Sunny

Mein geliebter Sunny,
mein süßer Sonnenschein, mein kleines Babyherz, mein Seelenpartner, mein Mamasöhnchen, meine große Liebe, mein Ein & Alles,

mir fällt es so schwer, Worte zu finden für das, was geschehen ist und wie es in mir aussieht, seit Du fortgegangen bist. Mein Leben hat seinen Sinn verloren.
Das zwischen uns war von Anfang an etwas ganz Besonderes, wie ein unsichtbares Band, das uns zusammenhielt und ein einziges Herz, das in zwei Körpern schlug. Jetzt bin ich allein….
Ja, ich liebe Deinen Halbbruder und die verrückten Kleinen nicht weniger als Dich, aber Du warst 18 Jahre lang mein Leben, mein Fels in der Brandung, mein Anker, mein Halt in allen Lebenslagen. Egal, was auch war, ob Höhen oder Tiefen, ob Schönes oder Trauriges, durch Dich hatte ich immer die Kraft, alles durchzustehen. Was soll ich jetzt machen ohne Dich? Wie soll das alles werden? Und wer gibt mir die Kraft, mit Deinem Verlust umzugehen? Wo Du doch immer der warst, der mir bei Vorausgegangenen zur Seite stand….
In den letzten Jahren hatten wir mit immer neuen Krankheiten zu kämpfen, aber Du warst jemand, der sein Leben geliebt hat und ich war und bin weiterhin so stolz auf Dich, dass Du Dich nie aufgegeben und eine Stärke an den Tag gelegt hast, wo andere schon längst gescheitert wären. Wir haben alles gemeinsam durchgestanden. Du warst stark für mich, wenn ich nicht mehr weiterwusste und ich war stark für Dich, wenn Du schwach warst.
Als Du von heute auf morgen ganz schwach wurdest und ich Dich gefragt habe, ob Du lieber gehen willst, hast Du mich angesehen, als würdest Du sagen wollen „Ich will nicht, aber ich kann nicht mehr.“ Diesen Blick werde ich nie vergessen, genauso wenig wie Dein starker und ausdrucksstarker Blick aus glücklichen Tagen. Ich vergesse nichts an und von Dir.
Uns war beiden klar, dass wir nicht mehr viel Zeit gehabt hätten, aber ich hatte wirklich so sehr gehofft, dass wir noch durch den Sommer kommen würden und noch viele Spaziergänge hätten machen können, die uns beide immer so glücklich gemacht haben, vor allem, wenn Du für Dich neue Wege gefunden, die Käferchen am Boden angestupst hast oder plötzlich losgedüst bist, weil da wieder ein Schmetterling vorbeigeflogen war.
Ich denke oft daran, wie Du für unsere Neuankömmlinge den Ziehpapi gespielt hast, damit sie sich vom ersten Moment an in der noch fremden Umgebung wohlfühlen konnten und eine Orientierung hatten. Es war immer so süß, wie Du sie aus der Box gelockt und sofort abgeschleckt und gekuschelt hast. Oder wie Du immer ewig mit Deinem Spielzeugkätzchen im Mäulchen mauzend durch die ganze Wohnung gelaufen bist, bevor Du es mir überreicht hast. Oder wie Du Deine Knabberstängchen am Stück komplett in Sekunden verschlungen hast, als Du noch Zähne hattest. Nachdem die ganzen Zähnchen dann rausmussten, konntest Du die Stängchen nicht mehr am Stück fressen und ich hab Dir kleine Stückchen angeboten, doch Du hast nach dem ganzen Stängchen gegiert und sahst dann immer aus wie ein Zigarrenraucher, weil Du es ja nicht mehr abkauen konntest. Oder als Du die ganze Zeit das Stück Grashalm an Deinen Schnurrhärchen hängen hattest wie in dem Loriot Sketch mit der Nudel und ich plötzlich so lachen musste. Oder als Du Deinen Kopf in die Essigchipstüte gesteckt hast und ich nur so dachte „ÄÄÄÄÄhm!“. Oder als Du an schönen Wintertagen die Schneeflocken am Fenster fangen wolltest oder einfach nur verträumt in die Welt hinausgeschaut hast. Oder als Du bei Fußballspielen im TV ständig „mitgespielt“ hast oder bei NASCAR-Rennen die Boliden fangen wolltest und Deine Pfötchen nur pöck pöck pöck am Bildschirm gemacht haben. Oder als Du während der Physio die ganze Schnüss voller Käsepaste hattest. Das sah so niedlich aus, mein kleiner König Dreckmaul. Selbst in Deinen blinden Phasen hast Du Deine Übungen und Dein Leben super gemeistert. Das werd ich auch nie vergessen. Du warst so stark, so stolz und hast mir so viel gegeben, was unbezahlbar ist.
Ich weiß noch ganz genau, als wir uns das erste Mal trafen. Ursprünglich hatte ich die stundenlange Fahrt auf mich genommen, um einen anderen Kater zu adoptieren, doch als ich im Haus der Züchterin stand, kam da plötzlich so ein kleiner Sonnenschein freudig auf mich zugewatschelt, das Schwänzchen in die Höhe gestreckt und mit Popowackeln, da war‘s sofort um mich geschehen. Als Du Dich dann noch an meinen Beinen gerieben hast, wusste ich „DEN einen und sonst keinen!“ Aber das war noch nicht alles, denn im Schlepptau hattest Du so ein kleines süßes Mäuschen, Dein Schwesterchen, ohne das wir selbstverständlich auch nicht fahren konnten. Und so zog das süßeste Geschwisterpärchen der Welt vor 18 Jahren bei mir ein. Leider musste unsere geliebte Mollymaus schon letztes Jahr vorausgehen, um den Himmel für eure kommenden endlosen Partys vorzubereiten und wartet seitdem bestimmt schon sehnsüchtig auf euer Wiedersehen.
Auch an unsere letzte Nacht werde ich mich bis in alle Ewigkeiten erinnern, wie Du trotz Deiner Schwäche auf mich geklettert bist, um Dich wie immer auf meinen Brustkorb zu legen. Ich habe Dich zugedeckt, damit Du nicht frierst und Du lagst ganz ruhig angekuschelt, hast geschnurrt und ich konnte Dich nochmal beschützen und mit Liebe in Sicherheit wiegen. Dann gab der nächste Morgen mir etwas neue Hoffnung, denn Du saßt aufrecht und hast noch nach Deinem Päppelkakao verlangt. Aber als ich dann später zurück ins Wohnzimmer kam, war die Stimmung wieder gekippt, Dein Bäuchlein am Gluckern, Deine Zunge am Schmatzen…. Ich habe direkt den Arzt angerufen und dachte, wir würden „nur“ wegen Bauchschmerzen in die Praxis fahren. Dass ich dann am Ende aber allein wieder nach Hause fahren musste…. Wir konnten nichts mehr tun, mein kleiner Schatz. Diesen letzten Kampf mussten wir verloren geben…. Eigentlich wollte ich nie aufhören und für immer mit Dir zusammen sein, aber Dein letzter Weg war für mich einfach zu weit, es tut mir so unendlich leid. Ich konnte Dich nur noch in meinen Armen einschlafen lassen und Dir ein letztes Mal Liebe, Ruhe und Geborgenheit schenken.
Nachdem Du eingeschlafen warst, hast Du mich nochmal vollgepullert. Ein Freund meinte, damit hättest Du ein letztes Mal Dein Revier markiert. Auch wenn es mir den Schmerz nicht nehmen und mein Leben zurückgeben kann, so finde ich diesen Gedanken einfach nur schön.
Für mich war diese Reise aber auch noch nicht zu Ende, denn wie wir zu Lebzeiten alle Wege gemeinsam gemeistert haben, wollte ich bis zum bitteren Ende, Deiner Kremierung, an Deiner Seite sein, Dich ein letztes Mal streicheln, kuscheln, Dir nahe sein und einen allerletzten Knutschi aufs Köpfchen geben, was Du immer sehr gemocht hast. Das war ich Dir einfach schuldig und das hast Du Dir verdient. Ich bin so unendlich dankbar für unsere gemeinsame Zeit und werde Dich niemals vergessen und für immer lieben.

Man verliert im Leben Wesen,
die man über alles liebt.
Wie oft stellt man sich die Frage,
ob es den da oben wirklich gibt.
Die Zeit heilt keine Wunden.
Was geschehen ist, ist geschehen.
Aus Wunden werden Narben,
du wirst sie immer sehen.
Die Last auf meinen Schultern
und die Angst in meinem Blick,
und alles, was ich fühle,
ist das Gegenteil von Glück.
Ich will nur mein Leben zurück.

Die Welt ist grau und leer.
Ohne Dich ist der Weg echt schwer.
Wo bist du jetzt?
Meine Seele ist zerfetzt.
Dein Lied verhallt.
Mir ist kalt, fühl mich alt.
Dein Licht ging langsam aus.
Wir wollten doch noch hoch hinaus.
Uns blieb leider viel zu wenig Zeit.
Ich bin entzweit in Dankbarkeit.
Wir zwei haben viel Blödsinn gemacht,
nur gekuschelt die ganze Nacht.
Ein Blick hat uns beiden schon gereicht,
kannten uns genau,
haben uns blind vertraut.
Mein letzter Gruß….
Mach’s gut, mein Freund, ich denk an Dich.
Geh Deinen Weg, vergess Dich nicht.
Bleib ich auch allein im Jetzt und Hier,
ich danke Dir.

Ich denk an Dich an jedem Tag
Alleinsein ist nicht leicht
Du warst immer da
Ich bin so dankbar für unsere Zeit
Ich werd Dich immer lieben
Du bist ganz nah
Deine Stimme wird mir fehlen und jedes Köpfchengeben
Deine Liebe gab mir Kraft
Wenn ich schwach war, warst Du stark
Wenn Du schwach warst,
war ich stark für Dich
Ich lass Dich frei, mein Engel
Ich danke Dir
Ich hab so viel von Dir gelernt
trag Dich bei mir
Ich lass Dich frei, mein Engel
Schlafe ein
Wenn ich in den Himmel seh, wirst Du bei mir sein
Wir hatten unsere Zeit voller Zuversicht und Licht
voller Wärme, Zauber, Liebe
Hast mich gelehrt, was wichtig ist
Das Leben ist nicht leicht
Ich denk an Dich an jedem Tag
Wenn ich nicht mehr weiterweiß,
stell ich mir vor, Du wärst da
Ich weiß, Du willst gern schlafen
Loszulassen, fällt mir schwer
Ich geb Dir einen Kuss
und trag Dein Schnurren immer bei mir
Ich lass Dich frei, mein Engel
Ich danke Dir