Rusalka Rambling Rose von der Loewenburg

Rusalka ,die kleine Meerjungfrau

Als wir auf der Suche nach einem kleinen,btlraunen Baerchen 1982 waren,weil ich mich in Daenemark in braune Neufundlaender verliebt hatte, stiessen wir auf diesen Zwinger, wo Bonzo und Ashra die Eltern von 10 Welpen 5 schwarzen u. 5 braunen waren.
Wir begegneten den kleinen Purzeln hinter einer dunklen Scheune voller Hunde in kleinen Zwingern mit Neufundlaendern,Bobtails und Hirtenhunden. Ganz dunkel ohne jegliches Tageslicht. Hinter dieser Scheune ein "Freilauf",wo die Kleinen in Matsch und Dreck herumtobzen ganz froehliche Dreckspatzen. Wir verliebten uns beide gleich in die kleine dicke Braune. "Maeuschen braun" genannt.
Gleich wirden wir gebremst. Nein, Maeuschen braun sei nicht zu haben sie sei fuer die Zucht bestimmt, die andere,etwas laengere sei zu haben.Die aber rannte imner weg von uns zu den aelteren Zuchttiere,wollte da gucken. Nein,auf den Arm wollte sich dieses eigenwillige Persoenchen auch nicht nehmen lassen.

Da braune Neufundlaender 1982 eine Raritaet waren versprachen wir, unsere etwas "widerborstige" Pamina immer wieder vorzustellen ,damit due Zuechter die Entwicklung verfolgen koennten. Wir hielten Wort.

Maeuschen schwarz und Maeuschen braun sollten ja Zuchttiere werden ,weshalb die Geschwister sichbauch immer wieder sahen,miteinander spielten .
Unsere Pamina und Maeuschen braun zog.es imner zueinander hin. Maeuschen braun und schwarz eilten mitvArconund Bonzo von Ausstellung zu Ausstellung ,raeumten die Preise nur so ab...die Galerie der Preisurkunden und Pokale fuellten sich bei den Zuechtern.

Es kamen die schlechten Zeiten dort. Das Ehepaar war in der Krise, was die Tiere ausbaden mussten in jedweder Art
Die Zustaende in diesem Zwinger waren, wie sich herausstellte ,haarstraeubend:
In einer dunklen Scheune ,dafuer mit Ratten ,ohne Tageslicht ,fristeten alle Hunde ihr Dasein.
Spaziergaenge ??? Es ging um Geld und Ruhm...u.d.Zuechter hatten auf Ausstellungen grosse Erfolge mit ihren Neufis.

Es lebten auf dem Hog noch zig Neufis, Bobtails, Hirtenhunde Gaense, Pferde, Schweine, Fische ,Huehner.

Es war in d.Zeit,wo meine Mutter jedes Wochenende 150 km fuhren, um euch Hunden zu helfen ( kostenlos natuerlich ) : wir haben geschuftet, damit die Hunde auf sauberem Stroh liegen konnten, ich konnte kaum eine Forke d.mit Urin versetzten Strohs hochheben u.auf d.Schubkarre laden.

Nie vergesse ich die wohlige Stille, d.herrschte,wenn alle Tiere auf sauberem Stroh lagen ,der Untergrund desinfiziert war.,aber auch nicht unsere Traurigkeit, euch alle alleine lassen zu muessen.
Jeden von euch hatten wir ins Herz geschlossen..Und Maeuschen Braun wollte immer bei unserer Pamina bleiben.
Es wurde Monate zur Gewohnheit ,dass wir kamen und schliesslich noch die Kinder des Ehepaares mitversorgten.

Eines Tages kam es in unserer Abwesenheit zu einer fuerchterlichen Beisserei ,bei der eine herrliche Huendin starb, d.3 Rueden hatten sich einen erbitterten Kampf geliefert. Ginger lag tot auf dem Hof, alle anderen verletzt, Bonzo-Papa voller Blut mit verqwollenem Maul, dass er gar nicht richtig essen konnte

Unsere Herzen waren voller Trauer.

Bonzo hatte sich definitiv entschieden,sich zu verweigern,er willte nur noch zu mir,konnte nicht mehr ohne mich sein.

Dann kam der Anruf:
" Holt bloss den bloeden Koeter". Schnell kamen wir gefahren...hatten alles Geld zusammengekratzt ,damit er nur ganz unser sein durfte.
Aber da waren noch all die anderen die wir so lieb gewonnen hatten,uns so viel bedeuteten.Wir konnten sie dich nicht ihrem Schicksal ueberlassen.Also fuhren wir Wochende immer hin aerbeiteten wie die Wilden: Staelle sauber machen, Stroh auslegen, Hunde kaemmen ,fuettern Voegel versorgen und und und...
Eines Tages kamen Nachbarn des Zuechters zu uns gerannt,die Hunde seien ausgebrochen...die Zuchtstaette an einer sehr befahrenen Landstrasse.wir uebernachteten immer von Sa zu So,um die zwei Tage alle Hunde gut zu versorgen.
Ich rannte im Nachthemd in der Laelte raus und sichte sn der Strasse die uns so lieben Neufis. Maeuschen braun lag im Strassengraben und war so klein geworden schockbedingt dass nur ich sie erkannte. Ich sass im nassen Graben beruhigtevdie Suesse,bis ich Hilfe brkam und sie ins Haus bringen ( verbotenermassen) konnte.Maueschen schwarz erlitt einen Beckenbruch.
Ich fuhr sie zu meinem Freund,der Tierarzt war und sie kompetent versorgte .Dass wir das arne Maedchen verdorgten und betreuten ,war klar.
Maeuschen schwarz war somit "unbrauchbar" fuer die Zuechter...
Als das Ehepaar sich zu trennen beabsichtige,entschlissen wir uns in Aufbietung aller Kraefte,alle Neufis herauszukaufen, die Bobtails in beste Haende zu vermitteln.
Wir wohnten mitten in einer Grosstadt...hiess: in einem Ferienhaus mit den Hunden zusammen leben mit vielen Noeten saukalt ...

Wir riskierten unsere Existenz, verschuldeten uns, um deine Kumpel aus dem Elend zu befreien...so hatten wir dann auf einmal 7 Neufundlaender.!
Die 5er Gruppe mit dir, Pamina, Ashra,Rusalka und Ginger bestand lange,egal wohin wir umzogen.

Von d e m Moment wo Maeuschen braun unsere gewoeden war. bekam sie einen neuen Namen:

R USALKA, nachbder Ooer von Anton Dvorak nach dem Maerchen von HC.Andersen"Die kleine Meerjungfrau"

Rusalka hoerte nie nie wieder auf "Maeuschen btaun"...sie hatte mit dem Kapitel abgeschlossen. Von Pamina lernte sie alles, orientierte sich an ihrer Schwester und bluehte auf..ein Kuschelbaerchen, originell ,lustig und der Schatten meiner Mutter.
Rusalka schmiegte sich gerne an Bonzo-Papa. Rusalka war eine Freude. Die 6 waren ja eine Familie, alles war immer so friedlich...eine wunderbare Zeit.

So gingen die gluecklichen Tage dahin mit Spielen, Liegen vor dem Ofen...oder, wenn Rusalka mit Pamina oder Ashra in den Berg wandern ging um wieder Birnchen oder Aepfelchen zu ernten..immer eine grosse Freude.
In Mutterns Bett, die Rusalka ueber alles liebte, durfte sie schlafen.
Das Alter aber kam und es war so schmerzlich zu erleben wie sie verfiel. Es gab keine Krankheit,sie verbrauchte sich regelrecht und war der erste Hund,der dement wurde. Sie bekam ihre Medikamente und wusste dass es ihr gut tat hatte nie vergessen wo die "Pillen" versteckt wsren und stsnd abends vor dem Schrank in Erwartung der Tabletten.
Die erhielt in einem leckeren Leberwurstmantel.

Draussen im Garten bestand in der Phase ihres Lebens immer due Gefahr ,dass die Angst Rusalka doch ueberkam. Dann verkroch sie sich unter eines der vielen Gebuesche. Ihre Schwester Pamina fand sie immer und brachte Rusalja ins Haus.

Eines Tages brach unsere kleine Meerjungfrau Rusalka einfach zusammen. Sie kam nicht mehr hoch. Es war Endzeit,wir wussten ,wir muessten sie nun gehen lassen.
Draussen ,im Vorgarten liegend vernaschte sie aus den Harnden meiner von ihr so geliebten Mutter besondere Leckereien. Der Tierarzt erloeste unser Wunschkind sanft im Garten in den Armen von uns beiden. Alle Hunde durften sich verabschieden. Dann wurde es so still im Haus. Diese Hundefamilie war sehr eng miteinander verbunden.So vieles hatten sie durchgemacht,Schlimmes erlebt. Sie trauerten um Rusalka.

Die kleine Meerjungfrau musste ich weinend dann verlassen ,denn ich musste in Moenchengladbach am Theater meinen Dienst antreten. Es war mir so schwer uns Herz,das Maedchen nicht beerdigen zu koennen.

Rusalka fand ihr Plaetzchen neben ihrem Vater Bonzo .

Die Oper Rusalka habe ich sehr oft gesungen ( in der Rolle der Hexe Jezibaba )...aber immer ,wenn die Meernixe Rusalka am See ihr Lied an den Mond singt:

"Silberner Mond du am Himmelszelt,
strahlst auf uns nieder voll Liebe.
Still schwebst du über Wald und Feld,
blickst auf der Menschheit Getriebe."

Dann laufen mir die Traenen,denn mein Herz und inneres Auge sehen unsere kleine Neufundlaenderin Rusalka,die so gerne geschwommen ,gepatscht ist und voller Liebe war.