaaren), Schmiegerli oder ganz einfach Tigerle… um nur ein paar zu nennen. Ich habe bei Rain mit vielen anderen Katzen zusammengewohnt, bis ich irgendwann in meine Transportbox in die große Stadt gefahren wurde. Das ist schon etwas her, aber ich glaube ich hatte keine Angst, weil Rain immer nett zu mir war und sehr darauf achtet, dass wir Katzen nur zu guten Menschen kommen, die uns lieb haben und die sich auf uns freuen. Das war der Tag, an dem ich bei meinem neuen Papa und meiner neuen Mama einzog.
Am Anfang musste ich noch im Wohnzimmer schlafen, obwohl ich eigentlich nur so nah wie möglich bei Mama und Papa sein wollte. Sie hatten Angst, dass ihre Nase wegen meinem superweichen Fell läuft. Weil ich nicht so klar und deutlich Mauzen konnte, vermutlich wegen meines starken Affenberger-Akzents (ich war ja die ersten Monate meines Lebens nur unter Affen!), habe ich mich jede Nacht gegen die geschlossene Schlafzimmertür geworfen und mich lautstark beschwert. Irgendwann ist dann mein Papa aufgestanden und hat die Tür aufgemacht um nach mir zusehen. Das war meine Gelegenheit! Bevor Papa reagieren konnte, war ich zwischen seinen Beinen hindurch in das Zimmer gelaufen, bin auf das Bett gesprungen, und habe mich auf seinem warmen Platz auf dem Kopfkissen eingekringelt und bin so schnell es ging eingeschlafen, damit ich nicht wieder rausgeworfen werde. Hat auch geklappt. Jetzt war ich wirklich ein Teil der Familie! Ich habe immer im Bett geschlafen. Am Wochenende manchmal bis 14 Uhr, weil meine Mama eine Langschläferin war. Zuerst habe ich mir angeguckt, wie Mama und Papa liegen: auf dem Rücken, die Arme neben dem Körper, die Beine ausgestreckt und den Kopf auf dem Kopfkissen. Ich habe mich dann auch so hingelegt, auch mit dem Kopf auf dem Kopfkissen. Ich lerne halt schnell und wir Japanese Bobtails sind gut darin unsere Menschen zu imitieren! Das war nachts. Tagsüber saß ich immer neben meinem Papa auf der Couch, genau wie er das tat. Dafür habe ich immer Streicheleinheiten bekommen und mich mit viel Kuscheln dafür bedankt. Wenn ich so zurückblicke, dann habe ich sehr, sehr viel mit Mama und Papa gekuschelt. Eigentlich immer. Einmal, da wollte ich aber oben im Schrank bei den T-Shirts schlafen, bin rausgefallen und habe mir meinen Hinterlatsch gebrochen. Mein Papa war da sofort zur Stelle und hat mich mit über 100 km/h auf seinem Motorroller durch die Stadt zum Tierarzt gefahren. Rote Ampeln oder andere Autos die gehupt haben waren ihm egal. Der Tierarzt hat dann meinen Latsch wieder geflickt. Allerdings musste er eine Schiene hineinbasteln, damit ich wieder richtig laufen konnte. Ich war da nicht mal ein Jahr alt und hatte schon einen „Eisenlatsch“. Papa hat mich übrigens nicht nur einmal gerettet! Einmal, da bin ich Hals über Kopf in das Treppenhaus unseres Apartmenthauses gebüxt, als die Tür offenstand – das war nicht die Schuld von meinem Papa oder meiner Mama - Papa hat mich über 4 Stunden lang gesucht und ist jedes Treppenhaus – insgesamt 12 – vom ersten bis zum 20. Stock rauf- und runtergelaufen. Ich hatte mich in einem Eimer auf einer kleinen Baustelle im 19. Stock versteckt, wo die Treppenstufen neu gemacht wurden, weil ich den Weg nicht mehr zurückgefunden hatte. Da hatte ich Angst, aber Papa hat mich gerettet. Das waren jetzt innerhalb von 2 Jahren schon zwei meiner neun Leben! Vielleicht war es deshalb ganz gut, dass ich, als ich gerade vier geworden war, nach Deutschland umzog. Es wurde Zeit meinen kleinen Koffer zu packen, in dem genau Platz für eine Dose Thunfisch-Notproviant war. 10.500km und 14 Stunden später bin ich dann mit Papa und Mama in Frankfurt gelandet. Schon am gleichen Tag war ich dann in meinem neuen Zuhause, bei meiner Oma.
In Deutschland habe ich dann noch 12 ganze Jahre verbracht, wobei ich mit Jetlag ankam und mir erst einmal ein Winterfell wachsen lassen musste! Zuerst haben wir alle bei Oma gelebt, dann ist Mama zurück nach Taiwan gegangen und Papa nach Irland. Ich war die ganze Zeit bei meiner Oma, die mir die tollsten Plätzchen eingerichtet hat. Hier eine grobe, nicht-vollständige Liste: Upside Down (eine Decke zwischen Heizung und Sofa), Winterresidenz (drei aufeinander gestapelte Decken vor der Heizung im Schlafzimmer), Spähposten (mein eigener Tisch mit Decke auf dem Balkon, um in den Garten zu spähen), Ubongo (ein kleiner Katzensessel mit Leoparden-Muster auf dem Balkon), der Thron (ein extra großes Kissen auf der Couch neben Oma), der Schuh (ein riesiger Pantoffel zum reinkuscheln), das blaue Haus (ein Haus für Katzen aus blauem, weichen Flauschstoff), 2x Decken in der Fensterbank (nach hinten und nach vorne), die Höhle (eine Decke im Kleiderschrank unter den Jacken – der Stand immer auf, damit ich rein und raus gehen kann) und zu guter Letzt: meine Schmiegekiste. Das war ein Pappkarton aus dem Asiamarkt, der die perfekten Ecken zum Anschmiegen hatte. Die habe ich irgendwann abgeschmiegt, aber in meine Schmiegekiste bin ich jeden Tag reinhoppelt. Ja – gehoppelt. Wir Japanese Bobtails hoppeln nämlich wie Hasen, wenn wir schnell laufen. Das fanden alle immer besonders lustig, aber ich war so eben pfeilschnell.
Bei meiner Oma war ich nie allein. Papa ist zurückgekommen und als die Coronapandemie losging, hat er jeden Tag zuhause gearbeitet. Oma übrigens auch. Wieder mal habe ich Glück gehabt im Leben, denn der Tierarzt hatte mir eines Tages gesagt, dass meine Nierchen nicht mehr so funktionieren, wie sie sollen. Alle konnten sich also um mich kümmern. Und als Papa wieder ins Büro musste und Oma auf die Arbeit, haben sie ihre Home Office-Tage immer so gelegt, dass ich niemals alleine war. Selbst Mama hat mich noch aus Taiwan besucht und ich habe sie wieder erkannt – von wegen wir erkennen unsere Menschen nicht mehr! Ich war also immer gut versorgt, selbst als die Krankheit schlimmer wurde und ich nicht mehr so konnte. Ich habe Papa und Oma und Mama und meine beste Freundin – die hat mir immer meine Medizin beim Tierarzt geholt – an der Tür abgeholt und mich auf dem Arm durch die Wohnung tragen lassen. Nur im Winter war es mir manchmal zu kalt und ich bin lieber unter der Decke geblieben. Weil ich so weich bin, wusste ich, dass meine Menschen sowieso zu mir kommen würden, um mich zu streicheln. Ich habe ihr Verhalten genau analysiert! Man sagt wir Bobtails seien besonders schlau. Ich hatte 12 wundervolle Jahre in Deutschland und war glücklich, dass ich nach dem abenteuerlichen Start in Taiwan ein ruhiges Katzenleben in Deutschland führen konnte. Den europäischen Pass habe ich übrigens auch bekommen. Nicht schlecht für eine Straßenkatze, oder?
An einem sonnigen Sommerabend, im Juli 2024 hat mich mein Papa aus meinem Plätzchen in der Fensterbank genommen und zusammen mit meiner Oma zum Tierarzt gebracht. Das war die letzte Fahrt in meiner Box, in der ich schon sicher um die halbe Welt gereist bin. Meine Oma hat mein Tigerköpfchen gestreichelt und mein Papa hat mich festgehalten und dann bin ich nach langer Krankheit endlich eingeschlafen. Wir Taiwaner sind Buddhisten und deshalb glauben wir an die Wiedergeburt. Vielleicht laufen wir uns also noch einmal über den Weg, bevor auch meine Menschen die Regenbogenbrücke irgendwann überqueren. Aber egal ob wir uns in diesem oder dem nächsten Leben treffen, wir werden uns wiedererkennen und freuen. Die taiwanischen Ureinwohner glauben sogar an die ewigen Jagdgründe am Ende der Regenbogenbrücke, wo die Ahnen auf uns warten. Vielleicht bin ich ja auch dort? Zutritt bekommt man allerdings nur, wenn man ein gutes, ehrbares Leben gelebt hat. Vielleicht habe ich dafür zu viele Cremetuben, Schlüssel oder Stifte vom Tisch geworfen. Wo ich also genau bin, kann ich nicht sagen, aber ich weiß, dass ich ein tolles Leben hatte mit Menschen, die mich lieb hatten und mir ein Zuhause gegeben haben. Ich habe sie zwar nur ein Stück in ihrem Leben begleitet, aber in meinem waren sie fast von Anfang bis Ende dabei.
Was genau mit uns passiert, wenn wir auf die letzte Reise gehen, das weiß keiner so genau. Aber ich weiß, dass die, die uns lieben, uns vermissen werden.
Bis bald, Mama, Papa und Oma.
Für Quinn, 05/2008 – 07/2024
Mein Name ist Quinny (manchmal mit I und E) und ich bin ein ehemaliger Straßenkater und Japanese Bobtail aus Taiwan. Ich bin 16 Jahre alt geworden und habe die längste Zeit meines Lebens in Deutschland bei meiner Oma verbracht. Eigentlich komme ich aber aus Taiwan, wo ich 2008 am Affenberg in der großen Hafenstadt Kaohsiung geboren wurde. Keiner weiß genau wann, weil ich einer von vielen Streunern war, die am Affenberg gehaust haben. Ich hatte einen schweren Start im Leben, aber dafür war es hinterher um so schöner. Wir Japanese Bobtails sind ganz besondere Katzen! Die wohl bekanntesten Vertreter meiner Rasse sind Hello Kitty und die Winke-Katze, die selbst bei meinem Tierarzt am Empfang auf der Theke steht (als wenn wir länger als nötig beim Tierarzt bleiben würden!). Unsere Markenzeichen sind viel zu lange Beine (meine Familie hat die immer „Latschen“ genannt), ein Stummelschwanz („Bongo“ haben sie den getauft) und ein seidenweiches Fell (Vielleicht war das der Grund, warum ich mehr Zeit in den Armen meiner Familie, als auf dem Boden verbracht habe – wenn meine Menschen mal traurig waren, haben sie sogar in mein Fell geweint, so weich war das). Wir sehen also nicht aus wie andere Katzen, aber das ist nicht schlimm, wir sind halt besonders. Jemand hat mal gesagt „Das ist eine Katze mit Hase drin“, was aber nicht stimmen kann, weil ich ja 95% Bobtail bin und 5% Königstiger.
Der Affenberg ist ein riesiger Hügel, der zwischen dem Meer und der Stadt gefangen ist. Die Affen, die dort wohnen, können also nicht wirklich weg und deshalb haben sie kurzerhand den ganzen Hügel für sich beansprucht. Und mittendrin kam ich 2008 zur Welt. Ich habe nicht viele Erinnerungen an meine Katzenmama oder das Leben als Straßenkatze zwischen Bambuswäldern und Affenbanden, denn schon nach ein paar Monaten wurde ich vom Tierfänger aufgegriffen und in ein Tierheim verschleppt. Hier bin ich dem Tod knapp von der Schippe gesprungen. Damals wurden gefangene Straßenkatzen nach sechs Tagen im Käfig eingeschläfert, wenn niemand uns in dieser Zeit abholen oder aufnehmen würde. Es gab einfach zu viele von uns, damals.
Am fünften Tag kam Rain ins Tierheim. Rain ist eine junge Taiwanerin, die Katzen aus dem Heim rettet, sie pflegt, füttert und an Menschen vermittelt, die uns ein Zuhause geben möchten. Ich kannte Rain natürlich noch nicht und sie hatte auch schon so viele Kätzchen wie sie nur eben tragen konnte auf dem Arm (sie nimmt immer so viele es nur geht mit!), aber ich habe mich in ihrem Hosenbein festgebissen und so hat sie mich mehr oder weniger freiwillig mitgenommen. Von jetzt an ging es für mich bergauf! Ich wurde gewaschen, gechippt und habe ein Halsband mit Glöckchen bekommen und einen Pass. In dem Pass steht mein richtiger Name: „Quinn“, aber natürlich auf Chinesisch: „Xiao Kun“. Im Laufe meines Lebens haben mir meine Menschen noch ganz andere Namen gegeben: A-Kun oder Lin Kun-Shan (das ist Taiwanisch), Katten, Bert (kommt von Bart, wegen meinen extralangen Schnurrhaaren), Schmiegerli oder ganz einfach Tigerle… um nur ein paar zu nennen. Ich habe bei Rain mit vielen anderen Katzen zusammengewohnt, bis ich irgendwann in meine Transportbox in die große Stadt gefahren wurde. Das ist schon etwas her, aber ich glaube ich hatte keine Angst, weil Rain immer nett zu mir war und sehr darauf achtet, dass wir Katzen nur zu guten Menschen kommen, die uns lieb haben und die sich auf uns freuen. Das war der Tag, an dem ich bei meinem neuen Papa und meiner neuen Mama einzog.
Am Anfang musste ich noch im Wohnzimmer schlafen, obwohl ich eigentlich nur so nah wie möglich bei Mama und Papa sein wollte. Sie hatten Angst, dass ihre Nase wegen meinem superweichen Fell läuft. Weil ich nicht so klar und deutlich Mauzen konnte, vermutlich wegen meines starken Affenberger-Akzents (ich war ja die ersten Monate meines Lebens nur unter Affen!), habe ich mich jede Nacht gegen die geschlossene Schlafzimmertür geworfen und mich lautstark beschwert. Irgendwann ist dann mein Papa aufgestanden und hat die Tür aufgemacht um nach mir zusehen. Das war meine Gelegenheit! Bevor Papa reagieren konnte, war ich zwischen seinen Beinen hindurch in das Zimmer gelaufen, bin auf das Bett gesprungen, und habe mich auf seinem warmen Platz auf dem Kopfkissen eingekringelt und bin so schnell es ging eingeschlafen, damit ich nicht wieder rausgeworfen werde. Hat auch geklappt. Jetzt war ich wirklich ein Teil der Familie! Ich habe immer im Bett geschlafen. Am Wochenende manchmal bis 14 Uhr, weil meine Mama eine Langschläferin war. Zuerst habe ich mir angeguckt, wie Mama und Papa liegen: auf dem Rücken, die Arme neben dem Körper, die Beine ausgestreckt und den Kopf auf dem Kopfkissen. Ich habe mich dann auch so hingelegt, auch mit dem Kopf auf dem Kopfkissen. Ich lerne halt schnell und wir Japanese Bobtails sind gut darin unsere Menschen zu imitieren! Das war nachts. Tagsüber saß ich immer neben meinem Papa auf der Couch, genau wie er das tat. Dafür habe ich immer Streicheleinheiten bekommen und mich mit viel Kuscheln dafür bedankt. Wenn ich so zurückblicke, dann habe ich sehr, sehr viel mit Mama und Papa gekuschelt. Eigentlich immer. Einmal, da wollte ich aber oben im Schrank bei den T-Shirts schlafen, bin rausgefallen und habe mir meinen Hinterlatsch gebrochen. Mein Papa war da sofort zur Stelle und hat mich mit über 100 km/h auf seinem Motorroller durch die Stadt zum Tierarzt gefahren. Rote Ampeln oder andere Autos die gehupt haben waren ihm egal. Der Tierarzt hat dann meinen Latsch wieder geflickt. Allerdings musste er eine Schiene hineinbasteln, damit ich wieder richtig laufen konnte. Ich war da nicht mal ein Jahr alt und hatte schon einen „Eisenlatsch“. Papa hat mich übrigens nicht nur einmal gerettet! Einmal, da bin ich Hals über Kopf in das Treppenhaus unseres Apartmenthauses gebüxt, als die Tür offenstand – das war nicht die Schuld von meinem Papa oder meiner Mama - Papa hat mich über 4 Stunden lang gesucht und ist jedes Treppenhaus – insgesamt 12 – vom ersten bis zum 20. Stock rauf- und runtergelaufen. Ich hatte mich in einem Eimer auf einer kleinen Baustelle im 19. Stock versteckt, wo die Treppenstufen neu gemacht wurden, weil ich den Weg nicht mehr zurückgefunden hatte. Da hatte ich Angst, aber Papa hat mich gerettet. Das waren jetzt innerhalb von 2 Jahren schon zwei meiner neun Leben! Vielleicht war es deshalb ganz gut, dass ich, als ich gerade vier geworden war, nach Deutschland umzog. Es wurde Zeit meinen kleinen Koffer zu packen, in dem genau Platz für eine Dose Thunfisch-Notproviant war. 10.500km und 14 Stunden später bin ich dann mit Papa und Mama in Frankfurt gelandet. Schon am gleichen Tag war ich dann in meinem neuen Zuhause, bei meiner Oma.
In Deutschland habe ich dann noch 12 ganze Jahre verbracht, wobei ich mit Jetlag ankam und mir erst einmal ein Winterfell wachsen lassen musste! Zuerst haben wir alle bei Oma gelebt, dann ist Mama zurück nach Taiwan gegangen und Papa nach Irland. Ich war die ganze Zeit bei meiner Oma, die mir die tollsten Plätzchen eingerichtet hat. Hier eine grobe, nicht-vollständige Liste: Upside Down (eine Decke zwischen Heizung und Sofa), Winterresidenz (drei aufeinander gestapelte Decken vor der Heizung im Schlafzimmer), Spähposten (mein eigener Tisch mit Decke auf dem Balkon, um in den Garten zu spähen), Ubongo (ein kleiner Katzensessel mit Leoparden-Muster auf dem Balkon), der Thron (ein extra großes Kissen auf der Couch neben Oma), der Schuh (ein riesiger Pantoffel zum reinkuscheln), das blaue Haus (ein Haus für Katzen aus blauem, weichen Flauschstoff), 2x Decken in der Fensterbank (nach hinten und nach vorne), die Höhle (eine Decke im Kleiderschrank unter den Jacken – der Stand immer auf, damit ich rein und raus gehen kann) und zu guter Letzt: meine Schmiegekiste. Das war ein Pappkarton aus dem Asiamarkt, der die perfekten Ecken zum Anschmiegen hatte. Die habe ich irgendwann abgeschmiegt, aber in meine Schmiegekiste bin ich jeden Tag reinhoppelt. Ja – gehoppelt. Wir Japanese Bobtails hoppeln nämlich wie Hasen, wenn wir schnell laufen. Das fanden alle immer besonders lustig, aber ich war so eben pfeilschnell.
Bei meiner Oma war ich nie allein. Papa ist zurückgekommen und als die Coronapandemie losging, hat er jeden Tag zuhause gearbeitet. Oma übrigens auch. Wieder mal habe ich Glück gehabt im Leben, denn der Tierarzt hatte mir eines Tages gesagt, dass meine Nierchen nicht mehr so funktionieren, wie sie sollen. Alle konnten sich also um mich kümmern. Und als Papa wieder ins Büro musste und Oma auf die Arbeit, haben sie ihre Home Office-Tage immer so gelegt, dass ich niemals alleine war. Selbst Mama hat mich noch aus Taiwan besucht und ich habe sie wieder erkannt – von wegen wir erkennen unsere Menschen nicht mehr! Ich war also immer gut versorgt, selbst als die Krankheit schlimmer wurde und ich nicht mehr so konnte. Ich habe Papa und Oma und Mama und meine beste Freundin – die hat mir immer meine Medizin beim Tierarzt geholt – an der Tür abgeholt und mich auf dem Arm durch die Wohnung tragen lassen. Nur im Winter war es mir manchmal zu kalt und ich bin lieber unter der Decke geblieben. Weil ich so weich bin, wusste ich, dass meine Menschen sowieso zu mir kommen würden, um mich zu streicheln. Ich habe ihr Verhalten genau analysiert! Man sagt wir Bobtails seien besonders schlau. Ich hatte 12 wundervolle Jahre in Deutschland und war glücklich, dass ich nach dem abenteuerlichen Start in Taiwan ein ruhiges Katzenleben in Deutschland führen konnte. Den europäischen Pass habe ich übrigens auch bekommen. Nicht schlecht für eine Straßenkatze, oder?
An einem sonnigen Sommerabend, im Juli 2024 hat mich mein Papa aus meinem Plätzchen in der Fensterbank genommen und zusammen mit meiner Oma zum Tierarzt gebracht. Das war die letzte Fahrt in meiner Box, in der ich schon sicher um die halbe Welt gereist bin. Meine Oma hat mein Tigerköpfchen gestreichelt und mein Papa hat mich festgehalten und dann bin ich nach langer Krankheit endlich eingeschlafen. Wir Taiwaner sind Buddhisten und deshalb glauben wir an die Wiedergeburt. Vielleicht laufen wir uns also noch einmal über den Weg, bevor auch meine Menschen die Regenbogenbrücke irgendwann überqueren. Aber egal ob wir uns in diesem oder dem nächsten Leben treffen, wir werden uns wiedererkennen und freuen. Die taiwanischen Ureinwohner glauben sogar an die ewigen Jagdgründe am Ende der Regenbogenbrücke, wo die Ahnen auf uns warten. Vielleicht bin ich ja auch dort? Zutritt bekommt man allerdings nur, wenn man ein gutes, ehrbares Leben gelebt hat. Vielleicht habe ich dafür zu viele Cremetuben, Schlüssel oder Stifte vom Tisch geworfen. Wo ich also genau bin, kann ich nicht sagen, aber ich weiß, dass ich ein tolles Leben hatte mit Menschen, die mich lieb hatten und mir ein Zuhause gegeben haben. Ich habe sie zwar nur ein Stück in ihrem Leben begleitet, aber in meinem waren sie fast von Anfang bis Ende dabei.
Was genau mit uns passiert, wenn wir auf die letzte Reise gehen, das weiß keiner so genau. Aber ich weiß, dass die, die uns lieben, uns vermissen werden.
Bis bald, Mama, Papa und Oma.
Für Quinn, 05/2008 – 07/2024

Quinnie war viel mehr als nur ein Haustier. Er war ein Wegbegleiter, ein bester Freund und ein Segen. Im Herzen wirst du immer weiter leben.

Lieber ROSENGARTEN-Stern,
Ich bin nicht tot. Ich tausche nur die Räume.
Ich bin in Euch. Ich geh durch eure Träume.
Michelangelo
Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Kraft in dieser schweren Zeit der Trauer.
Herzliche Grüße,
Ihr ROSENGARTEN-Team
Ich bin nicht tot. Ich tausche nur die Räume.
Ich bin in Euch. Ich geh durch eure Träume.
Michelangelo
Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Kraft in dieser schweren Zeit der Trauer.
Herzliche Grüße,
Ihr ROSENGARTEN-Team

Liebevolle Streicheleinheiten mit schönsten♡
Röschen der Welt und ein ewig leuchtendes Licht für Quinnie♡ ans helle Ufer der Ewigkeit.
Keine Worte werden jemals ausdrücken können,
das ohne unsere geliebten Engelchen, nichts mehr so sein wird wie es einmal war.
In tiefem Mitgefühl,
eine tröstende Umarmung,
mit kraftspendenden
Gedanken.
Aus der Ferne,
liebe
Grüße der Verbundenheit in diesem Schmerz der Sehnsucht.
Gaby mit Snowy im Herzen ♡
Still und unsichtbar begleitest du mich auf meinem Weg-
aber tief in meinem Herzen, so unsagbar spürbar.
Röschen der Welt und ein ewig leuchtendes Licht für Quinnie♡ ans helle Ufer der Ewigkeit.
Keine Worte werden jemals ausdrücken können,
das ohne unsere geliebten Engelchen, nichts mehr so sein wird wie es einmal war.
In tiefem Mitgefühl,
eine tröstende Umarmung,
mit kraftspendenden
Gedanken.
Aus der Ferne,
liebe
Grüße der Verbundenheit in diesem Schmerz der Sehnsucht.
Gaby mit Snowy im Herzen ♡
Still und unsichtbar begleitest du mich auf meinem Weg-
aber tief in meinem Herzen, so unsagbar spürbar.

Liebe Lie, ein sehr bewegender Text - berichtet von Ihrem geliebten Quinnie❤️. Wie gut, dass er sich damals am Hosenbein festgebissen hat und so seinen Weg zu Ihnen fand, sodass Sie wundervolle Jahre miteinander verbringen durften. Ihnen viel Kraft in dieser schweren Zeit.

Die Bande der Liebe werden mit dem Tod nicht durchschnitten.
Thomas Mann
Thomas Mann

Wenn es Nacht wird, treffen wir uns in unseren Träumen und wenn ich aufwache, bin ich mir sicher, dass du noch da bist und dass sich unsere Seelen wiederfinden werden.
Irgendwo da draußen im Universum, im Land der Regenbogenbrücke.
Sylvia Raßloff
Irgendwo da draußen im Universum, im Land der Regenbogenbrücke.
Sylvia Raßloff

So eine schöne Geschichte von Deinem Leben hast Du lieber Quinnie hinterlassen, über aufregend, spannend und interessant. Man hört aus jeder Silbe, dass Du sehr liebe Menschen gefunden hast, genauso wie Du kleine liebe Fellnase es verdient hast!
Nun viel Spaß auch im Land der Regenbogenbrücke - sei ganz lieb gegrüßt und geknuddelt,
vom Fellnasen-Fan namens Beate
Nun viel Spaß auch im Land der Regenbogenbrücke - sei ganz lieb gegrüßt und geknuddelt,
vom Fellnasen-Fan namens Beate

Wenn kleine Engel schlafen gehn,
dann kann man dies am Himmel sehn,
für jeden Engel steht ein Stern,
deinen sehe ich besonders gern.
Unser aufrichtiges Beileid zu Ihrem schmerzlichen Verlust und ganz viel Kraft und Zuversicht für Sie in dieser schweren Zeit.
Alles Liebe.
Beate mit Elvis, Baby und Presley im Herzen ❤❤❤
dann kann man dies am Himmel sehn,
für jeden Engel steht ein Stern,
deinen sehe ich besonders gern.
Unser aufrichtiges Beileid zu Ihrem schmerzlichen Verlust und ganz viel Kraft und Zuversicht für Sie in dieser schweren Zeit.
Alles Liebe.
Beate mit Elvis, Baby und Presley im Herzen ❤❤❤

Segne den kleinen Jungen Quinny, damit er ein glücklicher Engel wird
(Peter Nachricht)
(Peter Nachricht)

Eine Rose für Ihre geliebte Samtpfote Quinnie ins Regenbogenland. Liebe Familie, ich wünsche Ihnen ganz viel Kraft, diesen schweren Verlust zu verarbeiten.
Run free, little angel. ❤❤
Herzliche Grüße von Tanja mit Timmy im Herzen.
Gedanken zum Abschied
Kraftvoll, in sattem Grün und mit vielen Knospen
steht er vor mir - der Baum der Generationen.
Ein Blatt säuselt leis zu Boden,
kraftlos wie mir scheint.
Es ist eines der wenigen bunten
und sehr lang schon hing es locker an diesem Baum
- verzweifelt sich wehrend gegen jeden Sturm.
Noch bevor der Wind es mir nehmen kann,
hebe ich es auf und schaue es an - ein letztes Mal.
Es ist einfach und schön.
Die Harmonie der Farben gibt mir Kraft,
die Narben stimmen mich traurig und nachdenklich zugleich.
Nun möchte ich dieses Blatt nicht mehr länger aufhalten
auf seinem Weg.
Ich gönne ihm die lange Reise mit dem Wind,
der es tragen wird, bis es irgendwo
ein letztes Plätzchen gefunden hat, um zu vergeh'n.
Spuren werden bleiben - Erinnerungen sein.
Martina Georgi
❤️╰⊱♥⊱╮ღ꧁꧂ღ╭╰⊱♥⊱ ❤️╰⊱♥⊱╮ღ꧁꧂ღ╭╰⊱♥⊱ ❤️
Run free, little angel. ❤❤
Herzliche Grüße von Tanja mit Timmy im Herzen.
Gedanken zum Abschied
Kraftvoll, in sattem Grün und mit vielen Knospen
steht er vor mir - der Baum der Generationen.
Ein Blatt säuselt leis zu Boden,
kraftlos wie mir scheint.
Es ist eines der wenigen bunten
und sehr lang schon hing es locker an diesem Baum
- verzweifelt sich wehrend gegen jeden Sturm.
Noch bevor der Wind es mir nehmen kann,
hebe ich es auf und schaue es an - ein letztes Mal.
Es ist einfach und schön.
Die Harmonie der Farben gibt mir Kraft,
die Narben stimmen mich traurig und nachdenklich zugleich.
Nun möchte ich dieses Blatt nicht mehr länger aufhalten
auf seinem Weg.
Ich gönne ihm die lange Reise mit dem Wind,
der es tragen wird, bis es irgendwo
ein letztes Plätzchen gefunden hat, um zu vergeh'n.
Spuren werden bleiben - Erinnerungen sein.
Martina Georgi
❤️╰⊱♥⊱╮ღ꧁꧂ღ╭╰⊱♥⊱ ❤️╰⊱♥⊱╮ღ꧁꧂ღ╭╰⊱♥⊱ ❤️

Lieber Quinn, du hast bestimmt viele Freunde hinter der Regenbogenbrücke gefunden. Auch unsere geliebte Lulu gehört dazu. Sie wurde genauso alt wie du und ist jetzt auch neu da oben. Ihr werdet alle vermisst aber wir sehen uns alle wieder. Deiner Familie wünschen wir viel Kraft. Machs gut kleine Stupsnase.
Patricia
Patricia

Eine Rose für Quinnie!
Lie, meine herzliche Anteilnahme zu Deinem/ Euren schmerzlichen Verlust.
Ich wünsche Dir in diesen dunklen Stunden der Traurigkeit ganz viel Kraft und bitte denke an die wunderschöne Momente die ihr zusammen erlebt habt! ????
Lie, meine herzliche Anteilnahme zu Deinem/ Euren schmerzlichen Verlust.
Ich wünsche Dir in diesen dunklen Stunden der Traurigkeit ganz viel Kraft und bitte denke an die wunderschöne Momente die ihr zusammen erlebt habt! ????

am: 19.02.2025
von: Rosengarten-Sterne Team
von: Rosengarten-Sterne Team

am: 06.01.2025
von: Eva
von: Eva

am: 20.10.2024
von: Jörg
von: Jörg

am: 09.10.2024
von: Hildegard
von: Hildegard

am: 02.10.2024
von: Gabriele
von: Gabriele

am: 16.09.2024
von: Volkmar
von: Volkmar

am: 13.09.2024
von: René
von: René

am: 05.09.2024
von: Jürgen
von: Jürgen

am: 02.09.2024

am: 31.08.2024
von: Katrin
von: Katrin

am: 25.08.2024

am: 24.08.2024
von: Chris
von: Chris

am: 23.08.2024
von: Harald
von: Harald

am: 23.08.2024
von: Nicole mit Roxy
von: Nicole mit Roxy

am: 23.08.2024
von: Heide mit Cita im Herzen❤️
von: Heide mit Cita im Herzen❤️

am: 23.08.2024
von: Iris mit Linus und Eliot im ♥
von: Iris mit Linus und Eliot im ♥

am: 23.08.2024
von: Ulrike mit Seelenhund Murphy gest. 12.12.2023
von: Ulrike mit Seelenhund Murphy gest. 12.12.2023

am: 23.08.2024
von: E&K m. Jacki♥️
von: E&K m. Jacki♥️

am: 23.08.2024
von: Irene mit JIMMY im Herzen ❤️
von: Irene mit JIMMY im Herzen ❤️

am: 23.08.2024
von: Snoopy+PKT❤
von: Snoopy+PKT❤

am: 23.08.2024
von: Konni mit Mayte ganz tief im Herzen ❤️
von: Konni mit Mayte ganz tief im Herzen ❤️

am: 23.08.2024
von: M
von: M

am: 23.08.2024
von: Kathrin mit Sammy, Luna und Speedy im <3
von: Kathrin mit Sammy, Luna und Speedy im <3

am: 23.08.2024
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