Suri

Meine liebe Suri,
es ist nun drei Monate her, dass du nicht mehr bei mir bist. Bis jetzt habe ich es nicht geschafft, eine Gedenkseite für dich zu erstellen, weil du mir so unendlich fehlst. Ich suche dich, ich höre dich und ich träume auch von dir - aber wenn ich aufwache, muss ich immer wieder feststellen, dass du nicht mehr da bist. Es tut so weh.
Als wir dich als Baby mit deinem Bruder zu uns geholt haben, war ich so verunsichert, weil du während der Fahrt nur geschrien hast. Aber zu Hause angekommen hat sich das alles recht schnell eingependelt und du hast dich zu einer selbstbewussten, frechen und liebevollen Katzendame entwickelt. Wir beide sind so eng zusammengewachsen und haben fast alles zusammen gemacht. Du hast mich ausgewählt. - Du warst fast überall dabei und hast mich vor allem während meiner Prüfungen und Hausarbeiten fürs Studium seelisch unterstützt. Auch das Referendariat und die Korrekturen wurden für mich leichter erträglich, weil du immer neben mir gesessen bist oder geschlafen hast, wenn ich meine Arbeiten erledigt habe. Am meisten fehlst du mir nachts und am Morgen, da diese Zeit immer ganz uns gehörte. Wir haben uns gemeinsam im Bett eingekuschelt, geschmust und sind zusammen eingeschlafen. In der Nacht haben wir uns immer gegenseitig rückversichert, ob der andere noch da ist, indem wir uns kurz berührt haben. Am Morgen, wenn der Wecker geläutet hat oder wir ausgeschlafen haben, haben wir erst noch ausgiebig gekuschelt, bevor wir aufstehen konnten. Und wenn es mir mal schlecht ging, warst du immer da und hast dich zu mir gelegt, damit ich nicht alleine bin.
Den anderen beiden Katzen und auch unserem Hund warst du immer überlegen und wenn sie dich geärgert haben, hast du ihnen klar aufgezeigt, wer das Sagen hat. Das Spazierengehen im Garten war überhaupt nicht dein Fall - du verbrachtest deine Zeit lieber drinnen im Haus und bevorzugt in meinem Bett, wo du dir unter der Bettdecke immer eine gemütliche Höhle gebaut hast. Obwohl ich aus beruflichen Gründen meist nur am Wochenende bei dir war, warst du mir nie beleidigt und hast dich immer gefreut, wenn ich gekommen bin. Du standest bereits vor der Tür, weil du schon wusstest, dass ich es war.
Aber im August letzten Jahres fingen die Probleme an. Du verlorst an Gewicht und hast immer weniger gefressen. Nach deiner schweren OP im Dezember, von der du dich aber relativ schnell erholt hast, war ich fast immer an deiner Seite und habe mich um dich gekümmert. Ich hatte eine riesige Angst um dich. In den nächsten Wochen und Monaten ging es dir immer besser und du wurdest wieder fitter und warst wieder fast die Alte. Und auf einmal kam alles anders. Dein kleiner Körper konnte nicht mehr und es war für mich kaum zu ertragen, dich so leiden zu sehen. Ich habe bis zuletzt auf ein Wunder gehofft, doch es gab keins. Jeder wusste, dass die Zeit des Abschieds gekommen war, aber es war so schwer für mich, dies zu akzeptieren. Ich hab dich bis zu deinem letzten Atemzug begleitet und es war der schlimmste Moment meines Lebens. Mein Herz war gebrochen und ich fühlte mich alleine.
Auch jetzt nach drei Monaten fällt es mir immer noch sehr schwer, deinen Verlust zu akzeptieren, aber ich bin froh, dass ich dich hatte und wir schöne Momente miteinander verbringen konnten. Dafür bin ich dir sehr dankbar.
Danke für die gemeinsame Zeit. ❤️
Ich werde dich immer im Herzen tragen. ❤️