Tommy

Mein lieber Schatz,

jetzt bist Du schon vier Wochen nicht mehr bei uns. Du fehlst uns so sehr!

Dein Platz im Auto bleibt morgens leer; kein "Puppenkind" in seinem Körbchen mehr neben mir. Da sitzt jetzt Papa mit Deiner Urne, Deinem Bild und Deinem Blümchen, wenn wir in die Firma fahren. Auch in der Firma ist es ganz leer: Kein Junge mehr, der da herumläuft, um sein Fütterchen oder seine kleine Milch bettelt, der aufgeregt, nein, "völlig aus dem Häuschen", die, vor unseren Schaufenstern vorbei laufenden Hunde anbellt, der sich zwischen unseren Ausstellungsregalen wie ein Eisbär zum Schlafen ausklappt. "Was soll das alles nur jetzt ohne Dich?" frage ich mich jeden Tag.

Wir versuchen, uns zu trösten: Du warst schon recht alt, fast 15 Jahre! Und Du warst krank und hattest im letzten Jahr schon genug mitgemacht. Nichts ging mehr so wie früher: Laufen gehen wurde immer weniger und immer kürzer, spielen wolltest Du gar nicht mehr. Dann Dein ständiger Husten, den Dein Herz machte. Hoffentlich hast Du Dich nicht gequält!!! Aber Du hast bis zum letzten Tag noch gern gegessen und bist mit Deiner Mutti im Auto gefahren!

Aber trotzdem - es ist so schwer, so unglaublich schwer!

Wir tragen Dich ganz fest bei uns, in unseren Herzen, und hoffen, daß auch Du bei uns bist!


Immer noch (Für meinen geliebten Schatz)

Immer noch weint mein Herz nach Dir,
ruft meine Seele und glaubt, Dich zu hören.
Immer noch sind die Tage düster;
das Rauschen der Tränen hält an.

Hoffen - mein Hoffen und Bangen,
Du könntest doch bleiben,
Du müßtest diesen Weg nicht geh'n -
am Ende vergangen - gegangen mit Dir.

Kein Tag ohne Dich in meinen Gedanken,
geweint, gegrübelt, aufgewacht -
aus meinen Träumen des unendlichen Glücks.
Du kommst nicht zurück - nie mehr.

Wo bist Du? Ich suche Dich, find' Dich nicht.
Allein steh' ich hier.
Der Alltag versucht, mich wieder zu fangen;
ich will nicht - mein Herz ruft nach Dir!

Wo sind sie hin? Die Stunden, die Tage, die Jahre?
Haben wir alles genossen, wir Zwei?
Die Zeit mit Dir war unendlich schön.
So schön wird mein Leben nie wieder sein.

Ich warte, ich denke, Du gibst mir ein Zeichen;
ein Lebenszeichen, daß ich weiß, Du bist da.
Doch um mich das Rauschen geschäftigen Treibens -
verpaß' ich Dein Zeichen am Ende gar?

Geliebt, so geliebt - wie hab' ich Dich geliebt!
Was ist mir geblieben? Erinnerung, nur Erinnerung.
Kein Stern, kein Wind bringt Dich zurück.
Mein Herz ohne Dich: wie Eis - gefroren.

Ich lebe, ich muß - muß weiter voran,
ohne Dich, ohne Sinn und trotzdem.
Wie ein Rädchen beginn' ich langsam wieder zu laufen;
ohne Dich - wo ist da der Sinn?

Sag' mir mein Kind, das ich Puppenkind nannte,
wo Du bist, damit ich Dich in meiner Nähe weiß.
Für das Gefühl, wenn ein sanfter Windhauch mich umhüllt,
daß ich weiß, daß Du es bist.

Die heißen Tränen, die ich weine, sind alle für Dich.
Doch sei nicht traurig darüber, mein Kind!
Wein' ich um Dich, denk' ich an Dich,
denn Du warst mir das Wichtigste auf der Welt!

Dein kleines Köpfchen, die Öhrchen und Füßchen,
die Dich getragen - tagein und tagaus.
Immer Dein Bild vor meinen Augen, Dein süßes Gesichtchen;
nur noch in meinen Erinnerungen, auf Deinen Bildern.

Nie wieder berühren, streicheln und riechen;
kein entrüstetes Schnauben, kein quengelnder Ton.
Alles vermiß' ich und den Blick Deiner Augen,
so treu, so verstehend, so schlau.

Muß ohne Dich weiter, doch in Gedanken,
im Herzen bist immer Du!
Keiner wird kommen, um Dich zu verdrängen -
bis an mein Ende liebe ich Dich, denk' ich an Dich
und bleibe Dir treu.

Deine Dich über alles liebende Mutti