Ronnie

Unser Ronnie war für uns etwas ganz Besonders. Wir haben ihn aus dem Bremer Tierheim zu uns geholt, und Ronnie hat unser Leben für 15 lange Jahre mehr als bereichert. Wir mussten ihn sein Leben lang beschützen, da er vor allem Angst hatte. Meine Frau hat ihn zwei mal aus dem Werdersee (eingebrochen im Eis) gerettet. Wir haben ihn vor anderen Hunden beschüzten müssen, da er so verwundbar war - aber wir haben das gemacht, weil wir ihn von ganzem Herzen geliebt haben.

Wenn möglich, waren wir im Herbst mit ihm zusammen im Urlaub; Restaurants, die Hunde nicht wollten, wollten uns nicht! Da gingen wir nicht wieder hin. Ronnie hat ganz tolle Urlaube auf Juist erleben können. Das erste Mal die größte Sandkiste der Welt erleben! Und er war der Kurhaus-Hund und hat die Meer-Maus gesucht. Ohne Erfolg, aber er hatte seinen Spaß. Und das nicht nur einmal, sondern noch bis kurz vor seinem Tod.

Sein langes Leben verdankt er auch der fürsorglichen Hilfe unserer Freundin und Tierärztin Annette Bley sowie der lieben Tierärztin Andrea Dening, die unseren Ronnie alle 14 Tage physiotherapeutisch bei uns zuhause behandelt hat. Seinen letzten Lebensabschnitt hat auch noch die Osteopathin und Tierärztin Frau Dr. Carmen Baar underen Ronnie behandelt. Es gab und gibt kaum einen Hund, der besser tiermedizinisch versorgt wurde, als unser Ronnie. Trotzdem gab es den Moment, wo wir sagen mussten: liebster Ronnie, wir können Dir nicht mehr helfen und Dir nur einen Übergang zur Regenbogenbrücke ermöglichen. Unsere Trauer ist nicht zu beschreiben, obwohl Du mit unserer neuen Hündin, ebenfalls aus dem Bremer Tierheim, noch drei schöne Jahre verleben durftest. Tabby hat Dich auch, wie wir, vor allem beschützt: "das ist mein Ronnie; entweder du bist lieb oder ein toter Hund." Wir werden uns auch um unsere Tabby so fürsorglich kümmern, wie um unseren geliebten Ronnie.

Ronnies Asche liegt hier in meinem Arbeitszimmer auf seinem Platz, mit seinen Sachen. Wir wissen nicht, wann wir es Tabby erlauben, sein Bett zu benutzen.

Lieber Ronnie, wenn möglich, würde ich Dich weiterhin unsere Treppen tragen, Deine Malheurs beseitigen, mit Dir die Meermaus suchen, alle unser Urlaube streichen, um mit Dir zusammen zu sein. Du warst wohl der einzige Hund, der beim Abitur die Pfote drauf machen mußte, damit es gültig ist? Wir haben so viel durchgemacht, aber leider ist das Leben eines Hundes kürzer als das eines Menschen.

Sollte es die Regenbogenbrücke tatsächlich geben und wir Dich wiedersehen sollten, wäre unser Herz so berührt, dass wir niemals mehr ohne Dich und ohne unsere Tabby sein wollen.

Lieber Ronnie, wir vermissen Dich so sehr, dass wir das nicht in Worte fassen können. Menschen ohne Hunde können diese Trauer vermutlich nicht verstehen und lesen vermutlich nicht diese Seite; aber es ist egal. Wir kümmern uns um unsere Hunde.Diese Geschöpfe sind um einiges besser als die meisten Menschen.

Lieber Ronnie, Du wirst immer!!!! in unserem Herzen sein. Dein Platz ist nicht zu ersetzen.

Wir vermissen Dich!
Monika und Thomas und Tabby


P.S. von Monika: Als wir dich im Bremer Tierheim entdeckten, trautest du dich nicht in den Auslauf deines Zwingers. Aus der Entfernung schauten wir in erloschene Augen. Du warst nicht, wie vermutet, 5 -6 Jahre alt, sondern erst 11 Monate. Ein Babygreis. Beim nächsten Besuch wohntest du inzwischen im Tierheim-Büro, und wir sahen das erste Mal deine abgehackte Rute- da gab es kein Zurück mehr für uns. Anscheinend auch für dich nicht, denn wir waren die Ersten, mit denen zu mitgingst, ohne den Houdini zu geben und am Unisee stiften zu gehen. Und der Anfang war so schwer für uns alle: Angst vor jedem Hauseingang, vor ausgefalteten Taschentüchern, Zeitungen oder Stöckchen- alles Schlagstöcke für dich. Die Asis aus Osterholz-Tenever, die dir all das, inclusive abgehackter Rute, angetan hatten, hätte ich am liebsten gemeuchelt. Das täte ich auch jetzt noch.
Da haben Thomas, du und ich mal was richtig gemacht im Leben: du hast tatsächlich das Leben gelernt, nicht bloß Überleben.
Mit jedem "Los Ronnie, das schaffst du !!!!" von uns hast du dich Jahr um Jahr ins Leben gekämpft. Zwar hast du dich wegen der bescheiden verlaufenen Prägephase im ersten halben Lebensjahr nie an Umweltgeräusche, geschweige denn Artgenossen, gewöhnen können, so dass dir statt der Hundesprachen die Menschensprache wesentlich geläufiger wurde, aber du hast gelernt dich wohl zu fühlen in deiner Haut, völlig über die Stränge zu schlagen vor Glück, deine Menschen voll im Griff zu haben und alle Herausforderungen anzunehmen und bei Erfolg dich wie ein Schneekönig zu freuen. Ich hoffe, du weißt, dass die Zeit mit dir bislang für uns die schönste Zeit unseres Lebens war, so berührend.
Ein Segen war für dich das Ertauben im Alter, weil du vor nichts, buchstäblich nichts (nicht mal vorm Dyson!) mehr Angst hattest.
Und als dann unsere Tabby dazu kam, war für uns die Familie komplett, und du hattest eine coole Beschützerin.
Die letzte Zeit mit Windeln, Treppen tragen, umkippen, Schmerzen und Spritzen war unendlich hart und traumatisch für alle, aber wie schon am Anfang gesagt: du wolltest bis zum letzten Atemzug noch so gerne bei uns bleiben. Noch an diesem Tag warst du 2x Gassi und hast 2x richtig viel gefressen.

Ich weiß nicht, wie ich deinen Tod verkraften soll. Aber Tabby hilft uns immer wieder; ohne sie wären wir völlig aufgeschmissen.
Du warst so unendlich viel für uns aufgrund deines schlimmen Starts ins Leben, der 16,5 Jahre lang dauerte, mein kleiner Benjamin Button. Immerhin bist du heute vor 5,5 Monaten von uns gegangen. Also: unsere Liebe zu dir währt ewig, selbst wenn wir längst gegangen sein werden.
Auf immer zusammen!!